«Komische und frustrierende Saison»
18.03.2025 Sport, BobBob, Weltmeisterschaft: Melanie Hasler landet im Zweierbob auf Rang 7 und zieht eine Bilanz über die Vor-Olympia-Saison
Die Weltmeisterschaft in Lake Placid (USA) verläuft nicht nach Wunsch. Die Monobob-Rennen verpasst die Freiämterin Melanie Hasler wegen ...
Bob, Weltmeisterschaft: Melanie Hasler landet im Zweierbob auf Rang 7 und zieht eine Bilanz über die Vor-Olympia-Saison
Die Weltmeisterschaft in Lake Placid (USA) verläuft nicht nach Wunsch. Die Monobob-Rennen verpasst die Freiämterin Melanie Hasler wegen eines grippalen Infekts. Der schwächt sie auch im Zweierbob-Rennen, wo sie immerhin auf den 7. Rang fährt.
«Nicht das, was ich mir gewünscht habe.» Dieser Satz gilt für die WM genauso wie für die ganze Weltcupsaison der Bobpilotin aus Berikon. In Lake Placid (USA) fanden in den letzten zwei Wochen die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften statt. Der Anlass markierte das Ende der vorolympischen Rennsaison.
«Weil ich merkte, dass mit dem Schlitten etwas nicht stimmte»
Über 300 Athletinnen und Athleten aus einer Rekordzahl von 38 Nationen nahmen an allen sieben Disziplinen teil, die auch bei den Olympischen Winterspielen Mailand-Cortina 2026 ausgetragen werden. Unter ihnen Melanie Hasler. Die Monobob-Wettkämpfe verpasste sie krankheitsbedingt. Und auch jetzt ist sie noch angeschlagen. Die Zweierbob-Wettkämpfe vom vergangenen Wochenende liefen mässig. Rang 7. Ein spannender Fakt: Vor ihr sind nur Deutsche und Amerikanerinnen platziert (je drei Schlitten).
Sie war im Zweierbob noch nicht zu 100 Prozent bei Kräften. Ausserdem fuhr sie mit dem Schlitten von Michael Vogt, Bobpilot und Freund von Hasler. «Weil ich merkte, dass mit meinem Schlitten etwas nicht stimmte», erklärt Hasler.
Es ist irgendwie sinnbildlich für ihre Saison. «Eine komische Saison mit frustrierenden Wettkämpfen», sagt Hasler.
Immer in den Top 7
Angefangen bei den unfairen Rennen in Sigulda, danach gab es Wetterkapriolen in Winterberg, Rückenprobleme in St. Moritz, Krankheit an der WM. Dazu teilweise spontane und kuriose Entscheidungen des Bobverbandes. «Vieles lag nicht in meiner Hand. Vieles spielte gegen mich.» Immerhin: Die EM-Silbermedaille tröstet ein wenig. Es war einer von zwei Podestplätzen in dieser Saison, beide erreichte sie im Monobob. Im Zweierbob fährt sie bei jedem Rennen in die Top 7. Ihr bestes Resultat war der 4. Rang in Altenberg. Den Gesamtweltcup beendet Hasler – hinter den drei deutschen Schlitten – auf dem 4. Rang. Den Gesamtweltcup im Monobob beendet sie auf dem 6. Rang. Hasler: «Ich hoffe, die Olympischen Spiele werden anders verlaufen als die WM. Ich hoffe, dass ich dann meine beste Leistung abrufen kann, wenn es drauf ankommt. Dann wird sich auch mein ganzes hartes Training auszahlen – und ich muss nicht zusehen und im Bett rumliegen, weil mich eine blöde Grippe so weghaut und ich deshalb – wie jetzt – das Saisonhighlight verpasse.»
Ihr Höhepunkt bleibt die Silbermedaille an der Europameisterschaft. Und die Erkenntnis: «Es wäre mehr dringelegen.» Sie hofft, dass die nächste Saison ohne solch grobe Einwände verläuft.
Nun braucht sie eine Pause, geht nach Hawaii in den Urlaub. «Ich habe es nötig. Ich will vollständig gesund werden und mich neu motivieren.» Denn die Saison beginnt schon in rund einem Monat. Es ist die Olympia-Saison mit vielen Trainingslagern. Wenn alles nach Plan läuft, ist am 17. November 2025 der erste Tag der ersten Weltcup-Woche – und zwar am Olympia-Austragungsort, dem Eugenio Monti Sliding Center in Cortina d’Ampezzo in Italien.
Bis dahin will Hasler noch einige Kilogramm Körpergewicht zulegen, damit der Start einfacher wird. Und die kommende Saison auch erfolgreicher wird als die aktuelle. --spr