Hoffnung auf Hockeyfest

  21.10.2022 Sport

Eishockey, 3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon (Samstag, 20 Uhr, Eisbahn Wohlen)

Selten hat das Freiämter Eishockeyderby in den letzten Jahren im Vorfeld so viel Spannung versprochen. Die beiden Präsidenten hoffen auf zahlreiche Zuschauer.

Josip Lasic

Optimal sind beide Teams nicht in die Saison gestartet. Der HC Fischbach-Göslikon hat sein Auftaktspiel gegen die Argovia Stars mit 1:2 verloren. Der HC Wohlen Freiamt musste sich Reinach mit 2:3 geschlagen geben und hat einen Tag später auch noch im Cup gegen Binningen mit 2:4 verloren. Und trotzdem ist die Vorfreude auf das Derby in beiden Lagern sehr gross. Fi-Gö-Präsident Martin Jordi: «Wir sind sicher konkurrenzfähiger gegenüber Wohlen als in den letzten Jahren. Ich hoffe, dass wir gewinnen. Aber es muss zuerst noch gespielt werden.» Sein Pendant auf Wohler Seiten, Bernard Devaud: «Es wäre wünschenswert, wenn unser Team eine Reaktion auf die Auftaktniederlage zeigen und einen Sieg einfahren könnte. Auf Papier ist Fi-Gö aber Favorit. Es wird sicher interessant.»

Bemühungen um viele Besucher

Fi-Gö hat sich zur neuen Saison mit neun Spielern verstärkt. Sechs davon kommen aus dem Erstliga-Kader der Argovia Stars, zwei von Zweitligist Seetal. Jordi: «Wohlen hat aber auch drei Neuzugänge von Zweitligist Altstadt Olten. Schwächer sind sie sicher nicht geworden.» Ein Fi-Gö-Sieg wäre jedenfalls keine Sensation. Und eine Abwechslung. Aus den letzten 17 Derbys resultierten 16 Wohler Siege. Einzig in der Saison 2020/21, die nach dem Derby wegen Corona abgebrochen wurde, gewann Fi-Gö mit 4:3 nach Verlängerung. Zuvor konnten die Fischbach-Gösliker am 22. Januar 2012 einen Sieg einfahren – allerdings gegen die zweite Mannschaft der Wohler. Dass ein ausgeglicheneres Spiel wahrscheinlich ist, lässt die beiden Präsidenten auch auf mehr Zuschauer hoffen. Jordi: «Wir hatten bereits gegen die Argovia Stars über 130 Besucher. Viele Leute wollen auch die Neuzugänge sehen und selbst beurteilen, ob die so gut sind.»

Der Zuschauerschnitt Fi-Gös in der letzten Saison lag bei 61 Besuchern. Jordi führt die höhere Besucherzahl gegen die Argovia Stars aber nicht nur auf die Neuzugänge zurück, sondern auch auf die Bemühungen des Vereins, näher an das Dorf heranzurücken. Nicht zuletzt mit der 70-Jahr-Feier des Vereins vor zwei Wochen in der Schnüzi-Schür in Fi-Gö, wo auch die Mannschaften den Besuchern vorgestellt wurden.

Doch auch der HC Wohlen Freiamt bemüht sich, präsenter zu werden. «Vor dem Spiel gegen Fischbach-Göslikon haben wir einen Sponsorenapéro mit Raclette geplant», erzählt Devaud. «Ausserdem spielen vorher die Senioren und werden vor Ort bleiben. Allein dadurch kommen 50 bis 60 Personen ans Spiel. Mit sonstigen Besuchern und Leuten vonseiten Fi-Gös hoffe ich auf 200 bis 300 Leute. Das wäre geil.» Und auch einer der Bestwerte bei den Zuschauerzahlen. 2019, bei der Eröffnung der neuen Eisbahn im Schüwo-Park, erschienen 300 Personen zum Derby. Danach pendelte sich die Zahl bei 100 bis 150 Zuschauern ein. Devaud: «Wir haben einiges dafür getan, dass die Menschen kommen.»

Werbung für das Freiämter Eishockey

Wie auch Fi-Gö versucht Wohlen mit mehr Präsenz in den sozialen Medien sowie diversen Anlässen näher ans Dorf und an die Bevölkerung zu rücken. Dass diese Bemühungen Früchte tragen, zeigt die Anzahl der Anmeldungen für die Hockeyschule der Wohler, die morgen Samstag losgeht. «51 Kinder. Normalerweise sind es 20 bis 25. Wir mussten zusätzliche Ausrüstung beschaffen», sagt Devaud. «Das ist grossartig. Schliesslich ist das die Zukunft des Eishockeys in unserer Region.»

Da Fi-Gö keine Juniorenabteilung hat, weist der Wohlen-Präsident darauf hin, dass der Nachwuchs seines Clubs für beide Vereine essenziell ist. «Aktuelle Fi-Gö-Spieler haben auch Kinder, die bei uns in den Junioren dabei sind. Beide Vereine zehren von dieser Jugendarbeit.» Bei Devaud und Jordi ist die Vorfreude auf das Derby auch deshalb gross. «Spannende Spiele zwischen den Teams können dem Sport auch einen Push geben und die Leute darauf aufmerksam machen, dass zwei gute Eishockeyclubs im Freiamt existieren», so Devaud. «Ich hoffe auf ein Eishockeyfest für alle Besucher und freue mich darauf.» Der Vorfreude schliesst sich auch Jordi an und ergänzt mit einem Augenzwinkern: «Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir nach diesem Duell für einige Zeit die dominante Mannschaft im Freiamt sind.»


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