Ohne Rumpeln überstanden
11.06.2024 MuriPflegi-Vorstand im Amt bestätigt
An der Generalversammlung der Pflegi Muri waren die jüngsten Wechsel in der Geschäftsleitung nochmals Thema. Sie seien ohne grosse Turbulenzen erfolgt, blickt Margit Schneider zurück. Keine Mutationen gab es derweil im ...
Pflegi-Vorstand im Amt bestätigt
An der Generalversammlung der Pflegi Muri waren die jüngsten Wechsel in der Geschäftsleitung nochmals Thema. Sie seien ohne grosse Turbulenzen erfolgt, blickt Margit Schneider zurück. Keine Mutationen gab es derweil im Vorstand des Vereins. Hier wurden alle Bisherigen für vier weitere Jahre im Amt bestätigt.
Und was hat sich in der Zusammenarbeit mit den anderen Pflegeinstitutionen getan? «Wir haben einen guten Austausch», verriet Pflegi-Präsident Franz Hold auf Anfrage. Der von manchen angestrebte Zusammenschluss sei allerdings im Moment nicht denkbar, hielt er deutlich fest: «Um alles unter ein Dach zu bekommen, bräuchten wir dreimal ein Ja dazu», so Hold, «und wenn wir nicht dreimal ein Ja haben, heisst es halt Nein.» --tst
Die Pflegi Muri blickt auf ein Jahr des Umbruchs in der Geschäftsleitung zurück
Die drei Pflegeinstitutionen in Muri bleiben selbstständig, sind aber zumindest in regem Austausch. Das war an der Generalversammlung des Vereins Pflegi Muri zu erfahren. Viel verspricht man sich zudem vom neuen Personal-Flexpool.
Thomas Stöckli
«Es hat sich einiges geändert im letzten Jahr», blickt Franz Hold, Präsident des Vereins Pflegi Muri zurück. Das zeigt sich insbesondere in der Geschäftsleitung. Die Direktion hat Margit Schneider übernommen. Ihr zur Seite stehen Manfred Schmid, der als ihr Stellvertreter für die Pflege und Betreuung zuständig ist, und Verena Rey, die das Personalwesen und die Bildung verantwortet. Dennis Lehmann als neuer Leiter Hotellerie, Ruben Meyer als neuer Chef Finanzen und Administration sowie Bruno Strebel, der den Verantwortungsbereich Infrastruktur und Betriebe übernommen hat, komplettieren die Geschäftsleitung. «Bei so vielen Änderungen ist es nicht selbstverständlich, dass es ohne Rumpeln weiterläuft», würdigt Hold das Engagement der Pflegi-Leitung: «Das geht nur, wenn alle am gleichen Strick ziehen.»
Mit Empathie und Flexibilität
Margit Schneider zeigte sich zuversichtlich, dass die Geschäftsleitung in der jetzigen Zusammensetzung für einige Jahre bestehen bleiben wird. Erfreulich sei zudem, dass durch geordnete Übergaben viel Know-how erhalten werden konnte. So kann sich die Pflegi Muri auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner, mit möglichst viel Selbstbestimmung und Individualität, mit Empathie und Begegnung auf Augenhöhe. «Mann und Frau sollen sich wohl fühlen unter dem Pflegidach», so das Credo. Das Engagement wird offenbar wahrgenommen. Gerade in der geschützten Demenzabteilung und in der Gerontopsychiatrie ist die Nachfrage derzeit grösser als das Angebot.
Zu einem funktionierenden Gesamtpaket gehört, dass die Mitarbeitenden engagiert, qualifiziert und zufrieden sind. Gut 330 Leute beschäftigt die Pflegi, umgerechnet auf Vollzeitstellen sind es 255. Und diesen Mitarbeitenden gilt es Sorge zu tragen. Um als Arbeitgeberin attraktiv zu sein, baut die Pflegi einen Flexpool auf. 32 Mitarbeitende haben sich bereits gefunden, die bei Bedarf flexibel einzuspringen gewillt sind. Im Flexpool sind mehrheitlich Pflegi-Mitarbeitende, die ergänzend zu ihrem regulären Pensum aushelfen, andererseits aber auch zehn Externe, die sich explizit für das neue Angebot beworben haben.
Solide Zahlen und Kontinuität im Vorstand
Angesichts der angespannten Personalsituation im Gesundheitswesen sind flexible Mitarbeitende wortwörtlich viel wert: «So kommen wir weitgehend ohne teures Temporärpersonal aus», erklärt Margit Schneider. Und das dürfte sich in der Betriebsrechnung auszahlen. Dort ist der Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr noch um sieben Prozent auf 20,2 Millionen Franken angestiegen. In Abwesenheit von Christoph Käppeli, der im Vereinsvorstand für die Finanzen zuständig ist, durfte Pflegi-Finanzleiter Ruben Meyer vorwiegend erfreuliche Zahlen präsentieren, mit einem um 10 Prozent gesteigerten Betriebsertrag, einer soliden Finanzierung und Bilanzstruktur. Nach der schwarzen Null aus dem Vorjahr resultierte diesmal ein Plus von knapp 290 000 Franken.
Im Vereinsvorstand herrscht derweil Kontinuität: Die sieben Bisherigen wurden alle einstimmig im Amt bestä- tigt. Sonderapplaus gab es für den Präsidenten: Franz Hold engagiert sich bereits seit 17 Jahren für die Pflegi Muri, «mit grossem Engagement und viel Herzblut», wie Vorstandskollege Thomas Räber festhielt. So wirke der Präsident äusserst verlässlich und sei regelmässig in der Pflegi anzutreffen – was nicht selbstverständlich sei.
Zusammenarbeit mit Grenzen
Franz Hold hatte es sich seinerseits nicht nehmen lassen, gleich zu Beginn der Generalversammlung das Wirken des jüngst verstorbenen Ehrenpräsidenten zu würdigen. Als Präsident bis 2007 habe Marco Hauser die Institution massgeblich mitgeprägt, so sei die Entwicklung von der kantonalen Anstalt zur modernen Pflegi mit sein Verdienst. Als Planer der Gesamterneuerung in den 90er-Jahren habe Hauser zur Integration der Institution im Klosterdorf beigetragen. «Und er war mein Mentor», fügt Franz Hold in seinem Aufruf zur Schweigeminute noch ganz persönlich an.
Auch über die anstehende Fassaden- und Fenstersanierung in Koordination mit den Mitbesitzern – im Hinblick aufs Klosterjubiläum soll dies bis Ende 2026 erledigt sein – verlor Franz Hold noch einige Worte. Und auf entsprechendes Nachfragen aus dem Saal auch zur Kooperation mit den anderen lokalen Playern im Gesundheitswesen. «Synergien nutzen wird je länger, je wichtiger», hatte zuvor schon Margit Schneider festgehalten und: «Ein Miteinander schafft Mehrwert.»
Nach zwei Jahren gemeinsamer Planung zeichnet sich allerdings ab, dass die beiden Pflegeinstitutionen Pflegi Muri, St. Martin und Spitex weiterhin selbstständig bleiben: Eine übergeordnete Einheit sei im Moment nicht denkbar, hielt Franz Hold fest. «Aber wir sprechen miteinander, wir pflegen eine gute Zusammenarbeit und wir sind offen für weitere Kooperationen.»