Regionaler Touch

  15.09.2020 Bremgarten

Der in Aristau wohnhafte Martin Rüfenacht (41) hat in Bremgarten seinen Krimi «Reussschlinge» präsentieren können. Rüfenachts Erstling – erschienen in einem deutschen Verlag – hat einen regionalen Touch, spielt sich die Handlung doch in erster Linie in Bremgarten und Umgebung ab. --aw


Erstling mit Lokalkolorit

Martin Rüfenachts Krimi «Reussschlinge» spielt in Bremgarten

Eine angeschwemmte Hand am Reussufer, der manchmal knorrig wirkende Polizist  Stephan Bernauer und die Holzbrücke auf dem Titelbild: Der erste Krimi des Aristauers Martin Rüfenacht ist erschienen.

André Widmer

Die Bremgarter Holzbrücke steht stoisch da, die Reuss fliesst, der Himmel ist grau: Autor Martin Rüfenacht gefällt das Foto, das der deutsche Gmeiner-Verlag für seinen ersten Roman, einen veritablen Krimi, als Titelbild ausgesucht hat. Denn die Szenerie in seinem Thriller ist düster: «Am Ufer der Reuss wird eine menschliche Hand angeschwemmt. Kantonspolizist Stephan Bernauer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und stossen auf eine grausam zugerichtete Frauenleiche. Warum verschwand das Opfer von einem Tag auf den anderen? Und weshalb verstricken sich die Personen im Umfeld des Opfers in Ungereimtheiten? Als man auch noch den Leichnam einer ermordeten Stadtführerin findet, deckt Bernauer Verbindungen zu einem der dunkelsten Kapitel der Freiämter Geschichte auf...», heisst es in der offiziellen Beschreibung des Verlages zu «Reussschlinge», dem Werk Rüfenachts. Zu viel zur Handlung sei hier nicht verraten.

Detailtreue und etwas Schalk

Klein, aber fein war die Buchvernissage von Martin Rüfenacht bei «Furrers Wundertüte», der Bremgarter Buchhandlung an der Zugerstrasse. Draussen bei tollem Spätsommerwetter las der 41-jährige, in Aristau wohnhafte Krimiautor aus seinem Erstling vor. Die Leseproben verrieten nicht nur szenenhaft etwas von der Handlung, sondern auch von Rüfenachts Schreibstil. Detailtreue und trotz der zuweilen düsteren Stimmung ein gewisser Schalk zwischen den Protagonisten sind herauszuspüren.

Warum gerade ein Regionalkrimi? Dass er «Tatort und Polizeiruf 110», mag, ist sicherlich kein Hindernisgrund, ganz klar. Und: «Ich wollte dem Buch eine Authentizität geben», so Rüfenacht. Die Stimmung richtig zu vermitteln war ein Ziel. Also eine Verankerung dort, wo er vieles kennt. Dabei kann Martin Rüfenacht nämlich aus dem Vollen schöpfen, da er in Zufikon aufgewachsen ist und in Bremgarten zur Schule ging. Im Buch spielt die Handlung in Zufikon, in Bremgarten mit Hexen- und Spittelturm, Eggenwil, Rottenschwil, Oberwil-Lieli oder auch beim Kloster Hermetschwil. Der fiktive Kantonspolizist Stephan Bernauer sollte kein verkaterter Kommissar sein. Kommissare gäbe es in der Schweiz sowieso nicht, hier seien dies Kantonspolizisten, so Rüfenacht. Er stellt Bernauer auch als Familienvater dar, der in einer Szene auch an einem Elternabend im Bezirksschulhaus teilnimmt. Ein bisschen knorrig kommt Bernauer aber trotzdem herüber.

An der Buchpräsentation verriet Martin Rüfenacht von der Entstehung des Krimis, der in der Endfassung nun 256 Seiten umfasst. Von Beruf Jurist in der Versicherungsbranche, schrieb er jeweils in seiner Freizeit – an den Abenden und in den Ferien. «Ich konnte schreiben, was ich wollte, konnte in eine andere Welt entfliehen», so Rüfenacht. Eine Skizze half dabei, den roten Faden nicht zu verlieren im Schreibprozess. Den Haupthandlungsstrang stellte ein Querstrich dar, auf Post-it-Zetteln der Inhalt. Dann galt es für Rüfenacht, die Kapitel zu formen. Rund vier Jahre dauerte es schliesslich, bis er das Manuskript seines ersten Krimis fertig hatte. Zunächst las es sein privates Umfeld und die Meinungen fielen positiv aus. «Ich hätte es nicht einfach so geschickt.» Danach fragte er 12 Verlage an, wovon drei antworteten. Der deutsche Gmeiner-Verlag, spezialisiert auf Regionalkrimis, «biss» an.

Im Lektorat bekam die Handlung keine neue Richtung verpasst, lediglich in einigen Szenen waren mehr Erklärungen gefragt. Und schliesslich sollte Martin Rüfenacht innerhalb eines Monats noch 40 weitere Seiten schreiben, was dem Romandebütanten auch gelang.

Freude an den Figuren

Die «Reussschlinge» ist für Martin Rüfenacht nun offenbar erst der Anfang. Denn er hat bereits mit der Arbeit für ein zweites Buch begonnen. «Jetzt habe ich Übung», sagt er. Zudem sind die Protagonisten, die Charakteren ausgearbeitet. Da besteht also Potenzial für weitere Ermittlungen im Raum Bremgarten. «Ich habe Freude an den Figuren bekommen», sagt Martin Rüfenacht.

«Reussschlinge» von Martin Rüfenacht;
Gmeiner-Verlag. 256 Seiten, Klappenbroschur. ISBN 978-3-8392-2749-7. Erhältlich im Buchhandel und online als E-Book.


Bücher zu gewinnen

Wer heute Dienstag, zwischen 14 und 14.15 Uhr die Telefonnummer 056 552 03 03 wählt, gehört mit ein wenig Glück zu den beiden Gewinnern und kann schon bald ein handsigniertes Exemplar des Krimis «Reussschlinge» von Martin Rüfenacht in Empfang nehmen.


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