Im Auge des Betrachters

  27.11.2020 Leserbriefe

Antwort auf den Leserbrief «Wahnsinn am Lindenberg» von Fritz Beck in der Ausgabe vom Dienstag, 10. November

Dem «Wahnsinn am Lindenberg» des Leserbriefschreibers Fritz Beck aus Benzenschwil halten wir unsere Entwicklungserfahrung mit dem Windrad-Pionier-Projekt auf dem Heitersberg bis zur Baureife 2010 entgegen. Unsere und die Legitimation der Kollegen am Lindenberg ist nichts weniger als der Volksentscheid für die Energiestrategie 2050. Entblösst man das Schreckgebilde der Windparkgegner von all den üblen Nachreden, reduziert sich «das Problem» einzig auf die Ästhetik.

Es geht um das optische Gefallen oder Nichtgefallen, und das sollte uns endlich bewusst werden. Unsere «Anwältin» ist deshalb die Aargauer Kulturjournalistin und Kunstkritikerin Sabine Altorfer. In ihrem Plädoyer für die Schönheit der Windkraft hält sie dem Vorwurf der Verschandelung der Landschaft entgegen: «Können Sie sich Lenzburg ohne sein Schloss, den Gotthardpass ohne seine Tremola vorstellen? Es sind Wahrzeichen.»

Die Albulastrecke mit dem Landwasser-Viadukt, eigentlich ein Störfaktor im Tal, gehöre zu Recht zum UNESCO-Kulturerbe. «Das Mittelland, die West- und die Nordschweiz sind längst dicht überbaut. Hier geht es nicht um den Schutz von unberührten, erhabenen Naturlandschaften, sondern um die Frage, wie man in der Kulturlandschaft gerade mit Windkraftwerken positive Merkzeichen schaffen könnte.» Hat man sich erst auf dieses Bewusstsein für real existierende Schönheit eingelassen, so lässt sich ehrlicherweise beim Windpark Lindenberg kein Nachteil feststellen, der im Widerspruch zur Energiestrategie 2050 steht. Also, los gehts.

Theresia Meier-Wettstein, Mittelland Windenergie GmbH, Remetschwil


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