Nur Freiämter Sieg hat gefehlt
15.04.2025 Sport, SchwingenNick Alpiger gewinnt Guggibad-Schwinget vor 1600 Zuschauern
Der Rahmen war würdig für einen Jubiläumsschwinget. Am Guggibad sind 1600 Zuschauer erschienen, um 108 Athleten in Action zu erleben. Unter ihnen waren mehrere grosse Namen des Schwingsports. Das ...
Nick Alpiger gewinnt Guggibad-Schwinget vor 1600 Zuschauern
Der Rahmen war würdig für einen Jubiläumsschwinget. Am Guggibad sind 1600 Zuschauer erschienen, um 108 Athleten in Action zu erleben. Unter ihnen waren mehrere grosse Namen des Schwingsports. Das Einzige, was dem Schwingklub Freiamt gefehlt hat, damit der Anlass perfekt wird, wäre ein Sieger aus den eigenen Reihen gewesen.
Josip Lasic
Er ist kein Mitglied des Schwingklubs Freiamt. Und doch fühlt sich Nick Alpiger in der Region ein wenig heimisch. Der Sieger des Guggibad-Schwingets arbeitet bei der Firma Stadelmann und Stutz in Fahrwangen, ist beruflich regelmässig im Freiamt unterwegs und trainiert auch im Winter mit den Ringern der RS Freiamt mit. All das hat ihm seinen insgesamt dritten Festsieg am Guggibad zusätzlich versüsst.
«Definitiv. Ich mag die Region. Die Ringerstaffel Freiamt ist ein super Team, das es mir ermöglicht, im Winter bei ihnen mitzutrainieren, und ich verstehe mich auch mit den Mitgliedern des Schwingklubs Freiamt sehr gut. Wir haben immer gute Kadertrainings zusammen und der Schwingsport in der Nordwestschweiz profitiert enorm davon, dass sie ein so starker Verein sind.»
Döbelis mit «harzigem» Tag
Am Guggibad-Schwinget hat Alpiger den Gastgebern auf sportlicher Ebene aber die Show gestohlen. Der 29-Jährige startete zwar mit einem «Gestellten» ins Schwingfest, beendete aber die anschliessenden Gänge alle siegreich. Inklusive des Schlussgangs gegen den Erlinsbacher Jan Roth. Die bestklassierten Freiämter sind die Döbeli-Brüder Andreas (Rang 6) und Lukas (Rang 7d). Sie sind nicht wirklich zufrieden, wie ihr Heimfest für sie verlaufen ist. «Mein Notenblatt sieht dabei gar nicht mal so schlecht aus», sagt Andreas Döbeli. «Aber ich könnte in jedem Gang Dinge nennen, die ich hätte besser machen können. Es verlief ein bisschen harzig und an einem Schwingfest mit einer derartig starken Konkurrenz kann man sich einen solchen Tag nicht erlauben.»
«Es war ein Geknorze»
Schwingen: Beim Jubiläums-Guggibad-Schwinget gibt es keinen Heimsieg – Nick Alpiger gewinnt vor 1600 Besuchern
Zum 100. Geburtstag des Schwingklubs Freiamt wurde den Besuchern am Guggibad einiges geboten. Sechs Eidgenossen, zahlreiche weitere starke Schwinger und gutes Wetter. Weil Vorjahressieger Joel Strebel verletzt fehlt und die Freiämter Döbeli-Brüder nicht auf Touren kommen, gibt es keinen einheimischen Sieg.
Josip Lasic
Der Schlussgang am Guggibad-Schwinget heisst Nick Alpiger gegen Jan Roth. Beide kamen mit einem fast makellosen Notenblatt an diesen Schlussgang. Alpiger hat einen «Gestellten» und ansonsten nur Siege. Roth hat neben vier gewonnenen Gängen zu diesem Zeitpunkt auch eine Niederlage kassiert. Und diese eine Niederlage hinterlässt einen faden Beigeschmack aus Freiämter Sicht. Lokalmatador Andreas Döbeli war es, der Roth im zweiten Gang auf den Rücken gelegt hat. Und doch steht der Erlinsbacher im Schlussgang und nicht der Sarmenstorfer. «Der Tag war ein Geknorze», sagt der ältere der Döbeli-Brüder. «Ich habe eigentlich ein gutes Notenblatt. Aber vielleicht hat ein wenig das Wettkampfglück gefehlt. Vielleicht auch ein wenig die Entschlossenheit.»
