Im Kampf gegen die Wetterapps
23.07.2024 Sport, Pferdesport57. Springkonkurrenz in Wohlen mit rund 1000 Besuchern und 260 Teilnehmern
Der Kavallerieverein Bünztal blickt auf eine erfolgreiche 57. Ausgabe der Springkonkurrenz zurück. Einzig die Abmeldungen für die beiden letzten Prüfungen am Sonntag trüben ...
57. Springkonkurrenz in Wohlen mit rund 1000 Besuchern und 260 Teilnehmern
Der Kavallerieverein Bünztal blickt auf eine erfolgreiche 57. Ausgabe der Springkonkurrenz zurück. Einzig die Abmeldungen für die beiden letzten Prüfungen am Sonntag trüben die gute Laune der Organisatoren ein wenig.
Josip Lasic
Im Vorfeld der Springkonkurrenz war er bescheiden. Hansruedi Schädeli stellt am Wohler Concours die Werbetafeln auf, ist für die Bodenpflege und das Hindernismaterial zuständig und reitet daneben selbst. «Durch die vielen Aufgaben rund um den Concours bleibt allerdings nicht so viel Zeit zum Trainieren im Vorfeld. Die besten Ergebnisse erzielt man meist nicht am Heimanlass», sagte er vor dem Wettkampf gegenüber dieser Zeitung. Umso glücklicher war er, als er am Sonntag von seinem Bruder und OK-Co-Präsidenten Markus Schädeli den Preis für den Sieg in der schwierigsten Prüfung entgegennehmen konnte.
«Schön, dass ihm dieser Sieg gelungen ist», kommentiert Markus Schädeli. Allgemein hat der Heimclub am eigenen Anlass sportlich überzeugen können. Eine der zwei Equipen des Kavallerievereins Bünztal konnte am Samstag den Sieg am Bünztal-Cup holen. Auch in der Einzelwertung des Bünztal-Cups gab es einen Heimsieg. André Meier aus Zufikon holte das beste Resultat und drückte auch gleich seine Zufriedenheit aus: «Es ist schon etwas Schönes, wenn man vor Heimpublikum so erfolgreich sein kann.»
Volles Festzelt am Samstagabend
Sportlich lief also alles nach Plan und auch organisatorisch gab es wenig zu beklagen. Rund 1000 Besucher sind erschienen. Das Festzelt am Samstagabend war voll. «Wenn das der Fall ist, hat man schon viel richtig gemacht», so Markus Schädeli. Ein paar kleinere Ärgernisse gab es dennoch. So kamen am Samstagabend zahlreiche Nachmeldungen für die Prüfungen am Sonntag, nur damit am Sonntag selbst dann zahlreiche Abmeldungen eintrudeln. «Die Leute konsultieren die Wetterapps. Dort steht etwas von Regen und sie melden sich ab. Am liebsten wäre mir, wenn man diese Dinger bei uns auf dem Platz irgendwie deaktivieren könnte», sagt Schädeli. Der Frust ist nachvollziehbar. Denn die Leute, die sich wegen vermeintlichen Regens für die Prüfungen vom Sonntagnachmittag abgemeldet hatten, verpassten strahlenden Sonnenschein und beste Reitbedingungen.
«Einige Reiter melden sich am Morgen telefonisch ab. Wir sagen ihnen dann, dass es bei uns nicht regnet. Und diejenigen, die nicht so weit weg wohnen, könnten ja auch vorbeischauen und sich vor Ort ein Bild machen», sagt OK-Co-Präsidentin Corinne Schramm. «Das ist einfach schade.» Ein weiterer kleiner Wermutstropfen: Das OK der Springkonkurrenz hat auf dieses Jahr auf viele Nachfragen hin wieder zwei Anfängerprüfungen ins Programm aufgenommen. Diese waren ebenfalls eher spärlich besucht. «Vielleich müssen wir auf nächstes Jahr die Hindernishöhe noch weiter reduzieren und die Anfängerprüfungen noch etwas leichter machen. Mal schauen», so Schädeli.
Ein positives Fazit
Das hindert das OK aber nicht, insgesamt ein positives Fazit über das gesamte Wochenende zu ziehen. «Wir sind grundsätzlich positiv eingestellt und suchen kein Haar in der Suppe, wo es keines gibt. Von den Leuten, die da waren, haben wir positives Feedback erhalten. Wir hatten gute Voraussetzungen, keine Zwischenfälle und attraktiven Reitsport. Es war ein guter Concours», fasst Corinne Schramm zusammen.
Der Kavallerieverein Bünztal entscheidet von Jahr zu Jahr neu, ob er die Springkonkurrenz weiterhin durchführen wird. Zum Abschied sagt das OK-Co-Präsidium trotzdem gegenüber mehreren Leuten: «Wir geben das Datum für nächstes Jahr durch, sobald wir es wissen.» Der Anlass hat einmal mehr zahlreiche Menschen angelockt. Die 57. Ausgabe gibt sicher keinen Grund, dass man die Springkonkurrenz nicht weiter durchführen sollte. Nächstes Jahr aber vielleicht ohne Wetterapps.