Mit Pavillon und Radio
16.05.2023 MuriIn seiner ganzen Vielfalt
Grobkonzept für Gedenkjahr des Klosters 2027
In dreieinhalb Jahren ist es so weit. Der Trägerverein Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri zeigt nun ein erstes Grobkonzept und sucht eine Projektleitung.
...In seiner ganzen Vielfalt
Grobkonzept für Gedenkjahr des Klosters 2027
In dreieinhalb Jahren ist es so weit. Der Trägerverein Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri zeigt nun ein erstes Grobkonzept und sucht eine Projektleitung.
Klar, noch bleibt Zeit. Gut dreieinhalb Jahre dauert es, bis 2027 und damit das grosse Gedenkjahr zur tausendjährigen Geschichte des Klosters Muri startet. «Trotzdem, langsam muss es konkret werden», sagt Robert Häfner, Präsident von Murikultur und Vorstandsmitglied des Trägervereins Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri. Dieser Trägerverein gibt nun einen ersten Einblick in das Grobkonzept. Dieses sieht beispielsweise einen Holzpavillon auf dem Klosterhof und ein Klosterradio vor. Noch steckt ganz vieles in der Ideenphase. Dies soll sich ändern, wenn die Stelle der Projektleitung besetzt ist. «Lokale Verwurzelung wird vorausgesetzt», sagt Thomas Kron, Präsident der Kirchenpflege. --ake
Der Verein Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri präsentiert das Grobkonzept und sucht eine Projektleitung
Noch bleiben genau 1326 Tage, bis das Jahr 2027 anfängt und damit das Gedenkjahr 1000Jahre Kloster Muri. Der Trägerverein zeigt, welche Teilprojekte geplant sind. Unter anderem soll ein Klosterradio das Gedenkjahr wiederholt in Erinnerung rufen. Nun wird eine Projektleitung gesucht, die die Ideen kanalisiert und umsetzt.
Annemarie Keusch
«Wir freuen uns extrem», sagt Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger. Im Rahmen des Vorstandes des Vereins Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri daran mitzuarbeiten, was 2027 in Muri alles geboten wird, das wecke die Vorfreude. Nun gilt es, diese zu konservieren und möglichst viele Leute in und um Muri damit anzustecken. Dafür hat der Vorstand des Trägervereins, zu dem Vertreter der Gemeinde, der katholischen Kirchgemeinde, der Stiftung Murikultur, der Pflegi, des Konvents Muri-Gries, der Vereinigung Freunde der Klosterkirche und Erben von Franz Käppeli gehören, ein Grobkonzept ausgearbeitet. Das Ziel des Vereins ist einfach: das Jubiläumsjahr des Klosters zu planen und zu realisieren.
Dabei will man sich nicht nur auf geschichtliche und erst recht nicht nur auf religiöse Hintergründe festlegen. Robert Häfner, Präsident von Murikultur, weiss, wie stark der Einfluss des Klosters auf viele gesellschaftliche Bereiche war. «Das Kloster wirkte sich auf das Leben der Menschen hier aus, in allen Facetten.» Und Thomas Kron, Präsident der katholischen Kirchenpflege, fügt an: «Das Kloster hatte eine grosse Breitenwirkung, war im Gesundheitswesen und in der Bildung tätig, übernahm Verwaltungsaufgaben. Diese Bandbreite wollen wir abdecken und das Gedenkjahr nicht nur mit Beten und Festgottesdiensten begehen.»
Bleibende Werte schaffen
Fixiert ist noch nichts, aber ein Grobkonzept zeigt, dass dem Trägerverein Vielfalt wichtig ist. Als eines der fünf Teilprojekte ist ein Holzpavillon auf dem Klosterhof vorgesehen. Wie lange dieser installiert wird, ist wie viel anderes noch offen. «Klar ist, er soll als Zentrum des Gedenkjahres dienen, etwa als Empfangsräumlichkeit oder als Raum für spezielle Anlässe und Veranstaltungen. Zudem ist ein Klosterradio geplant. «Natürlich wird dieses nicht ein ganzes Jahr lang senden», sagt Budmiger. Ungefähr zehn Anlässe soll es begleiten, die Beiträge sollen auch als Podcast gehört werden können. «Damit arbeiten wir an bleibenden Werten», sagt Budmiger. Wie allgemein soll auch hier das Spektrum breit sein, von der Geschichte über die Aktualität bis zur Zukunft.
