Intelligenz statt Kupfer
06.12.2024 MuriSolar Manager gewinnt Preis
Die Murianer Firma Solar Manager AG erhielt für ihren gleichnamigen Solar Manager den Preis des Energie Forums Muri.
Die Jury um Energie-Forum-Muri-Präsident Stefan Staubli lobte in ihrer Laudatio die Preisträger Corinne ...
Solar Manager gewinnt Preis
Die Murianer Firma Solar Manager AG erhielt für ihren gleichnamigen Solar Manager den Preis des Energie Forums Muri.
Die Jury um Energie-Forum-Muri-Präsident Stefan Staubli lobte in ihrer Laudatio die Preisträger Corinne und Andreas Kuhn: «Der diesjährige Preisträger verbindet wortwörtlich mehrere der Themenbereiche wie Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparungen.»
Weil der Solar Manager erneuerbare Energie aus einer PV-Anlage mit den ansteuerbaren Verbrauchern im gleichen Gebäude verbindet und priorisiert. Dies mit dem Ziel, einerseits möglichst viel PV-Strom lokal zu verbrauchen und andererseits alle Energieflüsse sichtbar zu machen. Dies ist ökonomisch attraktiv für die Eigentümer. --vaw
Solar Manager AG aus Muri ist Gewinner des Energie-Forum-Muri-Preises 2024
Das Muri Energie Forum und die Gemeinde Muri haben das Murianer Unternehmen Solar Manager AG mit dem Energiepreis 2024 ausgezeichnet. Andreas und Corinne Kuhn nahmen den Preis entgegen.
In der Würdigung der Jury heisst es: «Solar Manager wurde hier in Muri ausgetüftelt.» Entstanden ist das Unternehmen aus der Unzufriedenheit von Andreas Kuhn mit den Eigenverbrauchssteuerungen. In der Folge unterbreitete er seine Idee dem Photovoltaik-Installateur und -Grosshändler, welchen er überzeugte. Womit alles seinen Anfang nahm.
Der Solar Manager bietet als intelligente Steuerung die Möglichkeit, den Stromverbrauch nach Bedürfnis oder Angebot zu steuern. Was heisst, dass die Geräte im Haus dann geladen oder betrieben werden, wenn viel Strom zur Verfügung steht oder wenn das Netz wenig belastet ist. Dabei nutzt es in modernen Geräten Schnittstellen, um mittels einer Schaltung die Geräte zuoder abzuschalten. Ältere Geräte, welche noch nicht über diese Schnittstellen verfügen, werden vom Manager so gelesen, wenn sie das Netz belasten. Dies führt dazu, dass das Netz weniger stark belastet wird und Strom dann genutzt wird, wenn er zur Verfügung steht oder wenn es kostengünstig ist, diesen zu beziehen. In der Würdigung der Jury heisst es: «Der Solar Manager ist für zahllose PV-Installateure und -Grosshändler zu einem unverzichtbaren Baustein geworden, um ihre Haushalttechnikinstallationen fit für die Zukunft zu machen.»
Alles auf der Handy-App
Mittels einer App auf dem Handy zeigt die Steuerung praktisch und visuell übersichtlich den Stromverbrauch oder die aktuelle Situation. Alle Anlagen sind auf einer App sichtbar. Die App managt so die verschiedenen Stromverbraucher wie Ladestation, Wärmepumpe, Warmwasser, aber auch Stromerzeugung. Zusammen mit KI wird daran gearbeitet, den Energieassistenten zu erweitern. Dieser macht zum Beispiel Vorschläge, um noch mehr aus dem System herauszuholen.
Gegründet wurde das Unternehmen 2018. Bereits sind über 25 000 dieser Manager-Tools für die Eigenverbrauchskontrolle installiert. «Heute werden pro Woche 300 Solar Manager installiert», erklärte Kuhn. Dabei sei es unerheblich, ob es sich um einen Neubau oder ein bestehendes Einfamilienoder Mehrfamilienhaus handelt. Die Kosteneinsparung, die daraus resultiert, überzeugt.
Auszeichnung und Expansion
Andreas Kuhn freut sich über die Auszeichnung, die er und seine Frau, welche ebenfalls im Unternehmen tätig ist, entgegennehmen durften. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen vom Swiss Economic Forum für den SEF-Award ausgewählt. Sie schafften es unter die letzten drei Finalisten.
Bei der Akzeptanz im Schweizer und im deutschen Markt liegt die Frage nahe, ob das Unternehmen weitere Expansionen plant. Kuhn erklärt: «In Dänemark wurden bereits einige Solar Manager installiert.» Das Land kennt ebenfalls verschiedene Stromtarife, welche die Spitzen brechen sollen. Hier kann es teuer werden, wenn man um 18 Uhr sein Auto laden will. «Da kann das Laden der Autobatterie schon mal 300 Euro kosten», weiss der Energiespezialist. Denn in Spitzenzeiten kostet dort die Kilowattstunde 20 Euro.
Dynamische Energiemärkte
Ein weiteres Land könnte laut dem Murianer Unternehmer Österreich sein. «Es geht darum, dass das Land einen dynamischen Energiemarkt hat», so Kuhn. Wie in Deutschland, wo Firmen wie Rabot Energie oder Tibber als alternative Energieanbieter im Markt agieren. Sie empfehlen den Solar Manager ihren Kunden als weitere Einsparmöglichkeit. Weitere Pläne des jungen Unternehmens gehen in Richtung Optimierung der Energienutzung von mittelgrossen Unternehmen.
Der Preis, die Zukunft
Der Preis des Murianer Energie Forums und der Gemeinde Muri wurde zum 13. Mal vergeben. In seiner Ansprache erklärte Gemeinderat Beat Küng, dass in dieser Zeit eine Entwicklung stattgefunden hat. Eingaben, die zu Beginn gemacht wurden, werden heute bereits als Standard betrachtet. Der Preis wird durch die beiden Gremien vergeben, da sie überzeugt sind, dass, wenn unsere Gesellschaft die Energiewende 2050 mit den heute bekannten Techniken schaffen will, massiv in den Netzausbau oder in die Intelligenz investiert werden müsse. Letzteres natürlich zu einem Bruchteil der Kosten, welche der Netzausbau verursachen würde. Die Jury hebt heraus, «dass der Solar Manager ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist».
Küng findet es bemerkenswert, dass es beim Preisträger um ein Unternehmen geht, das seinen Fokus auf eines der grossen Anliegen der Zeit richtet und dies als Betrieb zur Aufgabe gemacht hat. Stefan Staubli, Präsident des Energie Forums: «Das wird für unsere Energiezukunft, für unsere Energiewende nötig sein.» --vaw