Bremgarten plant zentrale Anlaufstelle für Vereine, Kulturschaffende und Events
Bremgarten verfügt über ein lebendiges und vielfältiges Kulturleben. Um dieses besser zu vernetzen, sichtbarer zu machen und gezielt zu fördern, plant der Stadtrat den ...
Bremgarten plant zentrale Anlaufstelle für Vereine, Kulturschaffende und Events
Bremgarten verfügt über ein lebendiges und vielfältiges Kulturleben. Um dieses besser zu vernetzen, sichtbarer zu machen und gezielt zu fördern, plant der Stadtrat den Aufbau eines Kultursekretariats. Eine breit angelegte Bevölkerungsumfrage soll nun zeigen, welche Bedürfnisse bestehen.
Sabrina Salm
Theater, Konzerte, Ausstellungen, Märkte, Stadtfeste, Vereinsleben, Sport und Traditionen: Der Kulturbegriff in Bremgarten ist bewusst weit gefasst. «Kulturell läuft in Bremgarten sehr viel – und genau das belebt unser Städtli», sagt Stadträtin Claudia Bamert. Aus Sicht des Stadtrats fehle es jedoch bislang an einer klaren Struktur. Zwar sei Kultur schon immer ein wichtiges Thema gewesen, «aber bisher gab es niemanden, der konkret dafür verantwortlich war». Anfragen von Kulturschaffenden und Vereinen landeten bei unterschiedlichen Stellen der Verwaltung. «Viele wussten Bescheid, aber es gab keine zentrale Ansprechperson», ergänzt Stadtschreiberin-Stellvertreterin Maja Schelbert.
Dieses Wissen und diese Aufgaben sollen nun gebündelt werden. Ein Kultursekretariat soll diese Lücke schliessen, und Bremgarten soll, wie im Leitbild und den Legislaturzielen 2022 bis 2025 definiert, als kulturelles Zentrum gestärkt werden.
Vernetzung der Kulturakteure vorantreiben
Das geplante Kultursekretariat soll künftig als Auskunft- und Anlaufstelle für sämtliche kulturelle Angelegenheiten funktionieren, als Koordinatorin von Veranstaltungen und als Schnittstelle zwischen Kultur und Behörden. Ziel ist es, die Kulturförderung zu unterstützen, den Dialog zu stärken und die kulturellen Angebote besser sichtbar zu machen – etwa durch gemeinsame Kommunikation oder einen koordinierten Veranstaltungskalender.
Projektmitarbeiterin Kultur Yaël Kaiser ist seit April mit einem Pensum von 40 Prozent mit dem Aufbau eines Konzeptes für ein Kultursekretariat beauftragt. Kaiser bringt Erfahrung aus ihrer früheren Tätigkeit beim Bund mit, insbesondere im Bereich Vernetzung und Stakeholder-Management. In den vergangenen Monaten hat sie zahlreiche Gespräche mit Kulturakteurinnen und -akteuren geführt und sich einen Überblick über die bestehende Szene verschafft. Dabei habe sich gezeigt, dass der Bedarf an einer zentralen Stelle gross ist. Viele wünschten sich mehr Austausch, bessere Koordination und eine gemeinsame Agenda. «So kann verhindert werden, dass mehrere grosse Anlässe am gleichen Tag stattfinden und sich gegenseitig Publikum wegnehmen», erklärt Kaiser.
Zuhören, bevor entschieden wird
Bevor das Konzept weiter konkretisiert wird, möchte der Stadtrat wissen, was die Bevölkerung wirklich will. «Politik funktioniert am besten, wenn man zuerst zuhört», sagt Bamert. Deshalb startet heute, 16. Dezember, eine Bevölkerungsumfrage, die bis am 25. Januar 2026 läuft. Teilnehmen können alle kulturinteressierten Personen aus Bremgarten und Umgebung – ebenso wie Vereine und Kulturschaffende. Die Umfrage baut auf einer früheren Befragung und einem Workshop mit Bremgarten Tourismus, Vereinsvertretenden und Parteien auf. Nun soll der Kreis erweitert werden. «Wir möchten einen breit abgestützten Datensatz erhalten», sagt Maja Schelbert. Abgefragt werden unter anderem die Herausforderungen im Kulturbereich, die gewünschten Aufgaben des Kultursekretariats, dessen Erreichbarkeit sowie auch Kostenfragen. Wichtig ist Claudia Bamert zu betonen, dass bisher mit dem Projekt Kultursekretariat keine zusätzliche Kosten entstanden. «Wir haben keine neue Stelle im Stellenplan aufgenommen, sondern bestehende Ressourcen neu organisiert.» Ob es zukünftig eine zusätzliche Stelle braucht oder der IST-Zustand mit einem 40-Prozent-Pensum reicht, wollen sie ebenfalls mit der Bevölkerungsumfrage herausfinden. Daher ist natürlich auch die Frage «Wie viel darf ein Kultursekretariat kosten?» zentral.
Die Ergebnisse der Umfrage fliessen direkt in die weitere Konzeptentwicklung ein. «Uns ist bewusst, dass wir nicht jeden Wunsch erfüllen können», so Schelbert. «Aber die Rückmeldungen sind eine wichtige Grundlage.» Deshalb hoffen sie auch, dass möglichst viele an der Umfrage teilnehmen und somit die Gestaltung der Zukunft der Kultur in Bremgarten ein Miteinander wird.
Mitmachen kann man unter: www.bremgarten.ch/umfrage.