Eine Ausstellung zur Klostergeschichte ist ebenfalls geplant. «Daran wird seit einigen Jahren mit der Geschichtsschreibung intensiv gearbeitet», weiss Budmiger. Diese Ausstellung soll als weiteres Teilprojekt auch bespielt werden. «Mithilfe von interaktiven Elementen entstehen bleibende Erinnerungen», nennt Budmiger ein Beispiel. Und natürlich seien auch Jubiläumsfeierlichkeiten vorgesehen, für alle. Religion, Alter, Herkunft egal.
Vereine, Gewerbe und Institutionen sind gefragt
Der Trägerverein wird nicht der Einzige bleiben, der 2027 etwas lanciert. «Hoffentlich nicht», sagt Budmiger. Er spricht von sogenannten Multiplikatoren. Von Institutionen, Vereinen, Gewerbe- oder Gastronomiebetrieben, die das Gedenkjahr zum Anlass nehmen, eigene Projekte zu lancieren. «Dazu gibt es ganz bestimmt schon konkrete Ideen und weitere werden folgen.» Beispielsweise auch vonseiten der Stiftung Murikultur. Präsident Robert Häfner betont, dass nicht vorgesehen sei, das sonst schon reich befrachtete Jahresprogramm mit weiteren Anlässen zu überladen. «Damit kann man die Leute schnell überfordern», weiss er. Vielmehr soll das Gedenkjahr in den einzelnen Ressorts ganz unterschiedlich umgesetzt werden.
Und auch der Kanton Aargau ist ins Gedenkjahr involviert. Das Kloster Muri ist nicht das einzige, das 2027 feiert. Das Kloster Wettingen begeht dann sein 800-Jahr-Jubiläum und der Kanton hat das Jahr zum Klosterjahr ausgerufen. «Auch hier ist noch nicht vieles klar. Vielleicht gibt es ein gemeinsames Projekt, beispielsweise eine Wanderausstellung, oder ein Projekt mit weiteren Klöstern im Kanton», sagt Hans-Peter Budmiger.
Klar ist, dass nicht nur Veranstaltungen stattfinden sollen, sondern auch Dinge, die bleiben. Erinnerungsstücke in Form von Münzen oder Briefmarken sind angedacht. Bereits definiert ist, dass die Klosterfassade erneuert werden soll. Auch der Kreuzganggarten ist ein Thema. «Man soll auch 2028 und später Spuren dieses Gedenkjahres sehen», sagt Budmiger.
Lokale Verwurzelung brauchts
Noch bleibt Zeit, dreieinhalb Jahre. «Trotzdem muss es langsam konkret werden», ist Robert Häfner überzeugt. Budmiger sagt es so: «Wir sind bereit und wissen, welchen Weg wir gehen wollen. Nun suchen wir jemanden, der vorangeht.» Konkret heisst das eine Projektleiterin oder einen Projektleiter, der Dinge konkretisiert und realisiert. «Ein Macher-, ein Umsetzertyp», beschreibt Budmiger. Eine Person, die bereit sei, sich auf ein Abenteuer einzulassen. «Ein solches Gedenkjahr mitzugestalten, ist eine einmalige Sache.»
Interesse und idealerweise auch Wissen über historische Zusammenhänge und die Region werden vorausgesetzt. «Kommunikationskompetenz, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und möglichst Erfahrung in der Projektleitung wären sehr gut», sagt Thomas Kron. Die Vorstandsmitglieder hoffen, die entsprechende Person möglichst bis zu den Sommerferien zu finden. Im Herbst oder spätestens Anfang 2024 soll das Engagement mit einem 20-Prozent-Pensum starten. «Das steigert sich dann immer mehr bis auf 60Prozent», erklärt Kron. Die Anstellung sei befristet auf Mitte 2028. Neben der Suche nach der Projektleitung beschäftigt sich der Vorstand auch mit der Finanzierung. Dabei stünden die Gemeinde Muri, der Swisslosfonds, Stiftungen und die Mitglieder des Trägervereins im Vordergrund.