Rasende Hasen und starke Wikinger
16.08.2023 MuriViel Kreativität gezeigt
Traditionelles Seifenkistenrennen begeisterte
Zum 35. Mal fand das Seifenkistenrennen der Fasnachtsgesellschaft Adelburg statt.
Auf die Plätze, fertig, los! Mit farbenfrohen Gefährten ...
Viel Kreativität gezeigt
Traditionelles Seifenkistenrennen begeisterte
Zum 35. Mal fand das Seifenkistenrennen der Fasnachtsgesellschaft Adelburg statt.
Auf die Plätze, fertig, los! Mit farbenfrohen Gefährten übertrafen sich insgesamt 15 Gruppen mit ihren Ideen. Vom starken Wikinger, der für seine Fahrt die Segel einziehen musste, über einen Wagen, auf dem Spiegeleier gebraten werden – an Einfallsreichtum mangelte es einmal mehr nicht. Und für die Organisatoren, die Fasnachtsgesellschaft Adelburg, verlief der wichtige Vereinsanlass optimal: Nach langer Zeit ist man mit der Teilnehmerzahl wieder zufrieden. --red
Am traditionellen Seifenkistenrennen der Fasnachtsgesellschaft Adelburg gab es viel Kreativität zu bestaunen
Nach bedenklich wenig Teilnehmenden im letzten Jahr hat sich die Anzahl der Startpilotinnen und -piloten heuer wieder erholt: Am Seifenkistenrennen konnte der Durchschnitt wieder erreicht werden.
Vincenz Brunner
Ein Uhr am Nachmittag. Endlich geht es los und die Kinder und die Erwachsenen dürfen erstmals auf den Parcours auf der Grindelstrasse. Im ersten Lauf geht es nur um die Stilnote. Aber was heisst da «nur». Stil ist bei diesem Seifenkistenrennen mit das Wichtigste und die Teilnehmenden haben sich mächtig ins Zeug gelegt.
Kreativität und Spass
Die Fülle an Ideen und Kreativität war auch in diesem Jahr beeindruckend. Und ob mancher Seifenkiste konnte man lachen und schmunzeln. So etwa ob der «Schiischeste», die den Anfang machte. Das fahrende Klo inklusive Klobrille fuhr dabei einen sehr sauberen Durchgang. Ihm folgte die gut getarnte «Eidechse», ganz im Gegensatz zum in der Sonne schillernden «Silverstar», der komplett in windschnittige Alufolie gehüllt war. Clever fuhr auch der «Starke Wikinger», der weniger auf Aerodynamik bedacht war, dafür aber sein Segel in den weiteren zwei Durchgängen einzog, um an Fahrt zu gewinnen. Auch tierisch ging es zu und her. Während gleich drei Hasen den «Hasenexpress» pilotierten und Jagd auf den vor ihnen gestarteten «Rüebliexpress» machten, liess die «Spiegeleifabrik» staunen, die auf dem Parcours gebratene Spiegeleier ausspuckte.
Keine Grenzen kannte die Fantasie bei den Teilnehmenden. So schien das Legomobil direkt aus dem Computerspiel «Lego Racing» zu stammen und war fast so schnell unterwegs wie die Kisten am Computer. Das Team «Flinker Blinker» hatte wohl aus taktischen Gründen ein Überholverbotsschild an seiner Rückseite angebracht.
Am Strassenrand trudelten im Verlauf des Rennens immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer ein und feuerten die Pilotinnen und Piloten aus der ganzen Region an. Kommentiert wurde der Anlass von Aurelia und ihrem Vater Simon Waltenspühl auf dem Speakerwagen. «Wir haben sehr viel Publikum, was während Corona anders war. Wir haben sogar Besuch von einer Fasnachtsgesellschaft aus Deutschland», freute sich Simon Waltenspühl, Schultheiss der Fasnachtsgesellschaft Adelburg. «Es sind wieder megaviele Kisten am Start», doppelte Aurelia Waltenspühl nach.
Begeistert waren auch die teilnehmenden Kinder. Livio Stella (12) und Luis Frei (12) traten zum ersten Mal in Muri an. «Es war lustig und cool», so die beiden Rennpiloten. Ebenfalls im Rennfieber waren Maja (8), Hannah (10) und Max (12) Klausner aus Benzenschwil. «Das Rennen gefällt uns sehr gut. Wir haben zu Hause Hühner und sind so auf die Idee mit der ‹Spiegeleifabrik› gekommen», verraten die drei Kinder. Am Ende blieb allen ein Rennen in Erinnerung, in dem sich alle als Sieger fühlen konnten, zumindest was die Kreativität und den Spass an der Sache betrifft.
Wichtiger Anlass für die Adelburger
Über die grosse Teilnehmerzahl von 15 Teams freuen sich die beiden. Schliesslich hatte man letztes Jahr mit nur vier, fünf Teilnehmenden Angst um die Zukunft des Anlasses. So konnte der langjährige Durchschnitt wieder erreicht werden. «Wir haben mit dem Ferienpass zusammengearbeitet und einen Testlauf angeboten. Ich habe das Gefühl, dass das etwas gebracht hat. Und die Werbung, die wir bei den Eltern gemacht haben», erklärt Aurelia die Temperamentvolle, wie sie mit Adelstitel genannt wird. Der Anlass sei für die Fasnachtsgesellschaft Adelburg besonders wichtig: «Es ist unsere Haupteinnahmequelle. Hier verdienen wir das Geld, das wir an der Fasnacht für die Preise und Weiteres ausgeben», so Simon der Leibhaftige.
Auch das Waldfest am Tag zuvor war sehr gut besucht. «Rund 70Kilo Spiessbraten wurden serviert und man sass bis in die Nacht zusammen. Ein Familienfest durch und durch», erläutert Simon Waltenspühl.