Das Projekt Matterhaus scheint wieder ins Rollen zu kommen. Nur mit der gleichen Zusammensetzung des Gremiums. Aus alten Pfannen lerne man kochen, so das Sprichwort. Aber sie hat zu viele Kratzer.
Es mag vielleicht nett sein, wenn man weitermachen möchte, aber die ...
Das Projekt Matterhaus scheint wieder ins Rollen zu kommen. Nur mit der gleichen Zusammensetzung des Gremiums. Aus alten Pfannen lerne man kochen, so das Sprichwort. Aber sie hat zu viele Kratzer.
Es mag vielleicht nett sein, wenn man weitermachen möchte, aber die Betriebsblindheit steht einem im Wege. Die Einstellung, dass aus der Gesellschaft sich keine geeigneten Personen finden lassen würden für diese Aufgabe, zeigt, dass man sich für unfehlbar und unersetzlich hält.
Rücktritt heisst nicht, dass man das Gesicht verliert. Sondern Einsicht und Grösse, den Weg für Neue freizugeben, um das frische Projekt mit aktueller und zukunftsweisender Objektivität gestalten zu können, inklusive Einbezug der Umsetzung der Benutzerbedürfnisse. Das Tabu Stichwort Matterhausabbruch soll klar einbezogen werden. Ich zitiere aus dem Baublatt vom 7. Juli 2022: «Die Pfarrkirche verfügt zudem integral über einen Substanzschutz. Das Matterhaus ist von baurechtlichen Schutzinstrumenten nicht betroffen, die Planungsteams konnten neben der Beseitigung des Einfamilienhauses auf der Parzelle auch seine Entfernung vorschlagen. Aufgrund seiner Umgebung von historischer Bedeutung und seiner übergreifenden Volumenwirkung auf dem Kirchbühl war im Falle eines geplanten Abrisses aber damit zu rechnen, dass die kantonale Denkmalpflege ein Wörtchen würde mitreden wollen.»
Was heisst das genau? Hatte man Angst davor? Somit wurde dieser Aspekt umgangen. Alt und Neu lässt sich schon kombinieren, wenn die Bausubstanz optimal wäre. Und emotionale Bindung zum Haus hat absolut keinen Platz und ist mit Befangenheit gleichzustellen, was eigentlich wiederum Grund zu Rücktritt (oder mindestens Ausstand) bedeuten würde.
Lasst dem Projekt Matterhaus auch einen neuen Namen geben. Schliesslich ist alles einmal Geschichte – oder sie wird frei erfunden.
Henrieta Suter, Muri