OK-Präsident statt Kassier
22.03.2024 MuriBlick geht schon ins 2026
GV des Gewerbevereins Muri und Umgebung
Noch sind keine zwei Jahre vergangen seit der letzten Gewerbeausstellung in Muri. Und doch beschäftigt sich der Gewerbeverein Muri und Umgebung schon mit der nächsten Ausstellung. ...
Blick geht schon ins 2026
GV des Gewerbevereins Muri und Umgebung
Noch sind keine zwei Jahre vergangen seit der letzten Gewerbeausstellung in Muri. Und doch beschäftigt sich der Gewerbeverein Muri und Umgebung schon mit der nächsten Ausstellung. Anfang Oktober 2026 wird diese stattfinden. Und auch das OK steht bereits, zumindest zu weiten Teilen. Präsidiert wird es von Beni Fischer, der wenige Traktanden zuvor seine letzte Jahresrechnung als Kassier des Gewerbevereins präsentierte und entsprechend verabschiedet wurde. Fischer sagt: «Ich kann nicht aufhören, dafür bin ich mit zu viel Herzblut dabei.» Genau dieses Herzblut ist auch zu spüren, wenn er über die Gewerbeausstellung von 2026 spricht. «Wir hoffen, dass es wieder eine Ausstellung der Superlative wird.» --ake
An der GV des Gewerbevereins Muri und Umgebung schielten die Mitglieder schon aufs Jahr 2026
Zwei Abgänge im Vorstand. Eine neue, digitale Lösung für Einkaufsgutscheine. Das Schülerbüro, dank dem schon Jugendliche in die Arbeitswelt geholt werden können. Und unter Verschiedenes wurde das OK für die nächste Gewerbeausstellung vorgestellt – mit Präsident Beni Fischer.
Annemarie Keusch
Er ist quasi die Hauptfigur dieser Generalversammlung. Weil er nach zehn Jahren sein Amt als Kassier abgibt. «Er hatte unsere Finanzen stets im Griff und hat dafür geschaut, dass die Zahlen stimmen», betont Präsident Urs Beyeler. Erfreulich ist auch Beni Fischers letzte Jahresrechnung für den Gewerbeverein. Ein Plus von 3700 Franken weist diese auf, statt des budgetierten Minus von 2000 Franken. Transitorische Aktiven, weil die Gutscheine, die Muri Info 2022 verkauft hatte, erst 2023 bezahlt wurden, und mobile Sachanlagen bezeichnet er als Grund.
Viel am Mikrofon steht Fischer auch wegen der Einkaufsgutscheine. Seit Jahren kursieren solche. 59 000 Franken hat er als Passiven verbucht. Gutscheine, die im Umlauf sind, aber noch nicht eingelöst. «Es ist keine ideale Lösung. Wir wissen nicht, wo die Gutscheine sind, ob sie noch eingelöst werden. Eine lückenlose Buchhaltung ist so nicht möglich.» Entsprechend habe er nach neuen Varianten gesucht. Denn dass die Gutscheine wichtig sind und genutzt werden, sei unbestritten. 30 000 bis 40 000 Franken Umsatz macht der Gewerbeverein damit jährlich.
Attraktiver für jüngere Leute
Seit zwei Jahren laufen die Abklärungen, an denen sich auch der Gewerbeverein Sins und Umgebung beteiligt. Aus zwei Offerten entschieden sich die Verantwortlichen für «e-guma». «Ein bekanntes Gutscheinsystem, das in Hotels, in der Gastronomie, im Detailhandel und von vielen Organisationen genutzt wird», sagt Fischer. So seien die Gutscheine künftig viel einfacher via Homepage des Gewerbevereins zu kaufen. Der Gutschein ist personalisierbar, der Betrag frei wählbar. «Wir erhoffen uns vor allem, dass mehr Jüngere von diesem Angebot Gebrauch machen, und sind überzeugt, dass wir mit diesem Modell noch mehr Gutscheine verkaufen, dem Gewerbe noch mehr Gewicht geben und das Geld in der Region behalten.»
Die digitalen Gutscheine können getrackt werden. «Wir wissen genau, wann ein Gutschein in welcher Höhe gekauft und wo er eingelöst wird», sagt Fischer. Die physischen Gutscheine gebe es nach wie vor. «Das war uns wichtig.» Gut 10 000 Franken kostet das Projekt. Fischer betont: «Einmalige Kosten.» Fünf Prozent des Umsatzes gehen an den Anbieter. «Das tönt nach viel. Aber wenn man daran denkt, dass 20 Prozent solcher Gutscheine sowieso nie eingelöst werden, dann sind die Kosten mehr als gedeckt.»
