Mahnwache für Glaubensverfolgte

In über 45 Ortschaften der Schweiz fand eine Mahnwache für glaubensverfolgte Menschen statt. Im Freiamt traf man sich bei der reformierten Kirche in Villmergen. Es kamen nur sieben Menschen – und setzten trotzdem ein wichtiges Zeichen.

«Immerhin. Es waren ein bisschen mehr als letztes Jahr», sagt Sonja Rohr, die sich für die Mahnwache in Villmergen letzte Woche verantwortlich zeigte. 2019 und 2020 führte man die Kundgebung schon durch, damals kamen noch weniger Menschen als dieses Jahr. Es sind nur sieben Leute gekommen – drei davon aus Villmergen. Rohr ist nicht enttäuscht: «Es ist trotzdem ein wichtiges Zeichen, das wir setzen.»

«Anzahl ist nicht ausschlaggebend»

Die überkonfessionelle Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI) führte gleichzeitig in über 45 Ortschaften in der Schweiz eine Mahnwache für Glaubensverfolgte durch. In der Medienmitteilung dazu steht: «Weltweit werden Millionen von Menschen wegen ihres Glaubens bedrängt. Doch gerade um die Weihnachtszeit fürchten sich besonders Christen vor Drohungen und Übergriffen.» Deshalb wolle man ein Zeichen der Solidarität setzen. Doch anscheinend ist es kein Thema, das in den aktuellen Zeiten unter den Fingernägeln brennt.

Selina Biedermann von der Organisation CSI versucht einzuordnen, wieso nur so wenige Teilnehmer in Villmergen dabei waren. «Ich denke, das Thema verfolgter Christen und anderer religiöser Minderheiten ist leider sehr aktuell, doch ist es vielen Menschen in unseren Breitengraden nicht bewusst oder kein Anliegen, dafür einzustehen. Das ist sehr schade.»

In Villmergen wird die Mahnwache auch nächstes Jahr stattfinden, sofern die lokalen Freiwilligen bereit sind, diese weiterzuführen. Biedermann: «Die Anzahl ist nicht so ausschlaggebend, wichtig ist das Zeichen der Solidarität. Manchmal ziehen stetige und anhaltende Aktivitäten, die eher unauffällig oder im Verborgenen geschehen, auf Dauer weitere Kreise als solche, die sehr auffallen und schnell abflachen.

In vielen kleinen Mahnwachen in der ganzen Schweiz haben dieses Jahr über 900 Menschen ihre Solidarität mit Glaubensverfolgten auf der ganzen Welt zum Ausdruck gebracht.» So ist es zwar schade, dass in Villmergen nur so wenige Leute bei der Mahnwache mit dabei waren. Es ist aber trotzdem ein Zeichen, das etwas bedeutet. --spr