Leben in die Kirche bringen
03.05.2024 Bettwil, Region OberfreiamtIn Bettwil steigt am 26. Mai zum ersten Mal ein Pfarrgartenfest
Mauer und Zaun wurden erneuert. Und bis am 26. Mai soll auch der riesige Garten rund um die Bettwiler Kirche und das Pfarrhaus wieder strahlen. Die sanften Renovationsarbeiten nehmen fünf Frauen zum ...
In Bettwil steigt am 26. Mai zum ersten Mal ein Pfarrgartenfest
Mauer und Zaun wurden erneuert. Und bis am 26. Mai soll auch der riesige Garten rund um die Bettwiler Kirche und das Pfarrhaus wieder strahlen. Die sanften Renovationsarbeiten nehmen fünf Frauen zum Anlass, ein grosses Fest zu organisieren. «Wir wollen zeigen, dass Kirche auch so ist.»
Annemarie Keusch
Gemeinsam. Miteinander. Es sind Worte, die alle fünf Frauen immer wieder verwenden. Dass sie als Team agieren, wird beim Gespräch schnell klar. Hierarchien gibt es keine. Wie zum Beweis präsidiert niemand die Kirchenpflege. Cécile Koch ist Vizepräsidentin. «Bewusst. Es ist ein Miteinander», verdeutlicht sie. Zusammen mit Susanne Geissbühler, Rita Schmidli und Stefan Wyss bildet Koch aktuell die Kirchenpflege. Weil Wyss krankheitshalber ausfällt, sind vor allem die drei Frauen am Ruder. Und diese strotzen nur so vor Ideen, gerade auch weil sie von Sakristanin Eveline Gauch und Katechetin Karin Meier darin unterstützt und bestärkt werden.
Ein Fest zu machen, die Kirche lebendig und offen zu gestalten, diese Gedanken standen am Anfang. Längst ist die Idee konkret, am 26. Mai steigt in Bettwil ein Pfarrgartenfest. «Wir wollen zeigen, wie Kirche auch sein kann und was wir können», sagt Cécile Koch. Seit eineinhalb Jahren ist sie Teil der Kirchenpflege. «Warum ich mich zur Wahl stellte? Weil mir nicht egal ist, was mit der Kirche im Dorf passiert», sagt sie.
129 Schadstellen in Mauern
So geht es auch den anderen fünf Personen, die bei der Organisation des Pfarrgartenfests dabei sind. «Wir wollen zeigen, wie viel hier eigentlich möglich wäre. Viele kennen diesen wunderschönen Garten nicht, wir wollen ihn erlebbar machen», sagt Susanne Geissbühler. Und das machen sie nun mit einem Fest. «So sind wir. Ganz oder gar nicht.» Zumal dieser Garten Ende Mai wieder strahlen wird, wie er es länger nicht mehr getan hat.
Letzten Juli nahm die Kirchenpflege die Themen Gartenpflege, Erneuerung Palisadenzaun und Sanierung Kirchenmauer wieder in Angriff. Im Februar gingen die entsprechenden Arbeiten los. Jene im Garten laufen noch, damit pünktlich zum Fest beispielsweise die Ahornbäume geschnitten und die Sträucher und Neophyten entfernt sind. «Der Garten wird wieder strahlen», verspricht Cécile Koch. Damit soll er dasselbe tun wie die Kirchenmauer und der Palisadenzaun. Der Zaun wurde gänzlich ersetzt, die Mauer während eines Monats ausgebessert. «Entstaubt, gereinigt, kaputte Fugen repariert, Löcher mit Natursteinen ausgebessert», präzisiert Susanne Geissbühler. 129 Schadstellen seien total angegangen worden. Die Mauer habe vorher teilweise gebröckelt, Wasser lief hinein. «Wir sind froh, dass jetzt alles wieder auf Vordermann gebracht ist.»
Freunde und Familie helfen mit
Zusammenkommen, die Gemeinschaft stärken, sie beleben – das ist eines der grossen Ziele des Pfarrgartenfests. Eingeladen dazu seien alle. «Alter, Wohnort, Konfession – das ist alles egal. Wir wollen eine Kirche für alle sein», betont Cécile Koch. Und eben eine Kirche, in der alle Ideen einbringen können. So entstand auch das Programm des Pfarrgartenfests – ein überaus buntes. Karin Meier hat mit der Schule einen Kinderchor zusammengestellt, Eveline Gauch zeigt bei Kirchenführungen neue Einblicke der Kirche. Es gibt ein Glücksrad, Imbissstände, die Musikgesellschaft und Alphornistin Nora Müller treten auf. «Es läuft immer etwas», verspricht Karin Meier.
Auf ein 25-köpfiges Helferteam dürfen die Organisatorinnen zählen. «Allesamt kamen sie auf uns zu und waren so begeistert vom Projekt, dass sie mithelfen wollen», sagt Cécile Koch stolz. In erster Linie sind es Familienmitglieder und Freunde. «So kam das zustande. Alle bringen ihre Fähigkeiten ein. Und genauso spontan und ungezwungen soll das Fest dann auch sein», sagt Susanne Geissbühler. Bei schönem Wetter sollen in allen drei Gartenteilen Sitzmöglichkeiten verteilt sein. «Wir haben einen Plan B und einen Plan C, sollte das Wetter nicht passen, hoffen aber, diese nicht zu brauchen.» Was sie sich vom Pfarrgartenfest erhoffen? «Es wäre schön, wenn die Leute der Kirche im Dorf eine neue Chance geben und wir zeigen könnten, dass die Kirche nicht verstaubt, nicht stier, sondern lebendig, vielfältig und kreativ ist», sagt Cécile Koch.
Das Programm
Das Pfarrgartenfest beginnt am 26. Mai um 11 Uhr mit einer kleinen Segnung im Garten. Anschliessend folgt ein Apéro, während dem die Musikgesellschaft für Unterhaltung sorgt. Um 15 Uhr tritt der Kinderchor auf und um 14 und 17 Uhr die Alphornistin Nora Müller. Führungen in der Kirche St. Josef sind um 13.30 und 15.45 Uhr vorgesehen. Die Festwirtschaft mit diversen Essensständen und einem Kuchenbuffet ist ab 12 Uhr offen. --ake