Mission Rückrunde beginnt
17.01.2023 Sport, FussballTestspiel zwischen FC Muri und FC Wohlen
Der FC Muri und der FC Wohlen sind mit einem Testspiel gegeneinander in die Rückrundenvorbereitung gestartet. Auf beiden Seiten gab es viele neue Gesichter zu beobachten.
Der FC Muri will weg aus dem ...
Testspiel zwischen FC Muri und FC Wohlen
Der FC Muri und der FC Wohlen sind mit einem Testspiel gegeneinander in die Rückrundenvorbereitung gestartet. Auf beiden Seiten gab es viele neue Gesichter zu beobachten.
Der FC Muri will weg aus dem Tabellenkeller. Der FC Wohlen möchte nicht in Abstiegsgefahr geraten. Um diese Ziele umsetzen zu können, benötigen die Freiämter Erstligisten Verstärkungen in ihren Kadern. Im ersten Vorbereitungsspiel wurden mehrere potenzielle Neuzugänge auf beiden Seiten getestet.
Während bei Muri unter anderem mit Marko Bicvic ein ehemaliger Spieler des FC Wohlen, FC Muri und FC Mutschellen ausprobiert wurde, könnte bei den Wohlern die «French Connection» noch grösser werden. Neben den drei Franzosen, die bereits im Kader stehen, sind noch vier französischsprachige Spieler im Probetraining beim FCW. Dazu soll es zu einem Wechsel auf der Torwartposition kommen. Das Spiel auf dem Kunstrasen in der Bachmatten konnten die Wohler mit 1:0 gewinnen. --jl
Freiämter rüsten auf
Fussball, Testspiel: FC Muri – FC Wohlen 0:1 (0:0)
Spielerisch gab der Test zwischen Muri und Wohlen nicht viel her. Die zahlreichen Testspieler bei den Freiämter Erstligisten waren aber spannend zu beobachten.
Josip Lasic
Muris Diego Zoller schiesst. Cédric Künzli im Wohlen-Tor kratzt den Ball von der Linie. Oder war er hinter der Linie? Der Schiedsrichter lässt weiterlaufen. Die Murianer toben. Es wäre der Ausgleich für die Klosterdörfler gewesen. Auch wenn es ein Testspiel ist, beim Freiämter Derby ist immer Feuer drin. «Wäre das in der Meisterschaft passiert, hätte ich noch intensiver protestiert», sagt Muri-Trainer Piu.
Es bleibt am Ende beim 1:0 für den FC Wohlen. Innenverteidiger Tom Vogel entscheidet mit einem Kopfballtor nach Eckball in der 70. Minute die Partie. Eine, in der Torchancen eher Mangelware waren. Mit dem Anpfiff treffen die Wohler quasi zum 1:0, doch das Tor wird wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Mit dem Abpfiff schiesst Wohlens Kerem Kursun einen Penalty neben das Tor. Dazwischen hatten beide Teams noch je zwei vielversprechende Abschlussversuche, die sie nicht nutzen konnten. «Niemand verliert gern», sagt Piu. Aber insgesamt gab es viel Gutes zu sehen bei uns.»
Gibt es einen dritten Rückkehrer bei Muri?
Bei Muri fiel besonders in der ersten Halbzeit die Offensive positiv auf. Dort wirbelten Rückkehrer Luigi Milicaj und die Testspieler Admir Seferagic und Marko Bicvic. Letzterer hat in der Saison 2019/20 bereits für Muri gespielt und war zuletzt beim FC Mutschellen. Allerdings hat der FC Linth ihn bereits als Neuzugang im Winter vermeldet (diese Zeitung berichtete). «Ich verlasse Mutschellen, aber mit Linth ist noch nichts fix», sagte der ehemalige kroatische U-Nationalspieler, der von 2016 bis 2018 für den FC Wohlen in der Challenge League spielte.
Er wäre neben Milicaj und Aussenverteidiger Laze Stojkovski der dritte Rückkehrer bei den Klosterdörflern. Ob er zu ihnen wechselt, ist allerdings noch unklar. Laut Sportchef Yanick Hofer werden in dieser Woche die finalen Gespräche mit den Testspielern geführt. Neben Bicvic und Seferagic sind das auch Goalie Orlando Gyr und Mittelfeldmann Dominik Radalj. Radalj hat Erfahrung aus der zweithöchsten kroatischen Liga, spielte vor einigen Jahren bei Pajde Möhlin in der Schweiz und war zuletzt bei einem Verein in Schweden engagiert. Mit seinem Auftritt ist Piu ebenfalls zufrieden. «Mit ihm und Marko Bicvic wäre das zentrale Mittelfeld breiter aufgestellt. In der Vorrunde mussten Davide D’Acunto, Yannik Wiget und Miguel Ferreira fast alle Partien bestreiten. Mit diesen beiden und Seferagic hätten wir auch mehr Qualität als bisher.»
