Jetzt stimmt der Zeitpunkt

  15.06.2021 Muri

CVP nominiert Carolynn Handschin

Per Ende Jahr tritt Heinz Nater als Murianer Gemeinderat zurück. Zum zweiten Mal innert zwei Jahren musste die CVP-Ortspartei also einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin suchen. Parteipräsident Felix Köpfli zeigte sich anlässlich der Nominationsveranstaltung sehr glücklich darüber, eine Frau für die Kandidatur gefunden zu haben. Es ist Carolynn Handschin-Tanner. Sie ist in Muri keine Unbekannte. --ake


Eine Frau soll es richten

Die CVP schlägt Carolynn Handschin-Tanner als Nachfolgerin von Heinz Nater vor

Nach zwölf Jahren im Murianer Gemeinderat tritt Heinz Nater per Ende Amtsperiode zurück. An ihrer Nominationsversammlung hat die CVP ihre Kandidatin vorgestellt. Es ist Carolynn Handschin-Tanner. «Ich bin motiviert, dieses Amt zu übernehmen», sagt die 46-Jährige.

Annemarie Keusch

Rund zwei Jahre ist es her, dass die CVP Muri einen Nachfolger für die damals zurücktretende Yvonne Leuppi suchen musste. Seit dem 1. Januar 2020 sitzt Daniel Räber für die Partei im Murianer Gemeinderat. Und nun musste sich der Vorstand schon wieder auf die Suche nach einer geeigneten Kandidatin oder einem geeigneten Kandidaten machen. Der Grund: Heinz Nater tritt per Ende Jahr nach drei Amtsperioden im Gemeinderat zurück. «Für uns war klar, dass wir diesen Sitz weiterhin beanspruchen wollen», betont Ortspartei-Präsident Felix Köpfli. Entsprechend froh sei der Vorstand gewesen, dass die Suche nach einer Nachfolge schnell von Erfolg gekrönt war.

Es war nicht zum ersten Mal, dass der Parteivorstand Carolynn Handschin für eine Kandidatur in den Gemeinderat anfragte. «Vor zwei Jahren passten die persönlichen Umstände nicht. Sie sagte uns aber, dass wir wieder anfragen können, wenn es erneut einen Wechsel gibt», blickt Köpti zurück. «Das kam jetzt früher als gedacht», sagt Carolynn Handschin dazu. Zugesagt hat sie trotzdem.

Von Madagaskar via Entlebuch nach Muri

Als gut geerdet, aber keine Ur-Murianerin stellte Köpfli die Kandidatin vor. «Ich bin sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, eine Frau für dieses Amt zu gewinnen.» Handschin sei für sie die perfekte Kandidatin, auch weil sie schon mit dem Gemeinderat zusammenarbeitete und die Tätigkeit in Kommissionen kennt. Handschin sass einige Jahre in der Schulpflege. «Sie hat somit einen ähnlichen Werdegang wie unsere ehemalige Gemeinderätin Yvonne Leuppi», fasst Felix Köpli zusammen.

Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte Handschin in Madagaskar, wo sie als Tochter einer Madegassin und eines Schweizers auf die Welt kam. Ihr Vater zog sie später alleinerziehend auf und nach dem Tod ihres Vaters kam Handschin zu ihrer Tante ins Entlebuch. Später absolvierte sie die Ausbildungen als TW-, Werk- und Zeichnungslehrerin. Seit fünf Jahren unterrichtet sie in Merenschwand. Vor 15 Jahren kam sie der Liebe wegen nach Muri. «Ich habe mich nicht nur in meinen Mann verliebt, sondern auch in dieses Dorf», betont die 46-jährige Mutter zweier Kinder.

Keine Frau der grossen Worte, sondern eher der Taten

Handschin brachte sich schnell ein im Dorf, als Vorstandsmitglied der Volkshochschule Oberes Freiamt oder später in der Schulpflege. Die erste Anfrage für eine Kandidatur in den Gemeinderat schlug sie aus. «Aber das Interesse war damals schon da. Jetzt stimmt der Zeitpunkt.» Ihre Kinder seien daran, die Lehren abzuschliessen. «Ich habe Zeit und Energie, mich für die Gemeinde einzusetzen und so etwas zurückzugeben.»

Die Abläufe sind für Handschin nicht neu. Die Erfahrungen aus den Jahren in der Schulpflege würden ihr helfen. Sich selbst bezeichnet sie als lösungsorientiert und offen. «Eine Frau der grossen Worte bin ich aber nicht. Mir liegen die Taten viel mehr. Aber ein Wort ist für mich ein Wort.» Von ihrer Kandidatur und ihrer Vorstellung zeigten sich die rund 20 Parteimitglieder sehr begeistert. «Es ist schön, dass sich eine Familienfrau, die arbeitstätig ist, zusätzlich einer solchen Herausforderung stellt und Verantwortung übernimmt», betont ein Parteimitglied. Die offizielle Nomination wurde entsprechend mit Applaus und nicht mit Stimmabgabe vorgenommen.

Jan Bühler für die Finanzkommission

Ob sich Carolynn Handschin-Tanner einem Wahlkampf stellen muss, ist noch unklar. «Wir müssen schauen, was die anderen Parteien machen», sagt CVP-Ortspartei-Präsident Felix Köpfli. Signalisiert, dass sie keine eigene Kandidatur anstreben, wenn jene der CVP für sie valabel sei, hätten einzelne Parteien. «Ob mit oder ohne Wahlkampf, du kannst auf unsere Unterstützung zählen.» Noch bis am 13. August können weitere Kandidaturen für die Gesamterneuerungswahl vom 26. September gemeldet werden.

Die CVP stellt nicht nur eine Gemeinderatskandidatin. Auch in den Kommissionen will sie sich mehr einbringen. «Die Finanzkommission war in den letzten Jahren das Sorgenkind. Immer wieder kam es zu Wechseln», sagt Felix Köpfli. Neben Monika Rüttimann, die die Finanzkommission präsidiert, will die CVP einen weiteren Vertreter stellen. Mit Jan Bühler, der in Buttwil und Muri aufgewachsen ist und seit 2018 wieder in Muri lebt, habe die Partei den idealen Mann gefunden. Bühler ist Geschäftsführer der PHS AG, war schon als Finanzbuchhalter und Leiter Finanzen tätig und arbeitete schon in der Marketing- und Kommunikationsbranche. «Mit meinem Wissen, meiner Erfahrung und meiner Finanzaflnität bin ich geeignet für dieses Amt. Ich möchte nicht nur in Muri leben, sondern mich hier auch eingeben.»

Als Nachfolgerin von Marco Staubli, der nach zwölf Jahren in der Steuerkommission demissioniert, schlägt die CVP Priska Kreyenbühl vor. Die Suche nach einer Stimmenzählerin oder einem Stimmenzähler laufe noch. «Wir hoffen, junge Leute dafür motivieren zu können», erklärt Felix Köpfli.


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