Pfeilschnell Richtung A-Liga
09.12.2025 Villmergen, Region Unterfreiamt, SportErus-Darter aus Villmergen steigen in höchste Liga auf
Die Erus-Darter wurden erst 2023 gegründet. Anfang 2024 starteten die Villmerger in der C-Liga. Innerhalb von zwei Jahren ist das Team in die höchste Liga durchmarschiert. Der Verein hofft jetzt, durch ...
Erus-Darter aus Villmergen steigen in höchste Liga auf
Die Erus-Darter wurden erst 2023 gegründet. Anfang 2024 starteten die Villmerger in der C-Liga. Innerhalb von zwei Jahren ist das Team in die höchste Liga durchmarschiert. Der Verein hofft jetzt, durch den Erfolg neue Mitglieder zu gewinnen.
Josip Lasic
Das letzte Meisterschaftsspiel steht für die Erus-Darter noch aus. Heute Dienstag gastieren sie am Abend bei den «Friends Fightern» in Staufen. Vom 1. Platz können die Villmerger aber nicht mehr verdrängt werden. Und selbst der 2. Rang hätte noch zum Aufstieg in die A-Liga gereicht. «Es spielt aber durchaus eine Rolle, ob wir als Erst- oder Zweitplatzierter aufsteigen», sagt Alain Jost von den Erus-Dartern. «Für den ersten Platz gibt es 900 Franken Preisgeld, für den zweiten Platz 650 Franken. Mit der Differenz können wir alle Lizenzen für die nächste Saison bezahlen und haben noch etwas Kleingeld übrig.»
Der Verein besteht erst seit April 2023. Jost selbst ist schon länger im Dart-Sport aktiv «Ich habe früher mit meinen Kollegen in der WG gespielt und es wurde zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung», sagt er. «Irgendwann fragte ich mich, ob meine Fähigkeiten auch auf Wettkampf-Ebene ausreichen.» Sie tun es. Er durfte mit einem Team aus dem Upstairs-Lokal in Wohlen schon A-Liga-Erfahrung sammeln und weiss, was ihn und seine Mitstreiter nach dem Aufstieg erwartet.
Nationale Spiele unter der Woche wären ein Problem
Die Erus-Darter sind in der höchstmöglichen Liga angekommen. In der Schweiz ist der Meisterschaftsbetrieb in acht Regionen aufgeteilt. Die Region Aargau stellt die meisten Teams, was den Aufstieg besonders schwierig macht. Wettkämpfe auf nationaler Ebene gibt es nur zweimal im Jahr beim Saisonfinal in Zofingen, wo sich alle Teams sämtlicher Regionen treffen. «Es ist eindrücklich, all die Dart-Automaten und -Spieler an einem Ort zu sehen», sagt Benjamin Kurz von den Erus-Dartern. Er ist der Spieler in der B-Liga mit der besten Bilanz in dieser Saison. Hinter ihm steht in der Rangliste mit Roman Wegmüller ein Teamkollege. Unter 76 Spielern sind zwei Erus-Darter die beiden besten. Die Basis für den diesjährigen Erfolg. Benjamin Kurz erklärt, dass eine nationale Meisterschaft nicht realistisch wäre. Die Spieltage finden dienstags statt. «An einem Wochentag beispielsweise nach Aarau zu fahren, ist kein Problem», sagt Kurz. «In der ganzen Schweiz herumzureisen, wenn man am nächsten Tag arbeiten muss, ist etwas anderes. Das käme für mich nicht infrage.» Jost: «Wir haben keine vorgegebenen Trainings. Am Dienstag haben wir unseren Spieltag. Den Rest der Zeit trainieren wir für uns selbst. So hat jeder genug Freizeit übrig für Familie und andere Interessen.»
Gegen den FC Bayern München des Aargauer Dart-Sports
Der sportliche Ehrgeiz ist bei den Erus-Dartern vorhanden, auch wenn Dart auf den ersten Blick wie ein «Plausch-Sport» wirkt. Abgesehen vom Liga-Final in Zofingen, der in einer Sporthalle stattfindet, werden die meisten Partien in Lokalen der Vereine ausgetragen. So fand das Auswärtsspiel der Villmerger gegen die Boswiler «Leue Darter» im Restaurant Löwen in Boswil statt. Während die Restaurantgäste an den Tischen daneben zu Abend essen und trinken, besetzen die beiden Mannschaften die Plätze bei den Dartautomaten. Auch dort wird getrunken. Die Spieler, die gerade nicht an der Reihe sind, führen Unterhaltungen, die nicht zwingend etwas mit dem Sport oder dem aktuellen Spiel zu tun haben. Sobald ein Spieler an der Reihe ist, konzentriert er sich aber auf seine Partie. Ein Spiel zwischen zwei Teams umfasst 14 Einzelrunden und zwei Doppel. Wie in anderen Sportarten gibt es Hin- und Rückspiele gegen alle Gruppengegner.
Zukunft bleibt spannend
Jetzt nach dem Aufstieg werden die Fahrten zu den Auswärtsspielen etwas länger für das Team. In der B-Liga waren neben den Villmergern gleich mehrere Mannschaften aus dem Freiamt vertreten. Zwei Teams aus Bremgarten, eines aus Boswil und eines aus Wohlen gehörten zu ihren Gegnern. In der A-Liga werden die Erus-Darter mit einem Wohler Team nur einen Gegner aus der Region haben. Stattdessen warten jetzt Mannschaften wie die Dart Tigers aus Hunzenschwil. «Sie sind so etwas wie der FC Bayern München des Aargauer Dart-Sports», sagt Jost. «Sie haben die meisten Titel gewonnen.» Langfristig wollen sich die Erus-Darter zumindest in der A-Liga etablieren. Und nach Möglichkeit wollen sie eine zweite Mannschaft stellen, die neu in der C-Liga starten würde. Die Hoffnung ist da, dass durch den Aufstieg jetzt Leute in der Umgebung animiert werden, dem Club beizutreten. Die Zukunft der Erus-Darter bleibt spannend.

