Neuer Weg zu Neumitgliedern

  22.09.2020 Bremgarten

Generalversammlung des Bremgarter Hilfsvereins Projekt Synesius

Der Verein, der sich in Afrika der medizinischen Unterstützung von Kindern und der Prävention verschrieben hat, verzeichnet mit Ruth Meier eine neue Quästorin. Künftig sollen vermehrt jüngere Mitglieder angeworben werden.

André Widmer

Das St. Michael Centre mit dem Synesius Dispensary im Slum von Mathare in Nairobi in Kenia und das Lilly Nikki Centre mit dem Synesius Dispensary in Lwanda/Bungoma (Kenia) nahe der Grenze zu Uganda standen im vergangenen Vereinsjahr stark im Fokus der Unterstützung des Vereins. Das Projekt Synesius verfolgt insbesondere zwei Ziele: die medizinische Unterstützung zur Verhinderung von Seuchen und Krankheiten. Hygienemassnahmen werden grossgeschrieben. Auch die Vermittlung einer soliden, überdurchschnittlichen Grundausbildung gehört dazu. Die jährliche Reise nach Kenia zu den Hilfsempfängern fand noch vor dem grossen, praktisch weltweiten Lockdown statt, nämlich vom 19. bis 24. Januar dieses Jahres.

Thema Zewo-Zertifizierung

«Auch wer nichts macht, macht sich schuldig», sagte Vereinspräsident Stephan Gottet an der Generalversammlung des Hilfsvereins im Restaurant JoJo. Die Auszüge aus dem Jahresbericht von Gottet fielen eher kurz aus, er verwies auf die längere, schriftliche Version. Erwähnenswert aber sicherlich die geplante Erstellung einer Maternité in Lwanda. Aus Afrika erreichten den Verein Fotos. In den Klassenzimmern tragen die Kinder nun Masken.

Der bisherige Quästor – oder etwas verständlicher ausgedrückt Kassier – Ralph Martin konnte bei der Präsentation der Rechnung aus dem Vereinsjahr 2019/2020 darauf verweisen, dass von den Einnahmen in der Höhe von 98 190 Franken die Spenden stattliche 88 746 Franken ausmachten, wobei grössere Eingänge nach dem ersten Halbjahr verzeichnet werden konnten. Auf der Aufwandseite sind die Unterstützungsbeiträge für das St. Michael (42 136 Franken) und das Lilly Nikki (23 526 Franken) die grössten Ausgabenposten. Das Vereinsvermögen beträgt derzeit etwas über 115 000 Franken.

Erwähnt wurde, dass eine Zewo-Zertifizierung insbesondere wichtig sein dürfte, um Stiftungen für Beiträge angehen zu können. Wer Hilfe zur Selbsthilfe tätigen will, kann konkret Kühe, Schafe, Hühner oder sogar ein Stück Land für die unterstützungsbedürftigen Familien finanzieren. Der Hilfsverein Projekt Synesius möchte in Zukunft auch vermehrt jüngere Neumitglieder und Spender anwerben können. Vizepräsident Andreas Koch stellte diesbezüglich ein Konzept vor: Statt eine anonyme und beliebige Streuung vorzunehmen, sollen die bisherigen Mitglieder mithelfen und ihre Bekannten angehen. Es ist eine attraktiv gestaltete, neue Webpage – die nicht die Hauptpage konkurrenzieren soll – extra für diesen Zweck kreiert worden, die Interessierte in Kürze über das Projekt Synesius informiert.

Neu im Vorstand ist Ruth Meier. Sie löst den zurückgetretenen Ralph Martin als Quästor ab. Meier ist selbstständige Treuhänderin und dürfte somit eine Idealbesetzung für diese Aufgabe sein. Angekündigt wurde, dass die Beisitzer Paul Hohl und Dorle Geitz nächstes Jahr zurücktreten werden.

Nicht gegeneinander ausspielen

Im zweiten Teil des GV-Abends nahmen der Mediziner Urs Pilgrim, die Theologin Monika Bauer und die medizinische Fachfrau Rosaria Mazzilo an einer Podiumsdiskussion teil. Zwar war die Fragestellung «Kann Religion der Medizin und auch der Entwicklungszusammenarbeit dienen?». Schliesslich überwog aber das Fazit, dass Glaube und Medizin nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten.


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