Martinisommer versüsst Geschäft
14.11.2025 MuriMartinimarkt in Muri lockte Tausende ins Klosterdorf
Der Martinimarkt in Muri fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Vielleicht nicht zuletzt darum war der Markt den ganzen Tag gut besucht, zu grossem Gedränge kam es nicht. Viele bekannte und einige neue ...
Martinimarkt in Muri lockte Tausende ins Klosterdorf
Der Martinimarkt in Muri fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Vielleicht nicht zuletzt darum war der Markt den ganzen Tag gut besucht, zu grossem Gedränge kam es nicht. Viele bekannte und einige neue Marktfahrende präsentierten ihre Ware oder ihr Angebot den kauffreudigen Kunden.
Verena Anna Wigger
«Probieren Sie ein Pommes frites», sagt Noah Köchli und streckt den Kunden vor dem Stand eine Schale entgegen. Diese greifen zu. Eine rege Diskussion beginnt. Noah Köchli gibt Tipps, wie das Gewürz eingesetzt werden kann. Weitere Interessierte laufen zu und probieren den Geschmack des neuen Gewürzes. Eigentlich sei die Gewürzmischung nicht neu. Sie haben das Rezept von Noahs Vater. Dieses haben sie nun marketingmässig aufgepeppt und ihm ein Branding verpasst, wie sie selbst sagen. Nun wollen sie es bekannt machen. So haben sie ihre erste Marktteilnahme in Muri angesetzt. Zuvor waren sie an zwei weiteren Märkten präsent und haben das Gewürz vorgestellt. «Hier in Muri ist es ein Heimspiel», sagt Cyrill Felder. Hier in Muri sind sie als Kinder schon am Markt gewesen. Heute freuen sie sich, auf der anderen Seite des Standes zu stehen und ihr Produkt anzubieten. Und die Kunden kommen auf die drei jungen Marktfahrer zu, probieren und informieren sich. Da gibt es Fragen zum Nachfüllen und Nachbestellen. Auch hier können Cyrill Felder, Noah Köchli und Benjamin Keusch ein Angebot machen, denn ihr Gewürz sei auch online bestellbar. Die jungen Marktfahrer geniessen den Kontakt zu den Marktbesuchern.
Kontakt zu den Besuchern
Diesen Kontakt schätzen auch erfahrene Marktfahrer wie Beat Meier von der Käserei Berglinde. «Man kennt die Leute und die Leute kennen uns», sagt der Käser aus Buttwil. Als einer der letzten regionalen Käser im Freiamt sieht er sich ein bisschen als Einzelkämpfer. Darum geniesst er den Kontakt zu den Marktbesuchern. Für ihn ist klar, der Martinimarkt ist der richtige Markt, da stimmen auch die Temperaturen für sein Produkt. Heute bieten sie einen «Fondue-Dog» an. Bruder Michael hat das durchdachte Konzept im Griff. So, dass der Käse nicht ausläuft und bis zum letzten Bissen ein Genuss ist. Dieser ist beliebt und wird schon am Vormittag gerne gegessen.
René Iten, der mit seinem Magenbrot und den Süsswaren schon seit dreissig Jahren den Markt bereichert, freut sich über die treue und nette Kundschaft. «Meine Mutter war schon mit dem Stand am Markt», sagt der Bünzer Marktfahrer. Ebenfalls an allen Märkten in Muri dabei ist Katja Fahler aus Buttwil. Sie bietet seit 17 Jahren ihre Dekorations- und Geschenkartikel an. Ihr gefällt die schöne Stimmung, die jeweils am Markt herrscht. Dazu sei die Kundschaft kauffreudig, das freut sie ebenfalls. Was Fahler auch aufgefallen ist, dass die Kunden bereits in den frühen Morgenstunden den Markt besuchen. Und noch etwas ist der Marktfahrerin aufgefallen, «Wie gut der Service ist, der uns Marktfahrenden geboten wird», betont Fahler.
Viele Besucher und zufriedene Händler
Der schöne Martinisommer lockt den ganzen Tag viele Besucher an. Am Morgen flanieren eher Paare über den Markt und am Nachmittag kommen Kinder oft in Begleitung ihrer Eltern, Grosseltern und besuchen die Stände. Martina Renggli aus Boswil bietet ihre Holzwaren und Schilder an. Für sie ist es vor allem auch ein Treffen mit Freunden, was ihr als Marktfahrerin gefällt. Sie richtet ihr Angebot auf die Saison aus. Sterne und Lichter bietet sie neben den Schildern an. Ein Merkmal des Martinimarkts sei auch, dass viele Anbieter Handwerk präsentieren, das aus der Region komme. Dies widerspiegelt sich auch bei den Marktbesuchern. Die neben der Ware auch die Marktfahrenden begrüssen, da man sich kennt. Da wird gelacht und geredet, bestaunt und angestossen. Und so stehen in der Marktstrasse oder am Nordklosterrain Menschen zusammen und plaudern und treffen sich.
Etwas gegen Hunger und Durst
Wer an den Markt geht, der nimmt auch mal Platz an der Bar oder in einem der Essenszelte, denn ein Marktbesuch gibt auch Hunger. Dafür ist, neben vielen Ständen mit Süssigkeiten und Esswaren, auch Thomas Marti und sein Team zuständig. Sie sind mit ihrem Grillstand auf dem Klosterhof stationiert. Hier sind Essen und Verweilen angesagt. Marti erzählt: «Es ist eine super Atmosphäre am Markt.» Als dörflicher Betrieb sei es ihm wichtig, sich im Dorf zu zeigen. Das haben vor ihm schon seine Eltern gemacht, und das geniessen er und sein Team seit zwölf Jahren immer wieder.




