Inspiriert von Sinatra und den Beatles
05.07.2024 Region Oberfreiamt«The Essential Collection & more»: Sänger Thierry Condor hat sein sechstes Album herausgebracht
Der Auwer Sänger Thierry Condor hat sich international einen Namen gemacht. Nach fünf Alben mit Original- und Coversongs ist unter dem Label NiRo ...
«The Essential Collection & more»: Sänger Thierry Condor hat sein sechstes Album herausgebracht
Der Auwer Sänger Thierry Condor hat sich international einen Namen gemacht. Nach fünf Alben mit Original- und Coversongs ist unter dem Label NiRo Music mit «The Essential Collection & more» sein sechstes Album erschienen.
Thomas Stöckli
«Es ist so eine Art ‹Best of› aus über 20 Jahren», beschreibt der ambitionierte Musiker aus Auw seinen jüngsten Wurf, «mit einigen neuen Songs.» Dabei bleibt Condor seinem typischen Westcoast-Stil treu. Es ist Musik, die den nostalgischen Zauber von Los Angeles und Kalifornien verströmt, von Sonne, Meer und natürlich von Liebe. «Meine Songs handeln fast immer von der Liebe», sagt er. Es sind Geschichten aus dem Herzen. Etwa «Day by Day», das von einer schönen Energie lebt oder «Only the Lonely», das viel im Radio gespielt wird. Ausnahmen bestätigen die Regel: So singt Condor in «So, what else» in Anlehnung an die bekannte Werbung mit George Clooney humorvoll vom Kampf mit der Kaffeemaschine. Wobei er zum Schluss kapituliert und einen Tee rauslässt.
Gemeinsam komponieren
Das Komponieren und Texten sei bei ihm weitgehend Teamarbeit, verrät Condor: Man sitzt zusammen, jemand klimpert etwas auf der Gitarre, daraus entsteht eine Melodie mit Harmonien, die gemeinsam weiterentwickelt und schliesslich mit den passenden Textzeilen komplettiert wird. Manchmal gelingt das in ein, zwei Stunden. Andere Ideen müssen wochenlang reifen und manche verschwinden auch wieder in der Schublade – um vielleicht viel später wieder herausgenommen und neu angegangen zu werden.
«Meine Hauptaufgabe ist das Singen und Performen», sagt er. Und das wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Wenn sein Vater, ein Italiener, jeweils die Gitarre zur Hand nahm, hat klein Thierry schon früh mitgesungen. «Meinen ersten Auftritt hatte ich als Fünfjähriger», blickt er zurück auf die Kindheit in den 60er-Jahren. Einer Zeit, in der in seinem Zuhause ständig der Plattenspieler lief, die Stimme von Frank Sinatra und den grossen italienischen Cantautori ihm demnach fast familiär vertraut wurden. In der Jugendzeit waren es dann die Beatles, die ihm weitere Inspiration lieferten. In Auw und der Region hat er sich Mitte der 90er-Jahre mit seinen gefeierten Partyband-Auftritten einen Namen gemacht.
Multi-Instrumentalist
Seine Instrumental-Karriere lancierte Condor mit der Blockflöte – «der Klassiker», sagt der Auwer und lacht. Später kamen Gitarre und Schlagzeug dazu. Auch am Bass hat er sich probiert. «Der Gesang stand aber immer im Vordergrund», betont er. «Zum Glück», ist man versucht zu sagen, angesichts der unverwechselbaren Stimme, mit welcher der Sänger seiner Musik die typische Note verleiht. Der Proberaum seiner damaligen Band in Rüstenschwil war vor bald 30 Jahren mit ein Grund, den Lebensmittelpunkt vom Wynental ins Oberfreiamt zu verlegen, erst nach Muri, später nach Auw, wo seine Frau herkommt und wo er mit ihr und den vier Kindern ein Zuhause aufgebaut hat.
1996 liess sich auch Produzent Urs Wiesendanger von der markanten Stimme begeistern. Seither arbeiten die beiden zusammen und feiern internationale Erfolge. «Er ist ein toller Arrangeur», sagt Condor über den wichtigen Partner, der über die Jahre zum Freund wurde.
Wieder mehr Live-Auftritte
«Die Musik bringt mich runter, das brauche ich nach dem Alltagslärm», sagt der Auwer. Ganz auf die Karte Musik hat er aber beruflich nie gesetzt. Stattdessen lernte er einen «anständigen Job», wie er mit Schalk im Auge verrät.
Zumindest sei er in seinem technischen Beruf viel herumgekommen. Die Freizeit verbrachte er dann oft in Tonstudios. Für Live-Auftritte blieb neben dem Broterwerb allerdings kaum Platz. Das will Condor nun ändern. Während im Studio Momentaufnahmen zu einem hochwertigen Klangerlebnis verpackt und herausgeputzt werden, hegt das Publikum beim Livekonzert andere Erwartungen: «Man will das rohe, echte Leben sehen und da gehört auch mal ein schräger Ton dazu», formuliert es Thierry Condor.
Grundsätzlich ist jedes Konzert einzigartig, abhängig von der Tagesform der Interpreten. «Ich bringe gerne auch mal etwas Überraschendes», sagt der Auwer. Dabei schätzt er die Interaktion mit dem Publikum, die Atmosphäre bei Club-Konzerten, wo er den Leuten näher sein kann als auf grossen Bühnen. Dazu gehört auch das Lampenfieber, das eine positive Spannung erzeugt.
Zwischen Nord und Süd
Sein Traum ist es, dereinst im Stile von Frank Sinatra und Michael Bubblé mit einer Big Band aufzutreten. Und auch darüber hinaus mangelt es dem Herzblutmusiker nicht an Ideen: «Ich habe noch 1000 Projekte im Kopf, die ich umsetzen möchte», verrät er. Sein Leben habe ihm dazu reichlich Inspiration geliefert. So schwebt ihm etwas vor über die Jugendzeit zwischen der Schweiz und Italien, zwischen Nord und Süd. Songs, die er im Sinne der Authentizität vielleicht dann auch in Italienisch oder in Spanisch performen wird.
In seiner Tochter Vanessa hat Condor zudem eine neue Duett-Partnerin gefunden. «Auf der Bühne ergänzen wir uns sehr gut», so der stolze Vater. Man darf also gespannt sein auf die kommenden Projekte und Auftritte in der Region.
Weitere Infos unter www.niromusic.com oder thierrycondor.com.