Reichlich Energie von der Sonne
13.05.2025 Energie, Region Oberfreiamt, GewerbeDie Organisatoren des Solar- und Gewerbetags Benzenschwil durften sich über ideale Bedingungen freuen
Nachhaltige Energie und deren Speicherung – darum drehte sich am Samstag alles im Industriegebiet Herdmatten in Benzenschwil. Das ansässige Gewerbe hat ...
Die Organisatoren des Solar- und Gewerbetags Benzenschwil durften sich über ideale Bedingungen freuen
Nachhaltige Energie und deren Speicherung – darum drehte sich am Samstag alles im Industriegebiet Herdmatten in Benzenschwil. Das ansässige Gewerbe hat die Chance genutzt, sich sympathisch zu präsentieren.
Thomas Stöckli
Das Windrad der Energie Freiamt AG aus Muri dreht sich langsam. Zu langsam, um Strom zu produzieren. Viel wichtiger: Für die Solaranlagen hier und an anderen Ständen sind die Bedingungen ideal am Solar- und Gewerbetag in Benzenschwil. Den ganzen Tag zeigt sich kaum eine Wolke am Himmel, die den Energieertrag einschränken könnte.
Das Panel am Heck des zur Vorzeigeanlage ausgebauten Firmenbusses von Bütler Elektro liefert unter diesen Bedingungen viel mehr Strom als für den Eigenbedarf am Stand benötigt, veranschaulicht Kilian Dahinden anhand des Batterie-Ladestands. Bei ihm können sich Interessierte über den Grundaufbau einer PV-Anlage informieren lassen, aber auch über Gebäudeautomation und über Batteriespeicher zur Optimierung des Sonnenstrom-Eigenbedarfs.
Probe fahren und ausprobieren
Vor sieben Jahren hat die Elektra vor Ort bereits einmal einen ähnlichen Tag ausgerichtet, wenn auch in viel kleinerem Rahmen. Damals habe man sich noch auf drei Aussteller beschränkt, sagt Markus Hasler, Vizepräsident der Elektra Benzenschwil. Diesmal sind es deren neun, die Einblick in ihre Tätigkeit und ihr Angebot bieten. Die Stierli Tiefbau AG etwa zeigt einen Raupendumper, der allein 16 Tonnen schwer ist und mit 11 Tonnen Zuladekapazität punktet. Und auch der Tüftler-Nachwuchs präsentiert sich in Benzenschwil. Der kreative Severin hat mit Unterstützung seines Vaters Alex Brander einen Solar-Modellflieger entwickelt. Flugtauglich sei er zwar noch nicht, doch daran arbeitet er noch.
Am nördlichen Rand des Ausstellungsareals im Industriegebiet Herdmatten lädt die Bachmann Agrotech AG unter anderem zu Probefahrten mit E-Scootern. Auf der Wippe gilt es mit viel Gefühl im Gasfuss einen Schmalspurtraktor auszubalancieren. Just auf den Anlass hin sei der neue Ausstellungsraum fertig geworden, verrät Inhaber Ruedy Bachmann. Der Kundschaft bietet er durch sein grosses Lager einen Mehrwert. «Was sich in einem Tag flicken lässt, das habe ich an Lager», betont er. Insgesamt seien es über 30 000 Artikel.
Metallbauer mit Herz
Auf dem Rundgang durch die Benzi Metallbau können die Besucherinnen und Besucher selbst Hand anlegen und aus je einem Metallstab die zwei Seiten eines Herzens biegen, welches Lukas Misiang dann zusmmenschweisst. Für den Tag habe man Rohlinge für 150 Herzen vorbereitet, verrät er. Es könne schon sein, dass man nochmals schneiden müsse, sagt er, angesichts des Andrangs an seinem Arbeitsplatz. Direkt daneben sind Schweissroboter-Zellen im Einsatz. Seit 1985 setzt Benzi Metallbau auf solche. Aktuell sind zwei in Betrieb. «Die Anschaffung eines dritten ist noch in Abklärung», sagt Geschäftsleiter Ernst Bucher.
Elektroauto als Stromquelle
Auf so eine lange Firmengeschichte können Yvan Stalder und Paul Rüttimann noch nicht zurückblicken. Seit 2019 behaupten sie sich mit ihrer Stalder-Rüttimann auf dem Sanitär- und Heizungsmarkt. Sie zeigen nebst Wärmepumpen-Heizungen und -Boilern die Vorteile von Elektromobilität in ihrer Fahrzeugflotte. So lasse sich das Fahrzeug als Generator brauchen. Und sie erzählen von der PV-Anlage, die ab dieser Woche an ihrem neuen Standort installiert werden soll.
Verbindendes fürs Dorf
In Benzenschwil lieferten per Ende letzten Jahres 53 Photovoltaikanlagen Sonnenstrom, verrät Elektra-Präsident Adrian Klausner, und zwar insgesamt fast 900 mWh pro Jahr. Rund 182 mWh kommen nur schon von der 2021 installierten Anlage auf dem Dach der Benzi Metallbau AG. Auch Stierli Tiefbau und Bachmann Agrotech haben Panels auf ihren Dächern.
Der Sonnenstrom birgt allerdings auch Herausforderungen. So entfallen etwa Beiträge an die Netzinfrastruktur. Trotzdem ist der Solar- und Gewerbetag der Elektra ein Herzensanliegen. «Wir können damit dem Dorf und damit auch unseren Kunden etwas zurückgeben», sagt Klausner. Mindestens so wichtig wie der Informationsgehalt sei der Wert der Geselligkeitspflege. Die findet bei den einzelnen Ausstellern Platz, aber hauptsächlich auch in der Freiluft-Festwirtschaft vor der Stierli Tiefbau AG. Und wenn das Wetter nicht mitgespielt hätte? Dann hätten die Aussteller und die Festwirtschaft in den grossen Hallen Platz gefunden. «Auch für den Fall ist das Gelände ideal», sagt Hasler.