Prototyp für weitere Entwicklung
26.09.2025 Jugend, Schule, Merenschwand, Region OberfreiamtSchulhaus eingeweiht
Merenschwand hat Platznot vorerst überwunden
Bis zu den Sommerferien beherbergte die Mehrzweckhalle in Merenschwand zwei Kindergartenklassen und die Mediothek. Pünktlich zum neuen Schuljahr wurden der Schulhaus-Neubau und ...
Schulhaus eingeweiht
Merenschwand hat Platznot vorerst überwunden
Bis zu den Sommerferien beherbergte die Mehrzweckhalle in Merenschwand zwei Kindergartenklassen und die Mediothek. Pünktlich zum neuen Schuljahr wurden der Schulhaus-Neubau und der aufgestockte Kindergarten bezugsbereit. Ursprünglich sollten die Bauten im Rahmen des Dorffests gefeiert werden. Nun hat die Schule den Festakt doch vorgeholt. Den Segen erteilte Diakon Karl Scholz, die Bevölkerung wurde mit Wurst und Getränken verwöhnt – sowie mit spannenden Führungen. --tst
Die Schule Merenschwand hat ihr neues Schulhaus und den aufgestockten Kindergarten eingeweiht
Zwei neue Klassenzimmer, Büros und ein zusätzlicher Kindergarten – mit den beiden nun eingeweihten Bauten hat die Schule Merenschwand ihr Platzproblem beseitigt. Mittelfristig warten neue Herausforderungen.
Thomas Stöckli
Pastoralraumleiter Karl Scholz greift zum Weihwasserwedel, tunkt ihn ins sakrale Gefäss und verspritzt das Segen spendende Nass. Erst zum neuen Schulhaus hin, dann auch in Richtung der versammelten Schüler- und Lehrerschaft sowie der weiteren Interessierten, die sich auf dem Pausenplatz eingefunden haben. Den Festakt will er nicht als rein kirchlich sehen. Segnen – in der lateinischen Form: «bene dire» –, das heisse, etwas «gut sagen», so Scholz: «Das Gute zusagen, das wollen wir auch dem Schulhaus.» Das wirke sich auf die Atmosphäre aus, ist er überzeugt. Dadurch würden sich die Türen offener anfühlen, der Boden tragender.
Bereicherndes Miteinander im Haus
«Dieser Segen soll auf alle abfärben, die im Haus ein- und ausgehen», sagt Scholz noch. Und das sind viele. Im Erdgeschoss unter anderen die Mitarbeitenden und die Kundschaft der Bibliothek, ganz oben zwei Schulklassen und dazwischen die Familien der Kinder, die im «PekiLand» betreut werden. Das Miteinander birgt Herausforderungen. Gesamtschulleiter Stefan Woodtli hebt allerdings die Vorzüge hervor. Den Kita-Hort bezeichnet er als «Plus für die Schulanlage». Gleiches gilt für die Mediothek. Sie erhält im Neubau den verdienten Stellenwert. «Für uns ist das auch ein Lernraum», sagt Primarschulleiterin Bettina Taiana über die Zusammenarbeit mit den Bibliothekarinnen und spricht von der Nutzung von Synergien und von wertvollem Know-how.
Lernangebote zur Auswahl
Doch zurück zum Bau: «Was wir brauchen, ist total gut umgesetzt», lobt Taiana die Arbeit der Architekten. Woodtli spricht gar von einem «Prototyp für weitere Umbauten». Prägende Elemente sind die Glasflächen. Sie symbolisieren Offenheit und Transparenz, eine Miteinander- und Willkommenskultur. Die Klassenzimmer sind geräumig und offen. Sie bieten mit ihrem flexiblen Mobiliar Raum für verschiedene Lernwelten. «Die Schülerinnen und Schüler finden es lässig im neuen Schulhaus», hält Taiana fest. Wobei insbesondere die elektronischen Touchscreen-Tafeln gut ankommen. Stolz demonstrieren die Kinder das Technikequipment.
Dabei soll nach dem «Churermodell» die (elektronische) Wandtafel nicht mehr der dominierende Ort im Schulzimmer sein. Stattdessen spielt der Kreis eine zentrale Rolle. Die Kinder können ohne fixen Arbeitsplatz aus verschiedenen Lernangeboten auswählen. Heidi Unterrieder, Lehrerin der Klasse 5b, spricht in diesem Zusammenhang von «segeln» und «ankern». Die Umstellung sei nicht ganz einfach, sagt sie, «aber ich fühle mich immer mehr wohl.»
Nachschulung erwünscht
Unbestritten ist: Das Büro der Schulischen Heilpädagogik im zweiten Stock bietet die schönste Aussicht, gegen Südosten. Auf wenig Verständnis stösst, dass die beiden Klassenzimmer zur Hauptstrasse hin ausgerichtet sind und nicht gegen den gemeinsamen Pausenplatz. Auf einer Feedback-Mauer dürfen die Besucherinnen und Besucher der Einweihungsfeier ihre eigenen Eindrücke festhalten. «Schöne helle Räume», ist dort zu lesen. Ein Grosspapi bewirbt sich um eine wöchige Nachschulung. Gelobt werden die Führungen der Kinder, die digitalen Möglichkeiten und die dekorativen Mobiles an den Fenstern, bestehend aus bunten Punkten. «Die sollen bleiben», fordert eine Mutter. Verschiedene würden sich derweil noch etwas mehr Grünes vor den Fenstern wünschen.
Mit dem Schulhaus-Neubau und der Kindergarten-Aufstockung ist der Investitionsbedarf der Schule Merenschwand nicht erschöpft. Zumindest hat sich die Platznot kurzfristig entschärft. Mittelfristig wird es weitere Umbauten brauchen. «Im Vergleich mit dem Neuen treten die Mängel beim Bestand erst recht hervor», heisst es beim Schulleitungs-Duo.