Masken, Medaillen, starke Familien

  22.09.2020 Sport

Karate: Kata-Schweizer-Meisterschaft in der Hofmatten-Sporthalle in Wohlen

Für den Karate-Club Wohlen war der grösste Erfolg, dass die Schweizer Meisterschaft im Kata überhaupt stattfinden konnte. Trotz fünf undankbaren vierten Plätzen freut sich der Verein über die gelungene Durchführung des Turniers und auch über fünf Podestränge.

Für zahlreiche Karatekas war die Schweizer Meisterschaft in der Hofmatten-Turnhalle in Wohlen das Highlight des Jahres. Im Verband IFK war es das einzige Turnier im Jahr 2020. Alle anderen Wettkämpfe wurden coronabedingt abgesagt. «Bei uns wären die meisten vermutlich auch lieber an einem Turnier ohne Schutzmaskenpflicht gewesen», sagt OK-Präsident und Dojo-Leiter Raphael Gauch. «Die Situation ist aber, wie sie ist. Wir sind überzeugt, dass es besser war, das Turnier unter einem Schutzkonzept durchzuführen und es der richtige Weg für eine Veranstaltung dieser Grösse war.» Insgesamt nahmen 81 Karatekas aus zwölf Dojos am Turnier teil.

Der Club ist froh, dass er die Wettkämpfe durchführen konnte und dass das Schutzkonzept diszipliniert eingehalten wurde. Das waren aber nicht die einzigen Erfolge des Karate-Clubs Wohlen. Auch von sportlicher Seite gab es einiges zu feiern. Obwohl die einheimischen Karatekas gleich fünf Mal mit einem 4. Rang knapp an den Podestplätzen vorbeischrammten.

Gute Leistungen in der «Elite»

Am Morgen ging es mit der Kategorie «Elite» los. Bei den Männern war Lukas Brändli der einzige Wohler Vertreter. Er hatte starke Konkurrenz. Mit den Zwillingsbrüdern Simon und Florian Zurfluh sowie Ramon Pfändler von Karate Wettingen starteten drei Karatekas in seiner Kategorie, die als Team im vorigen Jahr an der Weltmeisterschaft in den Niederlanden den 3. Rang geholt hatten. Das Trio wurde seiner Favoritenrolle gerecht und belegte die ersten drei Plätze. Brändli wurde dahinter Vierter. «Gemessen an der enorm starken Konkurrenz bin ich mit meiner Platzierung zufrieden», so der Lokalmatador.

Bei den Frauen startete Léane Suter für den Karate-Club Wohlen. Auch sie landete auf Rang 4. Auch sie musste sich einem Geschwisterpaar geschlagen geben. Die Schwestern Alanis und Fabia Schönenberger aus Ilanz holten Gold beziehungsweise Bronze. Silber ging an Sina Burri aus Kriens. Bitterer verlief das Turnier für den Karate-Club Anglikon. Angela Felber konnte verletzungsbedingt nicht antreten. Simone Muntwyler belegte vor dem finalen Durchlauf den 2. Rang, fiel aber im Endspurt auf den 8. Platz zurück.

Suter und Brändli starteten im Team gemeinsam mit der Obwaldnerin Nina Anderhalden. Auch in dieser Konstellation gab es den 4. Platz. Das WM-Bronze-Trio holte den Sieg, gefolgt von einem starken Team aus Strengelbach und den Ilanzerinnen Alanis und Fabia Schönenberger, die im Team mit ihrer Mutter angetreten sind. «Im Team hatten wir leider keine grosse Vorbereitungszeit», sagt Léane Suter. «Insofern können wir mit dem 4. Rang durchaus zufrieden sein.» Simone Muntwyler vom KC Anglikon startete in einem gemischten Team aus drei Dojos und holte den 5. Rang.

Zwei Titel für Wohlen im «Nachwuchs»

Auch am Nachmittag gab es in den Kategorien «Nachwuchs» und «Junioren» zwei vierte Ränge für Wohlen. Sanja Savovic im «Nachwuchs Damen» und Nick Müller bei den «Junioren Knaben» mussten mit dem unbeliebten Platz Vorlieb nehmen. Im «Nachwuchs Damen» gewann allerdings Deepa Thiruthabandran Silber für Wohlen. Im «Nachwuchs Herren» wurde Hannes Bigler sogar Schweizer Meister und bestätigte diesen Erfolg noch im Team mit dem Sieg an der Seite von Thiruthabandran und Savovic. «Wenn man bedenkt, dass Bigler im Einzel das erste Kata missraten ist und er dann anfing, das Feld von hinten aufzurollen, ist sein Erfolg sehr eindrücklich», kommentiert Gauch. Im «Nachwuchs Team» gewann ein weiteres Wohler Trio – Erich-Andreas Bürgisser, Roland Konrad und Toni Wertli – ausserdem die Bronzemedaille.

Bei den «Junioren Team» holten Nick Müller, Marlon Seonbuchner und Sandro Kuster den Vize-Schweizer-Meister-Titel und gewannen die fünfte Medaille für Wohlen. Der Gastgeber-Club hat damit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze geholt. Auch der Karate-Club Anglikon blieb nicht ohne Medaille. Simena Moos holte Bronze bei den «Junioren Mädchen».

Gauch ist mit der sportlichen Leistung seiner Karatekas sehr zufrieden. «Unser Club war in allen Kategorien vertreten und konnte gute Ergebnisse erzielen», sagt der OK-Chef. «Der Trainingsaufwand seit dem Lockdown hat sich gelohnt.» --jl


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