Verein bietet Unterstützung
Und Fischer wie auch sein Nachfolger als Kassier, René Eschmann, betonen: «Jeder Franken kommt beim Gewerbler an. Die fünf Prozent übernimmt der Verein.» Trotzdem, die Umstellung ist auch für das Gewerbe mit einem Aufwand verbunden. «Wir empfehlen, eine neue Zahlungsart auf der Kasse einzurichten», sagt Eschmann. Informationen dazu, wie Gutscheine künftig entgegengenommen und abgerechnet werden, liefere der Gewerbeverein. «Uns ist bewusst, dass das auch für euch eine Umstellung ist. Wenn ihr Unterstützung braucht, sind wir da.» Kritische Voten gibt es keine, im Gegenteil. Ein Mitglied meint: «Das ist ein super System und funktioniert einwandfrei.»
An den Grosserfolg anknüpfen
Vor allem aber steht Beni Fischer im Zentrum der Versammlung, weil er nach der Verabschiedung als Kassier als neuer OK-Präsident der nächsten Gewerbeausstellung in Muri vorgestellt wurde. «Das Gewerbe liegt mir zu sehr am Herzen. Ich kann einfach nicht aufhören», meint er lachend. Die Erinnerungen an die letzte Ausstellung 2022 seien noch präsent. «Es war einfach unglaublich toll. Daran anzuknüpfen, das ist das grosse Ziel.» Jetzt noch dürfe das damalige OK positive Rückmeldungen entgegennehmen.
1. bis 4. Oktober 2026. Das Datum steht. Auch der Ort werde ziemlich sicher wieder rund um die Badi Muri sein. Und auch weite Teile des OKs sind fix. Ramona Henseler übernimmt die Finanzen, Antonia Küng das Sekretariat, Sabina Bonasso, Gregor Galliker und Valeria Bonasso das Marketing, Luzia Keusch die Landwirtschaft, Patrick Rüttimann die Festwirtschaft. Und beim Bau bleibt das Team mit Michael Birrer, Marco Berger, Martin Burkart und Dominik Holderegger bestehen. Fischer sagt: «Ohne diese Truppe hätte ich mir gar nicht erst Gedanken darüber gemacht, dieses Amt zu übernehmen.» Allgemein sei es wichtig, sich auf gute Leute verlassen zu können. Noch offen ist das Ressort Unterhaltung. «Und eine wichtige Rolle spielen natürlich die Gewerbler. Bei uns, aber auch bei euch werden neue Ideen gefragt sein. Wir haben noch genügend Zeit und ich bin jetzt schon überzeugt, dass wir 2026 eine nächste Ausstellung der Superlative erleben.»
Neben Fischer trat auch Fabienne Villiger Räber aus dem Vorstand zurück. Sie führte fünf Jahre lang das Aktuariat. Neu gewählt wurden René Eschmann als Kassier, Patrick Schärer als Aktuar und Bent Nielsen, der die Website und die Mitgliederverwaltung übernimmt. Alle drei freuen sich auf ihre Aufgaben und darauf, dem Gewerbeverein etwas zurückzugeben. Nach zwölf Aus- und elf Eintritten zählt der Verein aktuell 216 Mitglieder, ein Freiund vier Ehrenmitglieder. Auf sie wartet ein vielseitiges Jahresprogramm, mit Sommerevent (6. Juni), Lehrlingsaward (20. August) oder Berufe Muri+ (4. und 5. September).
Schülerbüro stellt sich vor
Als Traktandum der GV stellt Martin Schneider das Schülerbüro vor. Ein Projekt, bei dem Jugendliche ab der Oberstufe mit kleinen Schritten an die Arbeitswelt herangeführt werden sollen. Von Gartenwässern bis Kinderbetreuung oder Weihnachtspost-Versenden – die Bandbreite der möglichen Aufträge ist gross. 180 Schülerinnen und Schüler haben sich für mögliche Arbeiten registriert. «Darum sind wir auf der Suche nach Unternehmen oder Privatpersonen, die Jobs aufschalten», sagt Schneider. Umso froher sei er, das Projekt gleich 152 künftigen Auftraggebern hier vorstellen zu können. Er ist überzeugt, dass eine Verbindung zum Gewerbe ein wichtiger Schritt in Richtung Berufslehre sein könne. Und an Berufsnachwuchs mangelt es in ganz vielen Branchen. So sieht es auch Präsident Urs Beyeler: «Wir geben Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung und holen sie in unsere Arbeitswelt.»