Hobby wird zum Beruf

  04.05.2021 Sport

Der Merenschwander Fabian Käppeli wird neuer Chef Spitzensport beim ATV

Seit 38 Jahren ist er leidenschaftlicher Kunstturner. Ab August macht der Merenschwander Fabian Käppeli sein Hobby zum Beruf und wird Chef Spitzensport beim Aargauer Turnverband (ATV). «Ich freue mich riesig», sagt der 44-Jährige.

Stefan Sprenger

«Ich gehe diese Aufgabe mit grossem Respekt an.» Fabian Käppeli ist sich der Tragweite seines neuen Jobs als Spitzensportchef des ATV bewusst. Nach dem Abgang seines Vorgängers David Huser, der neu Chef Leistungssport beim Schweizerischen Turnverband wird, war man im Aargau auf der Suche nach einem neuen Mann. Im Freiamt, genauer in Merenschwand, wurde man fündig. Er eignet sich «dank seinen ausgezeichneten Qualifikationen und umfassenden Erfahrungen mit dem Kunstturnen bestens für diese Aufgabe», schreibt der ATV in einer Medienmitteilung.

Mit sechs Jahren in Merenschwand angefangen

Man merkt schnell: Fabian Käppeli ist ein Vollblut-Turner. Der Merenschwander beginnt im Alter von sechs Jahren mit dem Turnen, natürlich beim TV Merenschwand. Von da an ist das Kunstturnen seine grosse Passion. Er wird aktiver Kunstturner und engagierte sich später 15 Jahre lang als Hauptriegenleiter der erfolgreichen Kunstturnriege in Merenschwand. Zudem war er rund zehn Jahre ehrenamtlicher Trainer im Regionalen Leistungszentrum in Niederlenz.

Dem 44-Jährigen ist der respektvolle Umgang mit den jungen Sportlern ein besonderes Anliegen. Und dies hat er bestens im Griff. Das zeigen seine beiden prominentesten Abgänger aus der Kunstturnriege in Merenschwand. Fabian Käppeli war als Hauptleiter der früheren Schweizer Nationalkaderathleten Michael Meier und Severin Rohrer (beide im Jahr 2016 zurückgetreten) massgeblich daran beteiligt, dass diese den Sprung an die nationale Spitze geschafft haben.

ATV-Präsident Jörg Sennrich ist begeistert vom neuen Spitzensportchef. Er lobt Käppelis Netzwerk, seine Philosophie, sein Know-how, seinen Umgang mit den Athletinnen und Athleten. «Er weiss, wie man sich um das Gelingen bemühen muss, er weiss, wie man Bedingungen herstellt, einen Rahmen schafft, damit unsere Turnerinnen und Turner sich optimal entwickeln können.»

Ganz schön viel Vorschusslorbeeren erntet Fabian Käppeli, der die Vollzeitstelle beim ATV in Lenzburg am 1. August 2021 antreten wird. «Dass ich nun mein liebstes Hobby zum Beruf machen kann, freut mich sehr», sagt er. Er wird auch beim «Jahrhundertprojekt» Turnzentrum Aargau mitarbeiten. In Lenzburg wird in den nächsten Jahren eine Sportanlage entstehen, die vom Bundesamt für Sport als von nationaler Bedeutung eingestuft wurde. Rund ein Drittel der Nationalkaderathleten stammen aus dem Aargau. Auch in Zukunft soll das so bleiben.

Er wird dem STV Merenschwand  erhalten bleiben

Aktuell arbeitet Käppeli noch als Teamleiter im Verkauf Innendienst. Diesen Job hat er gekündigt und wird sich ab August voll und ganz dem Turnsport widmen. Ein mutiger Schritt. Doch Fabian Käppeli ist überzeugt davon. «In den Gesprächen mit den Verantwortlichen habe ich schnell gespürt, dass es zwischenmenschlich passt, wir für die gleichen Werte stehen und die gleichen Ziele erreichen wollen. Es wird für mich eine intensive Zeit.»

Fabian Käppeli wird dem STV Merenschwand weiterhin erhalten bleiben. Er war kein aktiver Turner mehr, sondern nur noch Leiter im Kunstturnen. «Die Arbeit mit den Anfängern will ich so gut wie möglich als Hobby beibehalten. Mir ist aber bewusst, dass dies nicht mehr im selben Umfang möglich sein wird», sagt er.

Der neue Spitzensportchef des kantonalen Turnverbandes hat hohe Ziele. Man sei auf gutem Weg und stark aufgestellt. Diesen Weg will man weitergehen und die Athletinnen und Athleten individuell fördern und für höhere Ziele vorbereiten. «Das Ziel ist auch, die Basis zu stärken und mehr Kinder zu fördern. Dafür wollen wir zukünftig mit den Vereinen noch enger zusammenarbeiten», so Käppeli.

Von «seinem» erfolgreichen TV Merenschwand hat er in der Vergangenheit alles auf den Weg mitgekriegt, was er für diesen Job als Spitzensportchef benötigt.


Über den ATV

Mit über 43 000 Mitgliedern und rund 430 Turnsportvereinen ist der Aargauer Turnverband (ATV) das grösste polysportive Netzwerk im Kanton Aargau und beschäftigt 20 festangestellte Mitarbeiter und rund 150 Miliz-Sportfunktionäre. Diese vernetzen und koordinieren die Aktivitäten der Vereine, um mehr Bewegung und Sport auf allen Altersstufen und Bevölkerungsschichten zu fördern. Seit 1998 hat der Aargauer Turnverband zahlreiche Spitzenathleten wie Reck-Europameister Oliver Hegi oder EM-Silbermedaillen-Gewinner Christian Baumann ausgebildet. Ein Drittel des Schweizer Nachwuchskaders stammt aus dem Aargau. Über 100 Jugendliche des Aargauer Kunstturnkaders trainieren bis zu 25 Stunden pro Woche im Regionalen Leistungszentrum (RLZ) in Niederlenz, womit der Aargau für den schweizerischen Turnsport systemrelevant ist. --red


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