«Res» Döbeli startet enorm stark in das Schwingfest. Bevor er den späteren Schlussgangteilnehmer bezwingt, lässt er Eidgenosse Patrick Räbmatter keine Chance. Räbmatter, der am Saisonende seine Karriere beendet und für den es der letzte Auftritt am Guggibad-Schwinget war, kriegt keine Geschenke. Doch nach dem Sieg gegen Jan Roth muss sich Döbeli dessen Zwillingsbruder Tim geschlagen geben. Anschliessend reicht es für den älteren der Döbeli-Brüder nur noch zu einem weiteren Sieg und zwei «Gestellten».
«Ich hätte den vierten Sieg gern gehabt. Aber auf diesem Niveau wird kaum etwas verziehen.» Der Sarmenstorfer sagt, dass er zwar einiges Positives mitnehmen kann, aber nicht wirklich zufrieden ist.
Lukas Döbeli: «Beim nächsten Mal besser machen»
Sein Bruder Lukas wirkt noch unzufriedener. Nach dem letzten Gang, in dem er gegen Oliver Herrmann stellt, verlässt er das Sägemehl kopfschüttelnd. Drei gewonnene Gänge, drei «Gestellte» ist dem jüngeren der Döbeli-Brüder zu wenig. «Das war im besten Fall die Pflicht erfüllt», sagt er. «In jedem Gang, der etwas prestigeträchtiger war, habe ich gestellt.» Auf die Frage, ob er etwas Positives mitnehmen kann, reagiert er auch enttäuscht. «Das kann man immer, wenn man es genau ansieht. Aber jetzt so frisch nach dem Fest war das einfach nichts. Am nächsten Wettkampf muss ich es besser machen, das ist alles.»
Zur Verteidigung der Freiämter muss gesagt sein, dass das Teilnehmerfeld tatsächlich sehr stark war. Es waren viele grosse Namen der Schwingerszene, die bei der namhaften Konkurrenz untendurch mussten. Die Freiämter Schwingerlegende Sepp Broch sagte: «Es wird kantonale Schwingfeste in diesem Jahr geben, die sich strecken müssen, so eine Besetzung hinzukriegen.»
Organisatorisch überzeugt
Sportlich war man beim Schwingklub Freiamt die letzten Jahre durch die vier Siege von Joel Strebel bei den letzten fünf Ausgaben des Guggibad-Schwingets etwas verwöhnt. Diesmal gewann mit Nick Alpiger wieder ein Mitglied eines anderen Vereins. Doch organisatorisch können die Freiämter durchaus zufrieden sein. Clubpräsident Marco Küng sagt: «Das Wetter hat gehalten, es erschienen viele Besucher und die Wettkämpfe waren attraktiv. Ein Heimsieg hätte das Ganze noch abgerundet. Aber wir dürfen auch so zufrieden sein.»
RESULTATE-SERVICE
Schwingen Guggibad-Schwinget
Guggibad ob Buttwil (108 Schwinger, 1600 Zuschauer).
Schlussgang: Nick Alpiger (Seon) bezwingt Jan Roth (Erlinsbach) nach 4.05 Minuten mit Kurz und Nachdrücken am Boden. Rangliste: 1. Alpiger 58,50. 2. Jan Roth und Tobias Dünner (Sulz) je 57,25. 3. Sinisha Lüscher (Muhen), Tim Roth (Erlinsbach) und Silvan Appert (Ingenbohl) je 57,00. 4. David Widmer (Effingen) und Giulio Russo (Suhr) je 56,75. 5. Simon Stampfli (Hubersdorf), Marco Nägeli (Mettmenstetten) und Adrian Odermatt (Liesberg) je 56,50. Ferner: 6d. Andreas Döbeli (Sarmenstorf) 56,25. 7a. Lukas Döbeli (Sarmenstorf) 56,00. 8g. Pascal Joho (Sarmenstorf) 55,75. 10a. Dominic Strebel (Kallern) 55,25. 12b. Philip Joho (Sarmenstorf) 54,75. 13g. Jannis Furter (Sarmenstorf), 13h. Jonas Wüthrich (Waltenschwil) je 54,50. 15. Tobias Strebel (Kallern) 54,00. 16a. Jérome Seiler (Bremgarten), 16c. Pascal Grod (Rottenschwil) je 53,75. 19c. Patrick Spielmann (Boswil) 35,75. 20a. Luca Stocker (Boswil) 35,50. 23b. Lenn Gehrig (Beinwil) 34,75.