Nur kurz nach dem Hurrikan
25.11.2022 Muri«Zahnfee» Daniela Frey Perez reiste in die Karibik
«Bella Risa» setzt sich für die Förderung der Mundgesundheit in der Karibik ein. Der Fokus lag vor Ort erneut bei der Aufklärung und Instruktion. Schon seit über zehn Jahren reist die ...
«Zahnfee» Daniela Frey Perez reiste in die Karibik
«Bella Risa» setzt sich für die Förderung der Mundgesundheit in der Karibik ein. Der Fokus lag vor Ort erneut bei der Aufklärung und Instruktion. Schon seit über zehn Jahren reist die heute in Muri wohnhafte gebürtige Sinserin Daniela Frey Perez regelmässig in die Dominikanische Republik und nach Haiti.
Für Touristen präsentiert sich die Dominikanische Republik als ein Paradies auf Erden. Doch schaut man hinter die Kulissen, sieht die Realität bei vielen Einheimischen oft ganz anders aus. Armut und harte Arbeit prägen ihr tägliches Leben. Zeit und Geld für allgemeine Körper- oder Zahnpflege bleibt hier auf der Strecke. Aus diesem Grund zählen Zahnbürsten oft schon zu Luxusgütern, die sich viele Familien nicht leisten können.
Zeigen, wie wichtig Zähneputzen ist
Deshalb setzt sich Daniela Frey Perez mit «Bella Risa» ein. Sie ist Dentalhygienikerin, Schulzahnpflegeinstruktorin und verteilt seit über zehn Jahren regelmässig Mundhygieneartikel und andere Hilfsgüter wie Kleider, Schulmaterial, Spielsachen wie auch Möbel in Haiti und der Dominikanischen Republik. Sie hat ihren Beruf zur Berufung gemacht. Den Kindern, Erziehern und Lehrern zeigt sie in Schulen, Kinder- und Waisenhäusern, wie Zähne richtig geputzt werden und vor allem warum. Damit möchte Daniela Frey Perez Präventionsarbeit leisten und somit die Mundgesundheit verbessern.
«Bella Risa» soll nachhaltig sein und Hilfe zur Selbsthilfe schaffen. Deshalb steht das Einbinden der Einheimischen ins Projekt im Zentrum. In Haiti wurde eine Einheimische zur Zahnpflegeinstruktorin ausgebildet. «Bella Risa» schafft also sogar Arbeitsplätze. Gearbeitet wird bei «Bella Risa» nach dem Motto «Vorbeugen ist besser als Heilen», angelehnt ans Erfolgsrezept der Schweizer Schulzahnpflege. Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für eine gute orale Hygiene und gesunde Essgewohnheiten zu sensibilisieren. Die Dentalhygienikerin gibt ihr Know-how weiter und unterstreicht die Wichtigkeit der Prävention. Essenziell ist, die Einsätze regelmässig zu wiederholen, um den Lerneffekt nachhaltig zu gewährleisten. Seit 2014 engagiert sich das Murianer Hilfsprojekt «Bella Risa» ausser in der Dominikanischen Republik auch auch in Haiti, speziell in einem Kinderheim in der Hauptstadt Port-au-Prince.
Erstmals war die Tochter dabei
Die Lage in Haiti ist völlig unübersichtlich. Die Bevölkerung traut sich kaum mehr auf die Strassen. So auch teilweise die «Zahnfee» von «Bella Risa». Neben ihrer Arbeit im Kinderheim arbeitet die alleinerziehende Mutter auf dem Markt. Bis auf Weiteres finden aber keine Märkte statt. Wegen dieser prekären Situation verzichtete Daniela Frey Perez auf einen erneuten persönlichen Einsatz in Haiti und konzentriert sich auf die Schulungen in der Dominikanischen Republik.
Auch dieses Mal konnte die «Zahnfee» ein Lachen in die Gesichter vieler Kinder zaubern. Die Einsätze waren für Daniela Frey Perez ganz besonders. Erstmals begleitete sie ihre dreijährige Tochter. Ihr war wichtig, dass sie lernt, dass es auch «andere Welten» gibt. Die Kleine half mit bei den Instruktionen der korrekten Putztechnik am Modell und beim Verteilen der Hilfsgüter. Sie war sichtlich stolz, durfte sie ihre Mutter begleiten und mithelfen.
Die Schattenseite der Reise war Hurrikan Fiona, der fünf Tage vor ihrer Ankunft im Land wütete und zum Teil massive Schäden anrichtete. Der Sturm war begleitet von grossen Wassermengen, wovon auch das «Bella Risa»-Lager abbekam. Damit alles rechtzeitig über den Atlantik kommt, wurden Monate vor den Einsätzen die Hilfsgüter in Kisten verschifft und zwischengelagert, bis Daniela Frey Perez persönlich vor Ort eintraf. Dort musste sie mit Schrecken feststellen, dass die Kartonkisten das hineingelaufene Wasser aufsogen. Dies führte zu Schäden an einigen Hilfsgütern.
Grosse Dankbarkeit spürbar von allen Seiten
Infolge der Naturkatastrophe entschied sich Daniela Frey Perez dieses Jahr mit Essenspaketen zu helfen. Sie besuchte kleine Dörfer, wo die sonst schon wenig komfortabel lebenden Einheimischen auch noch Wasserschäden verkraften mussten. Um überall beim Wiederaufbau oder Reparieren zu helfen, hat «Bella Risa» zu wenig Geld. Dennoch war man über die Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Öl und Konservendosen sehr dankbar. Auch bei Daniela Frey Perez im Urlaubshotel hatte der Hurrikan schwer gewütet, was für die Gärtner eine Menge an Arbeit bedeutet. So entschied sie sich, auch ihnen allen für die Kinder in ihren Dörfern Zahnbürsten zu schenken sowie einigen mit einem Einkauf von Lebensmitteln unter die Arme zu greifen. Die Dankbarkeit und Wertschätzung war riesig.
Das Hilfsprojekt «Bella Risa» wird komplett privat organisiert und ist deshalb auf Spenden angewiesen. Auch Daniela Frey Perez spürte die Auswirkungen der Pandemie. Die geplanten Reisen konnte sie nicht antreten. Die Hilfsgüter wurden aber bereits vor dem Lockdown verschifft und mussten lange Zeit eingelagert werden, was ein Defizit im Budget verursachte. Während der Pandemie war es generell schwer, Spendengelder zu generieren. Die Gründerin kümmert sich praktisch alleine um alles. Sie verpackt die Hilfsgüter, verteilt Flyer, betreut die Homepage sowie die Sozialen Medien.
Keine Berge versetzen, aber im Kleinen helfen
Daniela Frey Perez ist stolz auf die letzten zehn Jahre. Was mit einer spontanen Idee und 400Zahnbürsten im Koffer begann, entwickelte sich bis heute zu einem kleinen, seriösen Hilfsprojekt. «Bella Risa» konnte keine Berge versetzen, aber dennoch im Kleinen und für Einzelne einen essenziellen Beitrag leisten. Die «Zahnfee» hofft, noch lange weitermachen zu können, und dankt allen für die Unterstützung. --red
Weitere Infos und Spenden: www. bellarisa.ch, daniela.frey@gmx.net. Spendenkonto: Raiffeisenbank, 6130 Willisau, IBAN CH84 8080 8006 1134 2184 6, Vermerk: Bella Risa.