Positives Fasnachts-Fazit

  19.02.2021 Muri

Dieses Jahr war alles anders als gewohnt. Auch die Fasnacht in Muri. Doch es war ein Erfolg, finden die vier Schultheissen der Vereinigten Fasnachtsgesellschaften. Trotzdem hoffen alle, dass die Fasnacht im nächsten Jahr wieder so gefeiert werden kann wie vorher. --red


Gezeigt, dass es auch anders geht

Bei der Schlüsselrückgabe zogen alle Fasnächtler ein positives Fazit

Die Fasnacht 2021 war so ganz anders, ohne Partys, ohne viele Begegnungen, ohne das grosse Miteinander. Dass keine Fasnacht keine Option ist, kündigten die vier Schultheisse der Vereinigten Fasnachtsgesellschaften vor Monaten an. Und sie hielten Wort.

Annemarie Keusch

Es sind fünf Fasnachtstage, die in Erinnerung bleiben. Vieles war anders, viele traditionelle Anlässe durften nicht durchgeführt werden. Dafür blieb Platz für viele neue Ideen. Der Fasinaut, der 78 Stunden in seiner Rakete verbrachte. Die vielen Fasnachtsfenster, die das Dorf bunt machten. Das Fasnachtsradio, das den Soundtrack zur fünften Jahreszeit lieferte. Die vielen Leute, die auf privater Basis etwas auf die Beine stellten, dekorierten, mit Wagen im Dorf unterwegs waren.

«Es war eine grossartige Fasnacht», sagt denn auch Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger anlässlich der Schlüsselrückgabe. Er danke allen, die ihren Beitrag zu dieser speziellen Fasnacht geleistet haben. Nun gelte es, das Positive mitzunehmen, auch wenn alle hoffen, dass die Fasnacht im nächsten Jahr wieder so gefeiert werden kann wie vorher.

Bevölkerung machte mit

Ähnlich sehen es auch die vier Oberhäupter der Murianer Fasnacht, die Schultheisse der Vereinigten Fasnachtsgesellschaften. «Dass keine Fasnacht keine Option ist, haben wir immer gesagt», meint Simon Waltenspühl, Muri-Adelburg. Dass die ganze Bevölkerung bei den vielen Aktionen mitmachte, sei einzigartig. «Alle haben sich zusammengerauft und etwas auf die Beine gestellt, soweit das möglich war.»

Highlights bleiben ihm ganz viele in Erinnerung. «Die Fasnachtsfenster waren ein voller Erfolg.» Vorgesehen sei, diese auch in kommenden Jahren durchzuführen. Auch das Fasnachtsradio kam bei Waltenspühl, gleich wie bei ganz vielen anderen Leuten, bestens an. Aber natürlich, gefehlt hat einiges. Chappe-Obig, Coop-Fasnacht, Réunion oder der Ki-Fa-Ball. «Solche Anlässe machen die Fasnacht aus, auch weil Alt und Jung zusammenkommt.»

Aus Möglichkeiten das Beste gemacht

Das Zusammensein hat auch Doris Wetzstein, die neue Schultheissin von Hohenwien-Wissenburg, am meisten vermisst. Ihr Fasnachtsfazit: «Es war fantastisch anders.» Der alternative Narrenmarsch war gut besucht, was die Buttwiler Fasnächtler sehr freute. Überhaupt spricht Wetzstein von einer fantastischen Stimmung im Hohenwiener Stadtrat. «Wir haben sechs neue Stadträte. Die Motivation ist bei allen grossartig.» Sie habe sich in ihrem neuen Amt sehr wohl gefühlt. Als Highlights nennt sie den Fasinauten und das Radio.

Auch Paul Rey, Schultheiss Muri-Wien war von diesen zwei Projekten besonders begeistert, wie auch von den tollen Dekorationen im Dorf. «In Muri hat man gespürt, dass Fasnacht ist. Das war einzigartig», sagte er an der Schlüsselrückgabe. Man habe aus den bestehenden Möglichkeiten das Beste gemacht. «Wir haben bewiesen, dass man Fasnacht auch mit Coronamassnahmen zelebrieren kann.» Die tollen Interviews von fasnachtsbegeisterten Freunden, die übers Radio oder via Stream zu sehen und hören waren, seien Highlights gewesen. Aber auch ihm hat etwas gefehlt: die persönlichen Kontakte. «Auch die Veranstaltungen fehlten, die Beizen-Fasnacht und, und, und.»

Die Hochburg im Freiamt

René Neiger, Schultheiss von Muri-Neuenburg, nennt ebenfalls die interessanten Gespräche und Treffen, die ihm fehlten «und natürlich auch das Festen». Aber der grosse Zusammenhalt und die Solidarität der Fasnächtler, die gemeinsam nach Ideen und Lösungen suchten, seien beeindruckend gewesen. «Wir rückten näher zusammen, obwohl wir Abstand halten mussten. Hoffentlich können wir das ins nächste Jahr mitnehmen – wie auch den Ideenreichtum.» Besonders stolz seien seine Neuenburger auf das Fasnachtsradio. «Damit konnten wir vielen Leuten Freude bereiten.»

Die Freude an der fünften Jahreszeit, sie war im Klosterdorf überall zu spüren. «Schliesslich sind wir auch die Fasnachtshochburg im Freiamt», rief Neiger an der Schlüsselrückgabe. Die Fasnachtsoberhäupter und Gemeindepräsident Budmiger sind sich also einig: Die Fasnacht 2021 war trotz schwierigen Voraussetzungen wunderbar. «Die beste Fasnacht des Jahres», meinte Budmiger augenzwinkernd. Und die nächste fünfte Jahreszeit wird kommen. Die Schultheisse hoffen auf andere Voraussetzungen. Und der Gemeindepräsident verspricht: «Wir geben uns das ganze Jahr hindurch Mühe, um genug Stoff für die Fasnacht 2022 zu liefern.»


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