Klebriger Konfetti-Regen
25.02.2025 Dottikon, Region UnterfreiamtErst Regen und graue Wolken, dann ein farbenfroher Umzug – 6000 Menschen sind dabei
Das OK war bereit für einen Ansturm an Besuchern und hoffte bis zum Schluss auf gutes Wetter. Doch Petrus nimmt es nicht so genau, lässt es zu Beginn regnen. Doch wie das ...
Erst Regen und graue Wolken, dann ein farbenfroher Umzug – 6000 Menschen sind dabei
Das OK war bereit für einen Ansturm an Besuchern und hoffte bis zum Schluss auf gutes Wetter. Doch Petrus nimmt es nicht so genau, lässt es zu Beginn regnen. Doch wie das Wetter wurde auch die Stimmung im Verlauf des über zweistündigen Umzugs durch Dottikon immer besser.
Monica Rast
Wo bleibt die Nummer 47? Als die Schpitelturm-Clique aus Bremgarten an den Menschen beim Denner vorbeigezogen ist, schauen viele Fasnächtler fragend umher. Da kommt nichts mehr. Bis zum Schulhaus Risi hinauf ist auf mehreren hundert Metern kein Wagen mehr zu sehen. Ist der Umzug schon fertig? «Nein, die Göttis haben doch immer etwas Verspätung», sagt jemand augenzwinkernd. Und tatsächlich: Wenige Minuten später kommt die Göttigesellschaft Wohlen – allesamt verkleidet als Doc Brown aus dem Film «Zurück in die Zukunft» – um die Ecke gebogen – und weiter geht der Umzug. Es war ein Umzug, bei dem die Kartonplakette sich vom Chlämmerli löste, weil es zu Beginn (um 14 Uhr) regnete. Und es war ein Umzug, bei dem die Auswärtigen besser mit dem Zug angereist sind als mit dem Auto.
Abenteuerliche Manöver
Ein Fasnachtsumzug, der durch ein Dorf führt, ist immer eine grosse Herausforderung für die Organisatoren. Einiges wollten sie besser machen als vor zwei Jahren. Doch irgendwie hat das Verkehrskonzept immer noch nicht ganz funktioniert, was teilweise zu abenteuerlichen Manövern inner- und ausserhalb der Quartiere führte – besonders beim Wegfahren.
Trotz dem regnerischen Wetter kamen viele Menschen an den Umzug. Vor allem bei den Essensständen vor dem Schulhaus Risi oder beim Denner und Coop sammeln sich die Zuschauer in Scharen. Das Programm verspricht einiges, und um den Überblick über die 65 Fasnachtsgruppen zu behalten, haben sich einige das Programm ausgedruckt. Durch das eher durchzogene Wetter kann die Besucherzahl vom vergangenen Umzug im Jahr 2023 (damals waren es 10 000 Menschen) nicht getoppt werden. Nicht überall stehen Zuschauer am Strassenrand und so sind einige Abschnitte auch fast menschenleer.
Schulklasse eröffnet den Umzug
Die Organisatoren schätzen die Besucherzahl auf 6000. Und schon von Anfang an wartete man auf die ersten Gruppen. Die Ehre, den Umzugstross anzuführen, gebührt den Schülerinnen und Schülern von Dottikon. Für die Lehrpersonen ist es nicht einfach, die übereifrigen Schüler unter Kontrolle zu halten, und es braucht schon mal eine etwas schärfere Ansage. Die mitgebrachten Konfetti werden wohl auch nicht bis am Schluss des Umzugs halten. Zu gross ist die Versuchung, die kleinen bunten Schnipsel – die wegen des nassen Wetters überall kleben bleiben – jemandem ins Gesicht zu werfen.
Eine Gruppe nach der anderen zieht an den Zuschauern vorbei. Viele am Strassenrand sind selbst verkleidet und feiern die einzelnen Gruppen mit Rufen und lautem Mitsingen. Besonders beliebt bei den Zuschauern sind Fell- und wetterfeste Kostüme. Da spielen die Banneggschränzer aus Waltenschwil gerade noch «S Hippigschpängschtli» und jeder singt mit – um darauf mit der «Loie Clique Boswil» Luftgitarre zu einem lautstarken Gitarrensolo von «AC/DC» zu spielen. Auch das ist der Fasnachtsumzug. Jede Nummer wird gefeiert. Kostüme bestaunt oder der Wagen bewundert.
Besonders die Fäschtbankbrächer aus Künten können sich mit ihrem langen Wagen, auf dem ein Western-Saloon steht, sehen lassen. Da ist das Navigieren nicht immer einfach und die Verkehrsinsel vor dem Risi wird zur Herausforderung. Vor allem wenn Kinder unkontrolliert zu den Wagen laufen, um das eine oder andere «Zückerli» abzuholen. Verteilt wird grosszügig. Ob Orangen, Fruchtgummis, Kirsch oder «Kafi Schnaps».
«Fröhliche Menschen – ob jung oder alt»
«Wir sind zufrieden. Alles, was wir beeinflussen konnten, war in Ordnung», meint OK-Chef Gregor Rüdisüli. Nach dem Umzug wird auf dem Schulhausareal noch gefeiert. Es stehen Guggenkonzerte und Gruppenprämierung an. «Es war ein schöner, erfolgreicher und vor allem unfallfreier Fasnachtsumzug mit vielen fröhlichen Menschen, ob jung oder alt», ist das Fazit von Rüdisüli.
Auch das Fazit der Besucher fällt durchwegs positiv aus. Es war ein herrlicher Umzug bei nicht so herrlichem Wetter. Die grösser werdenden Lücken gegen Ende des Umzugs waren verkraftbar. Und so freut man sich jetzt schon auf den Dottiker Umzug 2027 – mit hoffentlich besserem Wetter.