Play-off-Kampf und Vaterfreuden
10.01.2025 SportEishockey, 3. Liga: Boris Neher vor dem Spiel Fi-Gö – Argovia Stars (So, 17.15 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Der HC Fischbach-Göslikon steht vor dem wichtigsten Spiel der Saison. Ausgerechnet in dieser Partie könnte Topskorer Boris Neher fehlen. Allerdings aus ...
Eishockey, 3. Liga: Boris Neher vor dem Spiel Fi-Gö – Argovia Stars (So, 17.15 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Der HC Fischbach-Göslikon steht vor dem wichtigsten Spiel der Saison. Ausgerechnet in dieser Partie könnte Topskorer Boris Neher fehlen. Allerdings aus einem sehr schönen Grund.
Josip Lasic
Beim HC Fischbach-Göslikon ist man mittendrin in einer intensiven Woche. Am vergangenen Samstag gab es den Derby-Sieg gegen Wohlen (6:0). Am Dienstag musste man sich im KBEHV-Cup gegen das Drittliga-Topteam Burgdorf II geschlagen geben (3:6). Am Mittwoch folgte der Sensationssieg im National Cup gegen Zweitligist Freimettigen (8:2). Und übermorgen Sonntag müssen die «Indianer» gegen die Argovia Stars gewinnen, um die Playoff-Chancen zu wahren.
Vier Spiele in acht Tagen, gegen starke Gegner. Die Fischbach-Gösliker sind auf jeden Mann angewiesen, um gut durch die Woche zu kommen. Ausgerechnet Topskorer Boris Neher (15 Tore, 14 Assists) könnte aber im Spiel gegen die Argovia Stars fehlen. Der Grund: In den nächsten Tagen wird der 35-Jährige zum zweiten Mal Vater.
Mannschaft ist schon dezimiert
«Es kann jeden Moment so weit sein. Ich bin sozusagen auf Abruf», erzählt er. Der in Untersiggenthal wohnhafte Stürmer hat deshalb beim Auswärtsspiel in Burgdorf gefehlt. «Wenn wir schnell ins Spital müssen, ist das zu weit weg. Bei Heimspielen in Wohlen möchte ich aber dabei sein, solange es machbar ist. Wenn ich für ein Team Eishockey spiele, dann richtig.»
Das Problem der Freiämter ist, dass Boris Neher nicht der einzige Ausfall sein könnte. Sein Bruder Lars kann aus beruflichen Gründen nicht mehr regelmässig bei Fi-Gö mitwirken. Fabian Zimmermann und Marc Gisin fallen verletzungsbedingt für den Rest der Saison aus. Pascal Wittwer kehrte nach langer Verletzung gegen Wohlen zurück, hatte dann wieder Schmerzen und fehlte gegen Burgdorf und Freimettigen, ebenso wie Marc Seiler, der im Derby verletzt vom Eis musste.
Fi-Gö droht dezimiert ins wichtige Spiel gegen die Argovia Stars zu gehen. Ein Verpassen der Play-offs würde Boris Neher stark ärgern. Für den Vater einer dreijährigen Tochter hat die Geburt des ersten Sohnes aber absoluten Vorrang. Das steht ausser Frage. Er sieht allerdings in den Absenzen auch kein riesiges Problem. «Wir haben viele gute Spieler im Team. Jeder weiss, dass wir gewinnen müssen. Ich bin zuversichtlich.» Neher weist darauf hin, dass selbst eine Niederlage gegen die Argovia Stars nicht das Ende bedeuten würde. Fi-Gö hätte weiterhin Chancen auf die Play-offs. Allerdings wäre dann Schützenhilfe nötig. Ebenso fügt er an, dass das Team vergangene Saison nur das Spiel gegen die Argovia Stars gewinnen konnte, in dem er gefehlt hat. «Vielleicht wäre es also sogar gut, wenn ich nicht dabei bin, sondern nur aus der Ferne mit dem Team mitfiebere», scherzt er.
Freude über Geburt würde überwiegen
Der Goalgetter sagt, dass ihn eine Niederlage gegen die Argovia Stars ärgern würde, so, wie ihn jede Niederlage nervt. «Wenn unser Sohn auf der Welt ist, wird die Freude darüber überwiegen.»
Er hofft allerdings, dass er sich sowohl über den Familienzuwachs als auch über den Erfolg seines Teams freuen darf. «Wenn ich sehe, wie viel Zeit unser Trainerduo Michel und Urs Simmen in die Mannschaft investiert, bin ich überzeugt, dass wir siegen. Ich bin sicher, dass es noch eine lange Saison wird.» Es scheint, als könnte Boris Neher nur gewinnen.
Einmal Cup-Aus, einmal Sensation
Fi-Gö sorgt im National Cup für eine Überraschung
Der HC Fischbach-Göslikon traf am Dienstag im Achtelfinal des KBEHV-Cups auf Burgdorf II. In den letzten drei Jahren spielten die Freiämter mehrfach gegen diesen Gegner und kennen das hohe Tempo der Berner. Burgdorf startete stark und ging schnell mit 2:0 in Führung. Das ersatzgeschwächte Fi-Gö erarbeitete sich Chancen, jedoch fehlte das nötige Quäntchen Glück.
Im zweiten Drittel erhöhte Burgdorf auf 3:0. Danach steigerte sich Fi-Gö. Silvan Schwender erzielte in der 29. Minute den Anschlusstreffer zum 3:1. Doch die Freude währte nur kurz.
Remo Schlapbach erhöhte auf 4:1. Fi-Gö blieb offensiv und kam durch Carlos Zuberbühler auf 4:2 heran. In der Schlussphase verkürzten die Gäste auf 4:3 und hatten im Powerplay die Ausgleichschance. Sie kassierten jedoch eine Strafe. Burgdorf machte mit 5:3 und 6:3 den Sieg klar, womit Fi-Gö im KBEHV-Cup ausschied.
Nach einer kurzen Nacht und einem langen Arbeitstag stand für Fischbach-Göslikon das nächste schwere Duell an. Diesmal im National Cup gegen Freimettigen. Die Gäste aus dem Berner Mittelland, aktuell Vierter in der 2. Liga, waren klare Favoriten. Die Freiämter starteten jedoch mutig und erzielten durch Michel Simmen in der ersten Minute das 1:0. Drei Minuten später fiel der Ausgleich. Im ersten Drittel vereitelten die Torhüter alle weiteren Chancen. Die Freiämter begannen das zweite Drittel wieder stark und erlangten nach 50 Sekunden die Führung zurück. Freimettigen glich erneut aus, doch Fi-Gö blieb offensiv. Kevin Barz mit zwei Toren und Boris Neher erzielten die Tore zur 5:2-Führung. Im letzten Drittel erhöhten Neher, Bula und Schwender zum 8:2-Endstand. Eine kleine Sensation für die Freiämter. --vdf