Nächster Meilenstein erreicht
23.09.2025 Muri, BaugewerbeEs geht stetig vorwärts
Die Baubewilligung ist da – ein nächster Meilenstein für das Gemeinschaftszentrum Muri
Ein Ort, wo sich alle begegnen können. Wo vieles möglich ist. Ein Ort, der lebt. Das soll das ...
Es geht stetig vorwärts
Die Baubewilligung ist da – ein nächster Meilenstein für das Gemeinschaftszentrum Muri
Ein Ort, wo sich alle begegnen können. Wo vieles möglich ist. Ein Ort, der lebt. Das soll das Gemeinschaftszentrum schon möglichst bald sein.
Annemarie Keusch
Bis zu 299 Personen. Es werden auch Grossanlässe stattfinden im Gemeinschaftszentrum in Muri. Aber auch kleine, feine Veranstaltungen. «Die ganze Bandbreite», sagen Lea Küng, Regula Marthaler und Jan Illing. Sie gehören der Kerngruppe an, die das Projekt einst ins Leben rief und sich seit knapp einem Jahr intensiv mit der Realisierung beschäftigt.
Hindernisse gab es in dieser Zeit einige zu überwinden. «Inklusive Wasserschaden», sagt Lea Küng. Herausfordernd wurde es immer wieder. Ans Aufgeben hat die Kerngruppe aber nie gedacht. Und nun ist der nächste Meilenstein geschafft: Die Baubewilligung ist da.
Auf Unterstützung angewiesen
Bezüglich Zeithorizont halten sich die Verantwortlichen trotzdem noch bedeckt. «Das ist abhängig von den finanziellen Mitteln, aber auch von der Zeit, die wir investieren können», sagt Jan Illing. Ziel sei es, dass im ersten Quartal des kommenden Jahres mit einem breiteren Programm gestartet werden kann. Denn erste Anlässe gibt es bereits. Die Anonymen Alkoholiker treffen sich regelmässig hier, zudem ist das Gemeinschaftszentrum an der Bahnhofstrasse neue Heimat des Repair-Cafés. Trotzdem betont die Kerngruppe: «Wir sind auf weitere Unterstützung angewiesen.»
Die Baubewilligung für das Gemeinschaftszentrum ist da – weiterhin braucht es finanzielle Unterstützung
Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Idee eines Gemeinschaftszentrums im Gebäude der ehemaligen Bäckerei Bütler publik wurde. Seither hat das Projekt einige Hürden genommen – zuletzt auch jene der Baubewilligung. Die Kerngruppe ist weiterhin mit viel Elan an der Arbeit.
Annemarie Keusch
Kein Ofen mehr, keine Theke mehr, kein Mehl mehr. Dass hier einst eine Bäckerei war, ist nicht mehr zu sehen. Alles ist ausgebaut. Diese Woche wurde der Boden gegossen. Es geht vorwärts beim Gemeinschaftszentrum an der Bahnhofstrasse. Erste Anlässe fanden bereits statt. Der Flohmarkt mit Setzlingen im Frühling. Das Repair-Café hat hier eine neue Heimat gefunden. Und regelmässig treffen sich hier die Anonymen Alkoholiker. Es ist Leben eingekehrt im Gemeinschaftszentrum. Und davon soll in den nächsten Monaten noch ganz viel mehr kommen. Wann das sein wird? Da lässt sich die Kerngruppe um Jan Illing, Regula Marthaler und Lea Küng nicht fixieren. «Wir mussten die Pläne schon so oft anpassen», sagt Lea Küng.
Sie spricht von Hindernissen, die es zu überwinden gab und die Zeit brauchten – mehr als ursprünglich geplant und gehofft. Küng meint unter anderem den Rückbau. «Es brauchte allein zwei Wochen, um den grossen Ofen auszubauen.» Sie meint aber auch einen Wasserschaden, der viel Energie und Arbeitseinsatz brauchte. Und sie meint auch bürokratische Aufwände und den grossen Einsatz, um die finanziellen Mittel für den Umbau und den Betrieb des Gemeinschaftszentrums sicherzustellen.
