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04.11.2022 Kelleramt
An der Infoveranstaltung wurde der neue Hauptsitz der Raiffeisenbank Kelleramt-Albis präsentiert
An der Zürcherstrasse vis-à-vis vom Volg und vom Andermatt-Areal soll das neue Bankgebäude der Raiffeisen Kelleramt-Albis inklusive Wohngebäude ...
An der Infoveranstaltung wurde der neue Hauptsitz der Raiffeisenbank Kelleramt-Albis präsentiert
An der Zürcherstrasse vis-à-vis vom Volg und vom Andermatt-Areal soll das neue Bankgebäude der Raiffeisen Kelleramt-Albis inklusive Wohngebäude entstehen. Das Projekt wurde der Bevölkerung mit innovativem 3D-Modell präsentiert.
Celeste Blanc
Schon bei der Inbetriebnahme des Standortes in Oberlunkhofen 1989 wurde prognostiziert, dass sich die Gemeinde Oberlunkhofen als Standort bewähren würde und von einem Wachstum ausgegangen werden könne. Diese Prognosen haben sich bewahrheitet: Von anfänglich fünf Mitarbeitenden und zwei Lehrlingen sind heute insgesamt 35 Angestellte im Hauptsitz der Raiffeisen Kelleramt-Albis tätig. Dass somit die Geschäftsstelle an der Zürcherstrasse 1 einmal an ihre Grenzen kommen würde, war abzusehen. Deshalb entschieden die Verantwortlichen der Raiffeisen Kelleramt-Albis 2019, ein neues Gebäude zu bauen. Den Standort für ein solches Vorhaben hatte man schon Ende 2016 erkoren, als die letzte der zusammenhängenden Parzellen zwischen Zürcherstrasse und Chileweg aufgekauft wurde.
Jetzige Räumlichkeiten nicht länger tragbar
Nach gut drei Jahren wurden die Planungsarbeiten in den letzten Wochen abgeschlossen. Bevor das Baugesuch eingereicht wird, lud die Raiffeisenbank die Oberlunkhofer Bevölkerung zur Präsentation des Projekts ein. Und für die Visualisierung liess man sich an diesem Abend etwas Besonderes einfallen: Anhand von digitalen 3D-Modellen konnten Interessierte auf einem Tablet das Modell genauer unter die Lupe nehmen.
Kurzweilig und informativ gestaltete sich die Präsentation von Reto Schoch (Verwaltungsratsmitglied, Vorsitzender der Baukommission), André Bächinger (Vorsitzender Bankleitung, Mitglied Baukommission) und Architektin Naomi Hajnos, die die Leitung der Generalplanung innehat. Auf der grossen Parzelle visà-vis des Volgs und des Andermatt-Areals sind zwei Gebäude geplant: Das grössere der beiden, das angrenzend an die Zürcherstrasse und den Chileweg steht, soll als Hauptsitz der Raiffeisenbank Kelleramt-Albis dienen. Auf drei Stockwerken sollen nebst mehr Besprechungszimmern und Büroräumlichkeiten auch Schulungs- und Sitzungszimmer sowie ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeitenden entstehen. «Heute arbeiten die 35 Angestellten an der Zürcherstrasse 1 auf verschiedenen Stockwerken und in umfunktionalisierten Wohnungen. Das ist hinderlich für die Arbeitsabläufe», erklärt André Bächinger. Eine Studie ergab, dass ein Umbau des Gebäudes selbst nicht möglich war, weshalb ein Neubau sich anzeigte.
Sanfte Einbettung
Unterhalb des Raiffeisen-Gebäudes entsteht hingegen ein Wohnhaus mit verschiedenen Wohnangeboten, die von Studiolofts bis 5,5-Zimmer-Wohnungen reichen. Architektin Naomi Hajnos richtete bei der Ausgestaltung der beiden Gebäude ihren Blick auf die unmittelbare Umgebung. Denn die Gebäude sollten dem dörf lichländlichen Charakter von Oberlunkhofen entsprechen. «Mit dem Bau von zwei Gebäuden sollte das Volumen aufgebrochen werden. Das bedeutet, dass nicht mitten im Dorfkern ein enormer Kasten stehen soll», erklärt Hajnos. Gleichzeitig sollen kleine Wege zwischen den Gebäuden hindurch das Strassenkonzept im Dorfkern weiterführen. Damit sich die Aussenfassaden auch optisch in die Umgebung einfügen, ist ihre Architektur an Bauernhäuser und Fachwerkhäuser angelehnt. «Auch die Farben sollen an den Kontext der Umgebung angepasst sein», erläutert die Architektin weiter. So weist das Wohngebäude hellere Farben auf, während jene des Bankgebäudes sich an den umliegenden Ziegeldächern orientiert, die gleichzeitig an die Hauptfarbe der Raiffeisen erinnert. Zur Kantonsstrasse hin entsteht ein Vorplatz, fünf Kundenparkplätze sind am Chileweg geplant. Die Parkplätze von Mitarbeitern und Mietern befinden sich in einer Tiefgarage. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über den Chileweg. Obwohl die Parzelle viel Platz und Möglichkeiten bietet, haben das abfallende Gelände sowie die Angrenzung an die Kantonsstrasse die Planungsarbeiten vor Herausforderungen gestellt. «Bei Bauten an einer Kantonsstrasse gibt es immer viele Auflagen zu berücksichtigen», konkretisiert Reto Schoch. So sei eine Zufahrt zur Tiefgarage nicht über die Zürcherstrasse möglich gewesen, sondern muss über den hinteren Teil der Parzelle über den Chileweg erfolgen. Auf das Unverständnis eines Anwesenden, wieso dies bei anderen Gebäuden entlang der Kantonsstrasse möglich gewesen sei, meinte Schoch: «Auch uns ist das bis heute ein Rätsel.» Eine gangbare Lösung habe man nun mit der Anordnung über den Chileweg gefunden. Trotz Herausforderungen sind Schoch und Bächinger mit dem Endresultat sehr zufrieden. Die gelungene Einbettung der Gebäude ins Dorf bestätigt auch der Fachgutachter Ortsbild.
Inbetriebnahme im Frühling/Sommer 2026
Das Baugesuch wird in den kommenden zwei Wochen eingereicht. Sollte alles rundlaufen, erfolgt der Rückbau der bestehenden Häuser im Herbst 2023, bevor der Baugrubenaushub und der Tiefbau im Winter 2023/2024 angegangen werden können. «Da das Terrain herausfordernd und der Tiefbau aufwendiger ist, werden diese Bauarbeiten voraussichtlich etwas länger dauern», erklärt Schoch. Geplant ist, im Sommer 2024 mit den Hochbauarbeiten zu beginnen. Die Inbetriebnahme soll im Frühling/Sommer 2026 erfolgen. Die Kosten für das Bauvorhaben betragen rund 20 Millionen Franken. Mit der Fertigstellung des neuen Hauptsitzes sollen die Räumlichkeiten an der Zürcherstrasse 1 verkauft werden.