Petrus wurde getrotzt

  08.06.2021 Sport

Kantonale Einkampfmeisterschaften in Wohlen

Die lange Pause und das schlechte Wetter haben die sportlichen Ergebnisse bei den Kantonalen Einkampfmeisterschaften auf den Niedermatten negativ beeinflusst. Das Fazit beim TV Wohlen ist dennoch positiv. Der erste Wettkampf nach langer Zeit weckt Optimismus.

Josip Lasic

Früher, in einer Zeit vor Corona, wäre ein verregnetes Wettkampfwochenende ein Ärgernis gewesen. Je nachdem hätte man einen solchen Anlass wie die Kantonalen Einkampfmeisterschaften sogar verschoben. Daran dachte am Wochenende aber niemand. Nach langer Zeit konnten die Leichtathleten wieder Wettkämpfe bestreiten. Das stand im Vordergrund.

Dass Petrus sich bei der Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebs nicht von seiner sympathischen Seite präsentierte, konnte man beim TV Wohlen nicht komplett ausblenden. «Absoluter Mist. Also das Wetter meine ich jetzt.» So die Aussage von Julia Hammesfahr. Die Kugelstosserin, eines der Aushängeschilder des TV Wohlen, geht nach jedem Versuch zu Rolf Stadler. Der Leiter der Leichtathletikriege und Wurf-Experte gibt seinen Schützlingen Tipps, versucht zu helfen.

«Froh, dass wir Wettkampf durchführen können»

Besonders am Samstag leiden die Sportler aber unter den Bedingungen. «Das beeinflusst die Leistung», sagt Stadler. «Aber wir können es nicht ändern. Es ist ein Freiluft-Wettkampf und wir sind froh, dass wir ihn durchführen können.» Hammesfahr, die eine Woche zuvor ihre persönliche Bestleistung auf 13,85 Meter im Kugelstossen hochschrauben konnte, bleibt beim Heimwettkampf bei 13,13 Metern. In der Kategorie Frauen U20 reicht das für den Sieg. «Es ist okay. Sie kann nicht immer auf dem Maximum agieren, bis sie im Juli an die Europameisterschaften in Tallinn geht. Es ist wichtig, dass sie ein wenig herunterfährt», kommentiert Stadler.

Überall das Positive mitnehmen

Mit Gian Matteo Widmer kommt ein weiterer Athlet des TV Wohlen frustriert zu Stadler. Im Kugelstossen der Männer U20 konnte er sich gegen seinen Kontrahenten des TV Zofingen nicht durchsetzen. «Immerhin habe ich mit 11,16 Metern eine neue persönliche Bestleistung erreicht», sagt der junge Mann. «Gemessen an den Umständen sehr gut, weiter so», baut Stadler den Sportler auf. Der Leiter der Leichtathletikriege versucht überall das Positive mitzunehmen und seinen Athleten weiterzugeben.

Wettkämpfe verliefen reibungslos

Und das Positive überwiegt. Der Sport hat unter der Coronapause gelitten. Daraus macht Stadler kein Geheimnis. «Es war offensichtlich, dass es für viele Athleten der erste Wettkampf nach langer Zeit war. Wir hatten 200 Starts. Darunter einige wenige Highlights. Insgesamt war das Wichtige am Wochenende, dass der Wettkampf betrieb wieder stattfindet.»

Dafür hat der TV Wohlen auch grosses Lob und Dank von allen Vereinen bekommen. Ebenso für die Qualität der Durchführung. Es gab keine Verzögerungen im Wettkampf-Zeitplan. Das Schutzkonzept hat funktioniert. «Wir sind wirklich froh, dass wir keine Zuschauer zugelassen haben. Es waren genug Leute auf dem Gelände.»

Und sportlich hat der Gastgeberverein auch einige gute Resultate vorzuweisen. Sven Keusch verpasste über 800 Meter nur knapp die Limite für die Schweizer Meisterschaft. Julia Hammesfahr konnte neben dem Kugelstossen auch im Diskus der Frauen U20 den Sieg holen. Marco Stocker gewann bei den Männern U20 im Speerwurf – ebenfalls mit einer neuen persönlichen Bestleistung. Insbesondere Fabienne Hug wusste zu überzeugen. Bei den Frauen U18 gewann sie über 100 Meter Hürden, im Weitsprung, Dreisprung, Kugelstossen sowie Diskus- und Speerwurf. 26 Podestplätze kann sich der TV Wohlen gutschreiben lassen. «Wir sind noch nicht dort, wo wir sein könnten, aber es war ein guter Anfang», sagt Stadler. «Jetzt gilt es, darauf aufzubauen und weiterzumachen.»

Alle Resultate sind auf www.swiss-athletics.ch zu finden.


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