Macht übergeben
14.02.2023 MuriStartschuss in die Murianer Fasnacht
Am Samstag um 15.15 Uhr wurde in Muri offiziell in die fünfte Jahreszeit gestartet. Höhepunkt war die Schlüsselübergabe um 18.18 Uhr.
In Muri regnet es wieder Konfetti. Endlich wird es wieder bunt, ...
Startschuss in die Murianer Fasnacht
Am Samstag um 15.15 Uhr wurde in Muri offiziell in die fünfte Jahreszeit gestartet. Höhepunkt war die Schlüsselübergabe um 18.18 Uhr.
In Muri regnet es wieder Konfetti. Endlich wird es wieder bunt, fröhlich und laut rund ums Kloster und in den Dorfteilen. In der Fasnachtshochburg wurde das bunte Treiben offiziell eröffnet.
Und das sogar mit einer Premiere. Allen vier Fasnachtsgesellschaften, Neuenburg, Wien, Adelburg und Hohenwien-Wissenbach, wurde der Schlüssel von einem Gemeinderatsmitglied überreicht. Bislang wurden die Buttwiler in diese Zeremonie nur am Rande mit einbezogen.
Jetzt kann es also losgehen. Geboten wird in den einzelnen Stadtteilen viel Spass bei königlicher Teetime, im Saloon an der Bar in diesen verrückten Zeiten oder hoch oben auf dem Lindenberg. --sus
Startschuss in die fünfte Jahreszeit
Ein historischer Moment bei der Schlüsselübergabe auf dem Klosterhof
Um 18.18 Uhr wurde am Samstag in Muri Fasnachtsgeschichte geschrieben. Zum ersten Mal gab ein Buttwiler Gemeinderat die Schlüssel der Macht an die Fasnachtsgesellschaft Hohenwien-Wissenburg ab. Ein hochemotionaler Einstieg in das bunte Treiben der nächsten Tage.
Susanne Schild
Die Närrinnen und Narren haben sie zurück, ihre fünfte Jahreszeit. Um 15.15 Uhr hatte das Warten ein Ende. René Neiger, alias Negro der Geneigte, Schultheiss der Fasnachtsgesellschaft Neuenburg Muri-Dorf, verkündete den offiziellen Startschuss in die fünfte Jahreszeit. «Es könnte nicht besser sein, herrliches Wetter, bombastische Stimmung, so kann es die nächsten zehn Tage weitergehen», begrüsste er die jungen und alten Fasnächtler auf dem Klosterhof. In der Fasnachtshochburg Muri wurde das bunte Treiben bereits am Nachmittag gebührend eröffnet. Mit viel Trommeln, Blech und kakofonischen Klängen und Discosound aus einem überdimensionalen Ghettoblaster der Tambouren Adelburg.
Ehre und Pflicht
Um 18.18 Uhr dann der historische Moment. Begleitet von den Tambouren Adelburg zogen die Stadträte in den Klosterhof ein.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Murianer Fasnacht wurden die Schlüssel der Macht nicht nur an die Fasnachtsgesellschaften Muri-Neuenburg, Muri-Adelburg und Muri-Wien übergeben, sondern auch an Hohenwien-Wissenburg. «Es ist mir eine grosse Ehre, die Schlüssel heute persönlich der Schultheissin Katja Fahler überreichen zu dürfen», sagte der Buttwiler Gemeinderat Marc Kramis.
Um das Miteinander an diesem Abend auch äusserlich zu zeigen, hatte er sich das Murianer Wappen auf sein Gesicht gemalt. Sichtlich gerührt nahm dann die Schultheissin von Hohenwien-Wissenburg das begehrte Objekt in Empfang. «Nun herrscht in Buttwil das Matriarchat», sagte Kramis.
Bevor der Buttwiler und der Murianer Gemeinderat aus ihrem Amt zurücktraten, mussten die Fasnächtler beweisen, dass sie würdig sind, die Schlüssel der Macht über die beiden Dörfer zu übernehmen. «Es ist eine Ehre, aber auch eine Pflicht», sagte der Murianer Gemeinderat Beat Küng.
Gemeinsam an einem Strang ziehen
In einer feierlichen Zeremonie, getreu dem Slogan «Zusammen für Muri», der im Leitbild der Gemeinde fixiert ist, galt es nun, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. «Heute gilt nicht nur gemeinsam für Muri, sondern miteinander zusammen mit Buttwil», sagte die Murianer Gemeinderätin Carolynn Handschin. Man nehme die Nachbargemeinden nicht nur ernst, sondern binde sie auch ein. «Kein anderer Gegenstand steht so sehr für Zusammenhalt und Zusammenarbeit wie ein Seil. Darum eignet es sich auch hervorragend, um einem Team spielerisch zu vermitteln, wie wichtig Kooperation und der Glaube an gemeinsame Ziele sind. Denn es heisst nicht von ungefähr: Wir alle ziehen an einem Strang.» Aufgabe war es, einen Murianer Turm zu bauen. Dazu mussten vier Holzklötze aufeinandergestapelt werden. Dies mittels einer Hebevorrichtung, die an einer Holzscheibe befestigt war, an der Seile befestigt waren. Jeder Stadtrat hielt ein Seilende in der Hand und steuerte dadurch die Scheibe. «Hier sind vereinte Kräfte, Präzision und Geschicklichkeit gefragt», stellte Beat Küng richtig fest. Jetzt könne man das Networking unter Beweis stellen. Anfänglich musste man sich noch aufeinander einspielen. «Das ist wie in der Politik, da gibt es auch einige, die fester an den Fäden ziehen», so Küng.
Der Murianer Fasnachtsturm steht
Dann ging alles relativ schnell und der Murianer Fasnachtsturm stand nach wenigen Minuten. Der Weg war frei für die Schlüsselübergabe. Dann war es passiert und es gibt kein Zurück mehr. Was in den nächsten Tagen in den Gemeinden Muri und Buttwil passiert, liegt nun nicht mehr in den Händen der Frauen und Herren Gemeinderäte.