Gute Raumakustik ist ihnen wichtig
Durchhaltewillen ist gefragt. Immer wieder. «Natürlich ist die Motivation nicht immer gleich hoch», gesteht Jan Illing. Er ist mit Abstand am häufigsten auf der Baustelle. Als selbstständiger Audiotechniker arbeitet er unregelmässig, kann sich Zeitfenster für die Arbeit im Gemeinschaftszentrum freihalten. Zudem hat er viel handwerkliches Wissen. «Ohne ihn ginge das alles nicht», sagen Regula Marthaler und Lea Küng. Denn es ist klar: um das knappe Budget einhalten zu können, muss möglichst viel selbst gemacht werden. Regula Marthaler weiss: «Wir planen keine Luxus-Sanierung. Aber wenn umgebaut wird, wird es schnell teuer.» Schliesslich gelte es auch ein Sicherheitskonzept umzusetzen, das von den Behörden mitsamt der Baueingabe genehmigt wurde.
Viele Instandhaltungsarbeiten sind bereits erledigt – samt Strom-, Heizungs- und Wasserleitungen. Nach dem Boden folgt die Akustikdecke. «Das ist uns ein wichtiges Anliegen», sagt Jan Illing. Denn Räume, in denen es hallt, sind weder gemütlich noch geeignet für Anlässe aller Art. Und genau das soll das Gemeinschaftszentrum sein. Ein Ort, wo ganz vieles entstehen kann. Wo die Kerngruppe hie und da Anlässe organisiert, wo aber auch die Bevölkerung sich eingibt. Bis es so weit ist, ist aber noch einige Arbeit nötig. Toiletten, auch behindertengerechte, eine Bühne, ein Sitzungszimmer und, und, und. «Schritt für Schritt», sagt Regula Marthaler. Entsprechend sei der Zeitplan von den Finanzen und den personellen Kräften abhängig. «Wir werden uns zuerst auf das Erdgeschoss konzentrieren, aber auch im Untergeschoss ist einiges zu tun, bevor diese Räume vermietet werden können.» Brandschutzund Sicherheitstüren sind nur zwei Stichwörter.
110 000 Franken fehlen für den Umbau
Rein für den Umbau fehlt noch einiges Geld. 110 000 Franken konkret. Unterstützung von zwei Stiftungen ist zugesagt, weitere Anfragen sind noch offen. «Das Sammeln von Geld wird immer ein Thema bleiben», sind sich die drei bewusst. Auch später für den Betrieb des Gemeinschaftszentrums. Sie seien froh, auf Unterstützung zählen zu dürfen, etwa von Handwerkern. Und von Leuten aus dem Dorf, die ihre Idee gut finden. «Aber wir müssen gestehen, gerade was die handwerkliche Unterstützung betrifft, hätten wir uns mehr erhofft und gewünscht», sagt Jan Illing. Allgemein sei die erste Euphorie verflogen. «Wir wollen damit nicht sagen, dass das Gemeinschaftszentrum nicht gefragt ist. Anfragen für mögliche Anlässe kommen immer wieder rein. Aber viele wollen die Räumlichkeiten zuerst sehen. Wir sind überzeugt, dass die Begeisterung sofort wieder wächst, wenn der Bau abgeschlossen ist», meint Lea Küng. Denn die Idee eines Gemeinschaftszentrums stosse nach wie vor auf viel Anklang.
Die Baubewilligung ist für die Kerngruppe ein Meilenstein auf dem Weg zum Gemeinschaftszentrum. Und der Blick auf das, was hier idealerweise ab dem ersten Quartal des neuen Jahres alles entsteht, motiviert sie, den nicht immer einfachen Weg weiterzugehen. Ein Ort, wo möglichst viel Kultur stattfindet. Ein Ort, der eine Alternative bietet zu dem, was es in Muri bereits gibt. Ein Ort, der bespielt und gestaltet werden kann. «Das gibt es kaum mehr», weiss Regula Marthaler. Es ist der Initiative der Kerngruppe zu verdanken, dass Muri so etwas bald hat. Und der Gemeinde, die das Gebäude zur Zwischennutzung zur Verfügung stellt. Apropos Zwischennutzung: Dass das Gemeinschaftszentrum allenfalls nur wenige Jahre an diesem Standort bleibt, schwächt den Tatendrang beim Umbau nicht. «Einen Fasnachtswagen baut man auch nur für eine Saison», meint Jan Illing und lacht.