Spital Muri: Stiftungsrat Harry Lütolf tritt zurück
Den Strategieentscheid des Spitals Muri, die Geburtenabteilung schliessen, können nicht alle verstehen oder sogar mittragen. Allen voran Harry Lütolf. Er tut dies mit aller Konsequenz. Der Grossrat der Mitte ...
Spital Muri: Stiftungsrat Harry Lütolf tritt zurück
Den Strategieentscheid des Spitals Muri, die Geburtenabteilung schliessen, können nicht alle verstehen oder sogar mittragen. Allen voran Harry Lütolf. Er tut dies mit aller Konsequenz. Der Grossrat der Mitte aus Wohlen gab seinen sofortigen Rücktritt aus dem Stiftungsrat bekannt. Er begründet diesen Schritt ausführlich.
Gegenteilige Haltung vehement eingebracht
«Obwohl meinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat des Spitals Muri dieser Entscheid nicht leichtgefallen ist und sie mit dem langfristigen Überleben der Institution argumentiert haben, konnte ich diesen Strategiewechsel, insbesondere die Schliessung der Geburtenabteilung, nicht mittragen.» Dies sagt Harry Lütolf auf Anfrage. Er habe seine gegenteilige Haltung vehement eingebracht, «leider ohne Erfolg». Als Konsequenz sei er nach der Kommunikation der neuen Strategie vom vergangenen Dienstag aus dem Stiftungsrat mit sofortiger Wirkung ausgetreten, nach mehr als siebenjähriger Mitwirkung in diesem Gremium.
Lütolf wehrt sich auch gleich gegen allfällige Vorwürfe, dass er allenfalls das Kollegialitätsprinzip in einem Stiftungsrat verletzt haben könnte. Dem müsse er entgegenhalten: «Denn mit meinem Rücktritt, unmittelbar nach dem kommunizierten Strategiewechsel mit der Schliessung der Geburtenabteilung, müsste ohnehin allen klar sein, dass ich mit diesem Vorgehen nicht einverstanden war und bin.»
Er habe seinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat in Aussicht gestellt, dass er nicht aktiv an die Öffentlichkeit gehen werde. Auf Anfrage gebe er jedoch seine Haltung bekannt, so Lütolf weiter.
«Staat müsste Grundversorgung sichern»
Abschliessend möchte Harry Lütolf betonen, «dass der Stiftungsrat in seiner Mehrheit nach bestem Wissen und Gewissen entschieden hat». Er selbst habe für eine «Alternative plädiert». Er wollte unter anderem, «dass der Staat, der die Grundversorgung durch Akutspitäler zu sichern hat, vermehrt in Pflicht genommen wird. Heute ist es so: Der Staat machte den Spitälern diverse Vorschriften, die zu enormem Mehraufwand führen, aber nicht gebührend abgegolten werden.» --dm