Lehrlingen näherkommen
06.09.2024 MuriSchüler erhielten Einblick
Berufe Muri+, von 83 Firmen getragen
Während zwei Tagen konnten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen zuhören, zusehen und ausprobieren.
Über 80 Firmen aus dem Freiamt ...
Schüler erhielten Einblick
Berufe Muri+, von 83 Firmen getragen
Während zwei Tagen konnten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen zuhören, zusehen und ausprobieren.
Über 80 Firmen aus dem Freiamt machten mit beim diesjährigen «Berufe Muri+». Das Projekt bietet Schülern Einblick in sechs Berufe ihrer Wahl. Dabei können sie sich informieren, ihre Fragen stellen und erhalten direkt Antwort. Sie erhalten bei Gefallen auch die Möglichkeit, im jeweiligen Betrieb eine Schnupperlehre zu absolvieren. --vaw
«Berufe Muri+» bot Schülern an zwei Tagen Einblick in mögliche Lehrberufe
«Berufe Muri+» bot den 8. Klassen einen ersten Einblick in mögliche Lehrberufe. Dies machten die Schulen Muri, Merenschwand und Boswil sowie der Gewerbeverein Muri und Umgebung und die Industrievereinigung Muri und Umgebung möglich.
Viele Betriebe stehen heute vor der Situation, dass sie keine Auszubildenden finden. Um dieser Situation entgegenzutreten, arbeiten Schule, Gewerbe und Industrie zusammen.
283 Schüler hatten dieses Jahr die Chance, in 83 Betrieben im Freiamt, an zwei Tagen reinzuschnuppern. 1517 Besichtigungen standen den Schülern zur Verfügung. Sie hatten die Möglichkeit, je in sechs Berufe Einblick zu nehmen. Da gab es Angebote als Autolackierer, Gärtner, Bäckerinnen-Konditorinnen, Bodenparkettleger, Fachperson Apotheke und viele mehr. Jede und jeder Jugendliche konnte auf der Website auswählen, in welche Berufe sie oder er Einblick nehmen wollte.
Zu ihrer Bereitschaft, den Schülern diesen Blick ins Berufsleben zu gewähren, stellten die Betriebe attraktive Programme zusammen, damit die angehenden Auszubildenden mehr über die von ihnen bevorzugten Berufe erfuhren.
Metallbauer ist nicht Metallbauer
Eine Gruppe von sechs Jungen meldete sich beispielsweise beim Metallbaubetrieb Hobler in Muri an. Sie wollten die rund anderthalbstündige Führung durch den Lehrbetrieb der Metallbauer miterleben. Alois Hodel, Werkstattleiter und Lehrlingsverantwortlicher der Hobler Metallbau AG, empfing die Schülergruppe. Er lud sie zur Begrüssung ins Sitzungszimmer ein, um ihnen den Betrieb und den Beruf näherzubringen. Mit einem Film eines Lernenden und seinen Gedanken zu seinem Beruf stieg er in die Vorstellung ein. Mit viel Geduld und seinem grossen Fachwissen führte er die Schüler in die Thematik und das Profil des Metallbauers ein. Er zeigte ihnen, welche Fachrichtungen der Beruf bietet, welche Vor- und Nachteile der Beruf mit sich bringt. Dabei gab es auch Hinweise, dass es berufsspezifisch schmutzige Hände bei der Arbeit mit Stahl gibt. «Wir haben auch Seife und Wasser zum Händewaschen», schob er mit einem Schmunzeln nach. Nach einem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen mit Informationen zu den Betriebsabläufen und der Ausrichtung der Firma durften die Schüler aktiv werden. Eine Naht schweissen in einen T-Träger, Löcher in ein Blech drehen und diese anschliessend ausbohren und aus dieser Platte dann einen dekorativen Schreibzeughalter abkanten, das waren die Aufträge, welche alle mit Bravour erledigten. Den Schreibzeughalter durften die Besucher anschliessend mit nach Hause nehmen.
Einblick in verschiedene Berufe gewinnen
Die Jungen fanden den Rundgang im Metallbaubetrieb spannend und interessant. Dementsprechend stellten sie ihre Fragen an den Lehrlingsverantwortlichen. Einer wollte wissen: «Was verdient man nach der Lehre?» Ein anderer informierte sich, ob es möglich ist, die BMS in der Ausbildung zu machen. «Mit anderthalb Tagen Schule in der Woche ist dies möglich», so Hodel. Auf die Frage, was ihnen bis anhin am besten gefallen hat, sagte einer der Jungen: «Ich war am Vormittag bei einem Landmaschinenmechaniker, da hat mir das Traktorfahren gefallen.»
Ein anderer Teilnehmer fand, «dieser Rundgang hier im Metallbaubetrieb hat mir am besten gefallen». Alois Hodel ist bewusst, dass die zwei Jahre bis zum Lehranfang lange sind. «Wir hatten schon Schnupperlehrlinge aus dem Einblick von ‹Berufe Muri+›.» Hodel sieht im Mitmachen eine Chance darin, zukünftigen Lernenden näherzukommen und sie zu einer Schnupperlehre einzuladen. «Wer dafür schauen will, dass wir weiter Fachleute haben, der muss Lehrlinge finden. Wir sind zum Glück in der Situation, dass wir Lernende bekommen.» --vaw