Im Herzen der Katzenwelt

  12.10.2021 Region Unterfreiamt

Internationale Katzenausstellung in Villmergen mit über 1000 Besuchern

80 Aussteller, fast 200 Katzen und mehrere Hundert Katzenfans aus zahlreichen Ländern haben sich am Wochenende in der Turnhalle Hof versammelt, um die schönsten Schmusetiger zu bewundern. Die Aussteller und die Organisatoren sind glücklich über den hohen Besucheraufmarsch trotz Zertifikatspflicht.

Maja Njagojevic

Verschmust blickt Elvis aus seiner Hängematte in die grossen Augen der Zuschauer. Der vierjährige Kater hat einen guten Grund, sich nach dem anstrengenden Tag zu erholen: Ihm gehört der Titel «Supreme Champion» – die höchste Auszeichnung, die man an der Katzenausstellung in Villmergen kriegen kann. «Elvis King of Shadowcastle» ist gemeinsam mit seinem «Mami» und seinem «Papi» Melanie und Rainer Gohm und seiner Schwester «Heaven of Shadowcastle» aus Österreich angereist. Seinen Ehrenpreis präsentiert er stolz auf seinem Käfig, damit die Besucher auch wissen, was er Tolles an diesem Wochenende geleistet hat. «Er ist innerlich sensibel und äusserlich ein Macho», beschreibt Melanie Gohm ihren Liebling. Ihre zwei Katzen der Rasse Maine Coon gehören zu den Abräumern an der Internationalen Katzenausstellung. Auch Heaven überzeugte die Jury mit ihrer offenen Art und ihrem prächtigen Aussehen. «Man kann den Anlass mit einer Modeschau vergleichen», erklärt Rainer Gohm. Jede Rasse hat einen eigenen Standard. Die Richter vergeben Punkte für die Kopfform, für Grösse und Farbe. «Je näher man am Standard liegt, desto mehr Punkte kriegt man. So gibt es schliesslich einen Gewinner», so der Katzenfreund.

Schönheit ist Geschmackssache

Doch Schönheit allein reicht nicht aus. Die Katzen interagieren mit der Jury, was ebenfalls in die Bewertung einfliesst. «Auf der Show zählt der Charakter», sind sich Melanie und Rainer Gohm einig. Zu ihrem Vorteil: Maine Coon sind generell sehr verspielt und offen. Melanie und Rainer Gohm führen seit acht Jahren ihre Zucht «of Shadowcastle» in Rankweil, Österreich. Den Namen verdanken sie einer lokalen Sehenswürdigkeit, der Schattenburg. Als Mitglieder des Helvetischen Katzenverbandes sowie der Rassekatzen-Vereinigung Ostschweiz sind die Züchter oft auf Katzenshows in der Schweiz vertreten. «Das Ziel ist, die eigenen Katzen an solchen Veranstaltungen zu präsentieren. Wenn man gewinnt, dann ist das natürlich etwas Besonderes», schildert Rainer Gohm. Obwohl die Schönheitsstandards für Maine Coon an jeder Show praktisch gleich sind, ist die Bewertung stets etwas Unberechenbares: «Jeder Richter hat einen eigenen Blickwinkel. So gibt es auch unterschiedliche Urteile. An Katzenausstellungen trifft man nur schöne Katzen. Man sucht hier den Schönsten der Schönen.»

Die Katzenwelt blüht auf

Nach einer langen Zeit freuen sich die Organisatoren, eine Katzenausstellung wie gewohnt durchzuführen. «Wir sind positiv überrascht, dass wir so viele Aussteller und Besucher haben und der Anlass Resonanz findet», freut sich Alfred Wittich, Präsident des Helvetischen Katzenverbandes und des Exotic Perser Clubs der Schweiz. Mit über 80 Ausstellern und total 187 Katzen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz sowie mehr als 1000 Besuchern feiert die Internationale Katzenausstellung in Villmergen einen grossen Erfolg. Zwar machten sich die Organisatoren zunächst Sorgen wegen der Zertifikatspflicht, ohne Grund, wie das Wochenende bewiesen hat. «Für die Aussteller und Besucher ist es selbstverständlich. Und es hat einen Vorteil: Man weiss, wie die Leute heissen, und kann sie beim Namen begrüssen. Das ist auch schön», hält Wittich lachend fest. Im November werden weitere Katzenausstellungen in Dürnten und Frauenfeld durchgeführt. Der sensationelle Auftakt in Villmergen läutet somit eine vielversprechende Saison ein: «Wir wünschen uns, dass es so gut weitergeht und die Katzenszene wieder in Schwung kommt.»


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