Kampfwahl in Waltenschwil
08.11.2022 Region OberfreiamtAm 27. November wählt die Waltenschwiler Bevölkerung ein neues Gemeinderatsmitglied. Für den freien Sitz kandidieren mit Jolanda Hofmann, Pascal Vontobel und Markus Vögeli gleich drei Leute. --ake
Drei wollen ihren Beitrag ...
Am 27. November wählt die Waltenschwiler Bevölkerung ein neues Gemeinderatsmitglied. Für den freien Sitz kandidieren mit Jolanda Hofmann, Pascal Vontobel und Markus Vögeli gleich drei Leute. --ake
Drei wollen ihren Beitrag leisten
Drei Kandidierende kämpfen um den freien Sitz im Waltenschwiler Gemeinderat
Per Ende Jahr tritt der langjährige Gemeinderat und Vizeammann Hans Rudolf Müller zurück. Für seine Nachfolge kandidieren Jolanda Hofmann, Markus Vögeli und Pascal Vontobel. Sie bringen unterschiedliches Rüstzeug für das Amt mit und haben konkrete Ziele, die sie anpeilen. Am 27. November wird gewählt.
Annemarie Keusch
Eine Frau, zwei Männer. Ein Pensionär, ein Unternehmer und eine Architektin. Und alle wollen sie sich im Gemeinderat engagieren, das Dorf weiterbringen, Akzente setzen. Pascal Vontobel ist in Waltenschwil aufgewachsen. «Das Dorf ist mein persönlicher Lebensmittelpunkt mit Familie und Freunden sowie Ausgangspunkt für Arbeit und Betätigungen in meiner Freizeit», sagt der 41-Jährige. Er schätze die aktive Diskussionskultur, die lokale Schul- und Versorgungsinfrastruktur. Zudem zeichnen die Gemeinde die zahlreichen aktiven Mitglieder der verschiedenen Organisationen und Vereine aus. «Der aktive Austausch mit der Bevölkerung kann und darf in Zukunft weiter gefördert werden», hält er fest.
Für eine Kandidatur entschloss er sich, weil ihm Waltenschwil und Büelisacker am Herzen liegen. «Ich möchte mich gerne aktiv einbringen, damit unser Dorf, heute wie morgen, ein interessanter und lebenswerter Ort bleibt.» Das Dorf sei in den letzten Jahren geprägt gewesen von grossen Bauphasen. «Mit dem Verbleib verhältnismässig weniger Bauplätze gilt es, für die weiterhin erfolgreiche Zukunft eine neue Vision zu schaffen, ohne dabei unsere erfolgreichen Grundwerte aus den Augen zu verlieren.» Im Austausch mit der Bevölkerung wolle er diese Vision formen und umsetzen. «Weiter ist es mir ein Anliegen, meine Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der digitalen Zusammenarbeit gewinnbringend für das Dorf einzubringen», sagt Vontobel, der als selbstständiger Unternehmer und Ausbildner tätig ist und Sport und Musik seine Hobbys nennt. Wer ihn wähle, wähle einen gut vernetzten Waltenschwiler mit strukturierter und transparenter Arbeitsweise, der den Austausch schätze und sich mit Augenmass für die Ziele des Dorfes einsetze.
Jolanda Hofmann: «Bringe das nötige Werkzeug mit»
Die diplomierte Architektin Jolanda Hofmann hat sich auch für eine Kandidatur entschieden. «Gerade das Ressort des zurücktretenden Hans Rudolf Müller interessiert mich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit sehr», sagt sie. Entsprechend habe sie sich Gedanken gemacht. «Als ich dann von mehreren Personen darauf angesprochen wurde, entschied ich mich, zu kandidieren.» Die Aufgaben reizen sie und sie würde sich gerne noch mehr für das Dorf engagieren, dazu beitragen, dass die Lebensqualität hoch bleibt. «Ich bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und gute Lösungen zu suchen.»
Schulraum, Sanierung Gemeindehaus, Sanierung Turnhalle – Jolanda Hofmann ist überzeugt, gerade die aktuell anstehenden Projekte als Architektin und Projektleiterin gut begleiten und führen zu können. «Ich bin motiviert, mich mit meinem Fachwissen und meiner zuverlässigen, verantwortungsvollen Art aktiv im Gremium einzubringen.» Ihr sei es wichtig, Wünschbares von Machbarem zu trennen.
Gerade im Bauwesen könnte mit pragmatischen Lösungen Geld gespart werden, ohne Leistungseinbussen zu verzeichnen. Seit 2017 ist Waltenschwil ihr Zuhause. «Wir haben uns von Anfang an sehr wohl und heimisch gefühlt», sagt sie. Hofmann ist verheiratet, hat keine eigenen Kinder und in ihrer Freizeit wandert, gärtnert, kocht, zeichnet, malt sie und ist gerne handwerklich tätig. Innert kurzer Zeit habe sie neue, wertvolle Freundschaften schliessen können. «Ich bin richtig angekommen im Dorf», sagt die 44-Jährige. Ihr gefalle, dass die Gemeinde ländlich und trotzdem modern und sympathisch sei. Das Dorf sei intakt, das Vereinsleben vielseitig, das Naherholungsgebiet einladend. «Der einzige nicht ganz optimale Punkt ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Vielleicht sind hier mittelfristig Verbesserungen möglich.»
Markus Vögeli: «Ruhig und sachlich argumentieren»
Zum zweiten Mal und jetzt «definitiv pensioniert», verheiratet, Vater von sechs erwachsenen Kindern und Grossvater von fünf Enkelkindern, 67-jährig – das ist Markus Vögeli. Er schätzt an Waltenschwil seine Nachbarn, die Ruhe, die umliegende Natur, die moderne Infrastruktur und die verkehrsgünstige Lage. «Was mir ein bisschen fehlt, ist ein eigentlicher Dorfkern, wo man sich treffen könnte», sagt er. Ihm schwebt etwa ein Café vor, das während der ganzen Woche geöffnet ist. Ebenfalls vermisse er, der Reisen, in erster Linie nach Südamerika, als seine Leidenschaft hat, eine Partnerschaft mit einer ausländischen Gemeinde. «Sich wirtschaftlich und kulturell auszutauschen, bringt nur Vorteile.» Trotzdem, Waltenschwil sei für ihn ein idealer Wohnort mit hoher Lebensqualität. «Kurzum, hier fühle ich mich zu Hause und gut aufgehoben.»
Er sei ein neugieriger Mensch, der an seiner Umgebung interessiert ist, die Welt, in der er lebt, gerne mitgestaltet. Das motivierte ihn zur Kandidatur für den Gemeinderat. Zudem will er das Privileg, politisch mitbestimmen zu können, wahrnehmen. «Ich erfahre durch meine zahlreichen Auslandaufenthalte immer wieder, wie privilegiert wir sind im Bezug auf unseren Lebensstandard. Das ist nicht selbstverständlich und dem gilt es Sorge zu tragen.» Auf kommunaler Ebene wolle er einen Beitrag leisten. Worauf er das Hauptaugenmerk im Gemeinderat legen würde, ist für ihn vom zugewiesenen Ressort abhängig. Beruflich bringt er vielseitige Erfahrungen mit. «Den grössten Teil meiner beruflichen Karriere war ich in Fach- und Führungsfunktionen bei einem internationalen Lebensversicherungskonzern tätig», erzählt er. Warum die Waltenschwiler Bevölkerung ihn wählen soll? «Personen aus meinem Umfeld bezeichnen mich als Tatmensch, der ruhig und sachlich argumentieren und gut zuhören kann.»