Mit neuer Leitung auf die Rigi

  09.03.2021 Region Bremgarten

Der «Verein Rigi 91» hat einen neuen Präsidenten

Das aktuelle Vereinsjahr der Rigimarsch-Organisatoren startet mit der zweiten Absage in Folge. Trotzdem gibt es gute Neuigkeiten: Mit Fabian Flück erhält der «Verein Rigi 91» frisches Blut an der Spitze. Der bisherige Präsident Florian Schüepp bleibt als Streckenchef erhalten.

Roger Wetli

«Ich bin sehr froh, kann ich das Vereinspräsidium in gute Hände geben», erklärt Florian Schüepp, Präsident des «Vereins Rigi 91». Er ist überzeugt von den Fähigkeiten seines Nachfolgers. «Dass Fabian Flück der Sohn meiner Schwester ist, macht mich zusätzlich stolz.» Flück ist nun der Chef von 120Vereinsmitgliedern.

Rekordjahr und Limitierung

Sein Onkel gibt den Posten nach elf Jahren ab. «Ich engagiere mich seit 1995 im Organisationskomitee des Rigimarschs. Umso wichtiger ist es mir, dass ich jetzt weiterhin als Streckenchef dabei bin», so Schüepp. Gleichzeitig ist er erleichtert, die Verantwortung abzugeben. «Es fällt eine gewisse Last ab. Ich bin aber immer gerne Präsident gewesen.» In seine Präsidialzeit fällt die Rekordteilnehmerzahl von 2363 Personen und die anschliessende Limitierung auf 2000. Ein weiteres wichtiges Projekt war die Einführung der Online-Anmeldung, welche den Ansturm der Rigimarsch-Interessierten in geordnete Bahnen leitete. «Es ehrt uns, dass der Anlass so beliebt ist», erklärt er mit grosser Demut.

Dem Verein sehr verbunden

Eigentlich sollte der Wechsel bereits vor einem Jahr stattfinden. Fabian Flück konnte damals aber aus persönlichen Gründen noch nicht Präsident werden, also hängte sein Onkel noch ein Jahr an. Sein Neffe fühlt sich dem Rigimarsch sehr verbunden. «Ich habe Jahrgang 1989 und war irgendwie immer dabei, seit ich zwei Jahre alt bin. Der Anlass gehört zu unserer Familiengeschichte.» So zeichnet sich sein Vater als «Chef Einsatzplanung» aus. Fabian Flück hat einmal selber die Strecke unter die Füsse genommen und dabei Grösse bewiesen, abzubrechen, als es für ihn nicht mehr ging.

Dem Verein trat er vor zehn Jahren bei. «Ich durfte Fabian Flück als eine meiner ersten Amtshandlungen als Präsident aufnehmen», lacht Schüepp. Flück engagierte sich in den letzten zehn Jahren in verschiedenen Funktionen während des Rigimarsches. Er war einmal als Sanitäter, einmal als Küchen- und zuletzt als Postenchef aktiv. Letztere Aufgabe wird er auch weiterhin wahrnehmen. «Das schöne an diesem Präsidium ist, dass ich die Verantwortung nicht alleine tragen muss», erklärt er.

Nicht allein verantwortlich

Wichtiger Stützpfeiler für Fabian Flück ist Toni Dubach, Chef des Organisationskomitees. Dieser hat gleichzeitig die Funktion des Vizepräsidenten, während Flück automatisch Vizechef des Organisationskomitees ist. «Während des Marsches funktioniere ich als Sicherheit, falls Toni Dubach mal ausfallen sollte. Ansonsten übernehme ich als Vereinspräsident während des Anlasses repräsentative Aufgaben, besuche und motiviere die Helfer an ihren Posten und betreue den letzten Ort in Arth-Goldau.» Als Vereinspräsident hat er vor allem in der Zeit vor dem Marsch viel zu tun.

Neben dem Hauptanlass hilft er, verschiedene interne Aktivitäten zu organisieren. Flück freut sich darüber, dass Toni Dubach seinen Posten als OK-Chef behält. «Von seiner Erfahrung werde ich sehr stark profitieren», ist er überzeugt. Auch Dubach ist äusserst zuversichtlich. «Wir kennen uns schon sehr lange. Wir werden die neuen Herausforderungen zusammen meistern. Die Zahnräder werden weiterhin ohne Sand im Getriebe laufen.»

Fast nichts Vergleichbares

Den Rigimarsch mussten sie jetzt zum zweiten Mal absagen. «Dem guten Ruf wird das wohl nicht schaden», ist Flück überzeugt. «Es gibt in der Schweiz nichts Vergleichbares. Die Leute werden den Marsch nicht vergessen, nur weil er jetzt ausfällt. Umso mehr freue ich mich auf 2022.»


Entscheid ohne finanziellen Schaden

Marsch wurde ohne Kostenfolge abgesagt

Gleichzeitig mit dem Präsidentenwechsel verkündet der «Verein Rigi 91» die Absage des diesjährigen Rigimarsches. Dieser hätte in der Nacht auf Auffahrt vom 12. bis 13. Mai stattgefunden.

Viele Teilnehmer gehören zur Risikogruppe

«Zurzeit ist nicht absehbar, dass bis dann Anlässe mit 2000 Personen durchgeführt werden dürfen», erklärt Fabian Flück. «Zudem gehören viele der Helfer und eine erstaunliche Zahl von Teilnehmenden zu den Corona-Risikogruppen. Wir möchten nicht zum Superspreader-Anlass werden.»

Die Absage komme jetzt, da aktuell die Medaillen bestellt werden müssten. Damit wären die ersten grösseren Kosten angefallen. «Wir hatten bereits letztes Jahr das Glück, dass wir rechtzeitig abgesagt haben. Bei einer Bilanzsumme pro Rigimarsch von rund 130 000 Franken haben wir letztes Jahr etwa 600 Franken ausgegeben.» Der Verein sei finanziell sehr gut aufgestellt. Dies auch, weil in den letzten Jahren Reserven gebildet wurden.

Anders als 2020 werden heuer alle letztjährigen Anmeldungen annulliert. Laut Marschreglement müssen bei einer Absage keine Startgelder zurückbezahlt werden. Aufgrund der besonderen Lage macht der Verein heuer eine Ausnahme. «Diese Klausel dient vor allem dazu, dass wir bei einer Absage kurz vor dem Anlass nicht in finanzielle Nöte gelangen. Also dann, wenn wir bereits grosse Ausgaben getätigt haben», so der neue Präsident. Wer will, kann sein Startgeld als Vereinsspende dem Verein überlassen.

Leute, die sich bereits für 2020 erfolgreich angemeldet haben, müssen dies im Januar erneut versuchen. «Es gibt nach zwei Jahren sicher Teilnehmer, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr mitlaufen wollen oder können», so Flück. «Deshalb beginnen wir Anfang 2022 wieder bei null. Somit erhalten alle die gleiche Chance, sich anzumelden.» --rwi


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