Nein zum Windpark Sachlich begründetes Ja zum Windpark
24.10.2025 Leserbriefe, Region OberfreiamtNein zum Windpark
Ich spreche mich entschieden gegen den Windpark Lindenberg aus. Als Elektroingenieur habe ich mich intensiv mit den technischen Grundlagen solcher Projekte beschäftigt – und deshalb komme ich zum Schluss: Dieses Vorhaben ist weder ...
Nein zum Windpark
Ich spreche mich entschieden gegen den Windpark Lindenberg aus. Als Elektroingenieur habe ich mich intensiv mit den technischen Grundlagen solcher Projekte beschäftigt – und deshalb komme ich zum Schluss: Dieses Vorhaben ist weder sinnvoll noch nachhaltig.
Die prognostizierte Energieproduktion steht in keinem Verhältnis zu den Kosten und Risiken. Aufgrund der schwachen Windverhältnisse am Lindenberg ist die Stromausbeute viel tiefer, als die Hochglanzprospekte versprechen. Vor allem im Winter – wenn wir Strom dringend benötigen – liefern die Anlagen oft über längere Zeiträume kaum einen Beitrag. Gleichzeitig entstehen massive Eingriffe in Landschaft, Natur und Lebensqualität: Schutzgebiete werden beeinträchtigt, die Ruhe in einem der wertvollsten Naherholungsräume geht unwiderruflich verloren.
Hinzu kommt die wirtschaftliche Schieflage: Getragen wird das Projekt nicht durch echten Bedarf, sondern durch Subventionen. Nach rund 20 Jahren müssen die Räder wieder rückgebaut werden – die Gemeinde und damit wir alle tragen die Risiken und Gefahren wie auch schwer abschätzbare Folgekosten. Für eine Region, die selbst der Regierungsrat noch vor wenigen Jahren als «ungeeignet für Windkraftanlagen» bezeichnet hat, ist dieses Projekt schlicht nicht verantwortbar. Darum mein Appell: Lassen wir uns nicht von kurzfristigen Fördergeldern blenden. Stimmen Sie an der Gemeindeversammlung Beinwil am 29. Oktober klar Nein zum Windpark Lindenberg.
Stefan Schimon, Hämikon-Berg
Sachlich begründetes Ja zum Windpark
Die Diskussion rund um den Windpark auf dem Lindenberg ist kontrovers. In einer offenen Gesellschaft ist das auch wünschenswert, denn unterschiedliche Meinungen fördern den konstruktiven Dialog. Auffällig ist jedoch, dass vonseiten der Gegnerschaft nur schwarzgemalt wird. Etwa teile ich die Sorge, dass der Windpark gravierende Auswirkungen auf Umwelt und Natur haben könnte, überhaupt nicht. Das bestätigt die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Freigabe des Dossiers durch den Kanton.
Auch die Sorge, Immobilien könnten an Wert verlieren, ist unberechtigt. In den letzten acht Jahren sind die Immobilienpreise in der Region um 20 bis 25 Prozent gestiegen, ganz ohne bauliche Veränderungen. Eine moderate Korrektur der Objektpreise könnte gar dazu beitragen, dass jüngere Menschen eher die Möglichkeit haben, Wohneigentum zu erwerben. Nicht zu vergessen die finanziellen Vorteile für die Gemeinde: Durch den Windpark könnten bedeutende Einnahmen aus Steuern und Be- teiligungen generiert werden, was Spielraum für Investitionen in Infrastruktur, Bildung oder soziale Projekte schafft.
Für mich als überzeugten Befürworter des Projekts gilt es nicht nur, die Chancen eines Windparks nüchtern abzuwägen, sondern ebenso sehr, die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen wahrzunehmen. Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir bereit sein, neue Wege zu gehen. Gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen immer wichtiger werden, bietet das vorliegende Projekt die Gelegenheit, einen aktiven, sinnvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ich habe den Prozess von Anfang an hautnah miterlebt und kann versichern, dass die Projektanten extrem gründliche Abklärungen getroffen haben. Das Ergebnis spricht klar für die Realisierung des Windparks auf dem Lindenberg. Deshalb werde ich an der Gemeindeversammlung vom 29. Oktober Ja stimmen.
Albert Betschart, Beinwil
