Handball, Nationalliga A: Die Wohlerin Seraina Kuratli verpasst mit GC Amicitia den Meistertitel
Mit 17 Jahren hätte die Wohlerin Sereina Kuratli schon Schweizer Meisterin werden können. Die Torfrau und GC Amicitia mussten sich im entscheidenden Spiel gegen ...
Handball, Nationalliga A: Die Wohlerin Seraina Kuratli verpasst mit GC Amicitia den Meistertitel
Mit 17 Jahren hätte die Wohlerin Sereina Kuratli schon Schweizer Meisterin werden können. Die Torfrau und GC Amicitia mussten sich im entscheidenden Spiel gegen Brühl erst in der Verlängerung geschlagen geben. Die Freiämterin versucht trotzdem das Positive zu sehen.
Josip Lasic
Viel knapper hätte die Finalserie zwischen GC Amicitia und dem LC Brühl nicht verlaufen können. Nach den ersten vier Spielen der «best of five»- Serie stand es zwischen den Teams 2:2-unentschieden. Und auch im letzten Duell wollte die Entscheidung lange nicht fallen. Erst 40 Sekunden vor Ende der Verlängerung fällt das Tor, das die Zürcherinnen ins Tal der Tränen stürzt und den St. Gallerinnen die Titelverteidigung bringt.
Die Wohlerin Sereina Kuratli stand im Tor bei GC Amicitia. Für die letzten 20 Sekunden musste sie einer zusätzlichen Feldspielerin weichen. Die Hoffnung war bei GC da, so doch noch den Ausgleich zu erzwingen. Vergebens. «Der Frust ist jetzt natürlich gross», sagt die 17-Jährige. «Mit Ausnahme des ersten Spiels, wo wir mit zwei Toren Differenz verloren haben und die Gegnerinnen auch besser gespielt haben, waren alle anderen Partien auf Augenhöhe. Am Ende war es auch ein wenig Glückssache in welche Richtung die Spiele gekippt sind.»
Sehr junges Team bei GC Amicitia
Tatsächlich verliefen alle Spiele sehr eng. Aus Zürcher Sicht lauteten die Ergebnisse: 27:29, 27:26, 32:31, 25:26 und zuletzt eben 30:31 nach Verlängerung. In der letzten Partie lag Brühl zur Halbzeit noch mit 12:11 vorne, doch Kuratli und ihre Teamkolleginnen konnten das Ergebnis zwischenzeitlich zu einer 23:19-Führung drehen, um am Ende doch noch als Verliererinnen vom Platz gehen zu müssen. «Es hat wenig gefehlt. Das schmerzt, gleichzeitig können wir aber auch stolz sein. Wir hätten in der Serie mit 0:3 untergehen können und jedes Spiel mit zehn Toren Differenz verlieren. Dass wir so dagegenhalten konnten, ist eindrücklich.»
Die 17-Jährige ist stolz darauf, was sie und ihre Teamkolleginnen geleistet haben. «Wir haben die Saison mit gerade mal elf Spielerinnen über die Runden gebracht. Von denen ist über die Hälfte jünger als 20 Jahre. Wir können trotz allem zufrieden sein.» Insbesondere, wenn man sieht, dass die Finalgegnerinnen ein sehr routiniertes und starkes Team sind. Den St. Gallerinnen ist nicht nur die Titelverteidigung gelungen. Nach den Siegen im Cup und Supercup konnten sich die Ostschweizerinnen mit dem Meistertitel das Triple sichern. Das junge Team von GC Amicitia konnte trotzdem mehr als nur Paroli bieten.
Die Ambitionen sind vorhanden
Kritischer ist die Wohlerin bezüglich ihrer eigenen Leistungen. «Ich hätte sicher noch etwas besser spielen können. Gerade wenn man bedenkt, dass vielleicht ein Ball mehr, den ich gehalten hätte, der ganzen Serie eine andere Wendung hätte geben können. Ich glaube aber, dass ich doch einen anständigen Schritt vorwärtsgemacht habe.» Immerhin konnte Kuratli mit erst 17 Jahren bereits um den Meistertitel mitspielen. Und der Ehrgeiz ist dadurch zusätzlich entfacht.
«Jetzt haben wir den Titel knapp verpasst, also wollen wir nächste Saison wieder angreifen. Natürlich gibt es keine Garantie, dass wir den Final wieder erreichen. Aber wir haben jetzt gesehen, was machbar ist. Möglich ist eine erneute Finalteilnahme auf jeden Fall.» Gemessen an der Tatsache wie jung Kuratli ist, sollte die diesjährige Finalserie, sofern sie so weiterspielt und verletzungsfrei bleibt, jedenfalls nicht ihre letzte bleiben.