Wo Piu noch Skepsis gezeigt hat, war bei Keeper Orlando Gyr. Der 17-Jährige hat zwar eine solide Leistung gegen Wohlen gezeigt, doch Piu hadert noch wegen des Alters des Schlussmannes. «Wir suchen eine Nummer 1. Ich bin unsicher, ob er dafür nicht zu jung ist.»
FC Chly-Paris
Trotz Niederlage scheint die Entwicklung bei Muri positiv zu sein. Beim FC Wohlen hingegen gibt es viele Fragezeichen. Vielleicht sollte man eher vom FC Chly-Paris sprechen. Denn auf dem Platz wurde primär französisch geredet. Neben den Franzosen Marwan Chatar, Hugo Chabin und Nathan Kisisa, die bisher schon im Kader waren, liefen mit Zidane Vaz, Seydou Ouedraogo, Nassim Titebah und Guillaume Taty gleich vier weitere französischsprechende Akteure als Testspieler auf.
Spielmacher Zidane Vaz hat zuletzt in unteren Ligen in Spanien gespielt. Er hat schon in der Vorrunde mit der Mannschaft mittrainiert und bereits bei den Freiämtern unterschrieben. Seydou Ouedraogo war bei YF Juventus in der Promotion League, davor bei Black Stars und Old Boys Basel. Er könnte auf dem Flügel Nathan Tayey ersetzen. Aussenverteidiger Titebah hat in der Vergangenheit in der 3. und 4. Liga in Frankreich gespielt. Ebenso Defensivspieler Guillaume Taty. Auch Flügelspieler Lukikenga Koko vom SV Höngg war im Test. Einige der potenziellen Neuzugänge haben vielversprechende Ansätze gezeigt. Bei so vielen Testspielern fällt es Komornicki aber schwer, die Leistung seines Teams zu beurteilen. «Seydou Ouedraogo scheint mir fast der bessere Fussballer zu sein als Tayey. Er und Nassim Titebah haben Potenzial, aber wir haben es nicht geschafft, sie richtig ins Spiel einzubinden.» Wegen Krankheit und Verletzungen fehlten ausserdem Noel Romano, Javi Gabathuler und mit Alban Pnishi, Marijan Urtic sowie Leotrim Nitaj fast der gesamte Abwehrstamm. «Immerhin haben wir dennoch zu null gespielt. Das ist positiv. Und wir haben noch Zeit in der Vorbereitung.»
Komornicki erwartet von den Wohlern eine Steigerung im Verlauf der nächsten Wochen. Mit den Testspielern sind aktuell 27 Leute im Team. «Es wird eine Kaderbereinigung geben. Ich möchte nicht mehr als 22 Spieler», sagt der Trainer. Mit vielen potenziellen Neuzugängen und den Abgängen von Tayey und Alessandro Vogt muss sich die Mannschaft erst wieder finden.
Goalie-Rochade ist wahrscheinlich
Ebenfalls im Test war Goalie Pascal Brügger. Der 23-Jährige spielte in den letzten Jahren mit Kriens in der Challenge League, verlor nach dem Abstieg der Luzerner in die Promotion League aber seinen Stammplatz. Er soll für die Rückrunde ausgeliehen werden. «Es fehlt aber noch das Okay von Kriens», sagt Wohlen-Sportchef Marko Muslin. «Vermutlich warten sie, bis sie einen Ersatz für ihn gefunden haben.» Brügger soll den verletzten Ukrainer Anton Sytnykov ersetzen. Der zweite Ukrainer im Wohlen-Goal, Maksym Parshykov, hat zum Ende der Vorrunde seinen Platz an Cédric Künzli verloren. «Daran hat sich momentan auch nichts geändert», sagt Komornicki.
Es waren gute Ansätze und interessante Spieler bei Wohlen und Muri zu sehen. Man darf gespannt sein, wie sich die Teams noch verändern werden bis zum Rückrundenstart. Muri bestreitet seinen nächsten Test am Samstag, 11 Uhr, auswärts gegen Baden. Für Wohlen geht es am Samstag, 13 Uhr, auf den Niedermatten gegen Tuggen weiter.