Bob, Weltmeisterschaft: Melanie Hasler über eine kuriose Olympia-Entscheidung

In einer Woche findet die WM in Lake Placid (USA) statt. Und genau an jenem Ort könnte im nächsten Jahr das Olympia-Bob-Rennen ausgetragen werden. «Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt», sagt die Freiämter Bobpilotin Melanie Hasler.

Stefan Sprenger

Es ist kurios. Die Organisatoren der Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina vollführten ein Theater um den Austragungsort der Eiskanalrennen (Bob, Skeleton und Rodeln). Es wurde erst sehr spät, quasi in allerletzter Minute – und auf Geheiss der Regierung in Rom – mit dem (teuren) Bau der Bahn in Cortina begonnen. Zuvor war es lange ein Thema, die Eis-Rennen ins Ausland zu legen (St. Moritz oder Innsbruck), weil es nicht möglich schien, dass die Bahn rechtzeitig fertig wäre. «Mittlerweile haben die Bauarbeiten begonnen und so, wie ich hörte, geht es zügig voran. Ich bin optimistisch, dass die Bahn fertiggestellt wird und die Olympia-Rennen in Cortina stattfinden», sagt Melanie Hasler.

Traum von WM-Medaille

Das Theater erhielt jüngst ein weiteres Kapitel. Denn: Das Olympia-OK der Rennen teilte mit: «Lake Placid ist unser offizieller Plan B für den Fall, dass wir nicht in Cortina fahren können.» Lake Placid liegt 6000 km von Norditalien entfernt und in einer anderen Zeitzone. Dort befindet sich die Freiämterin Melanie Hasler gerade, weil in einer Woche genau an jenem Ort die Weltmeisterschaft stattfindet. Sie sagt: «Wir haben in Europa so viele Bob-Bahnen und hätten eine auswählen können, die wenigstens in derselben Zeitzone ist. Ich finde den Entscheid komisch, dass Lake Placid in den USA als Ausweichort festgelegt wird. Ich hoffe fest, dass es nicht so weit kommt.»

Hasler, die nach wie vor mit Rückenproblemen zu kämpfen hat und schonend an die WM-Vorbereitung rangeht, träumt von einer Medaille. «Eine WM-Medaille, das wäre ein grosses Ziel», sagt sie. Die Monobob-Rennen finden am 8./9. März statt. Die Zweierbob-Wettkämpfe am 15./16. März.