Das Boswiler Oldie-Team blickt auf eine tolle Fasnacht zurück und wagt Neues
Das Oldie-Team nahm die fasnachtsbegeisterte Bevölkerung mit ins Wunderland. Wieder kam Alt und Jung zusammen. Aber es gab auch Wermutstropfen. Sechs Puppen, die das Dorf ...
Das Boswiler Oldie-Team blickt auf eine tolle Fasnacht zurück und wagt Neues
Das Oldie-Team nahm die fasnachtsbegeisterte Bevölkerung mit ins Wunderland. Wieder kam Alt und Jung zusammen. Aber es gab auch Wermutstropfen. Sechs Puppen, die das Dorf fasnächtlich schmückten, wurden entwendet. Nun ist eine neue Dekoration geplant.
Annemarie Keusch
Eigentlich war es eine Fasnacht wie immer – wie immer vor dem pandemiebedingten Unterbruch. Die Leute aus Boswil und Umgebung kamen in Scharen. Junge und Ältere genossen die fasnächtliche Stimmung, das Gemütliche, aber auch das Ausgelassene. «Am Freitag waren die Tische und die besten Plätze an der Bar innert kürzester Zeit besetzt», erinnert sich Roland Trottmann vom Boswiler Oldie-Team. Die Oldie-Bar, sie hat in Boswil Tradition. Aber Trottmann sagt: «Wir werden manchmal auch etwas belächelt. Dieser grosse Erfolg nach schwierigen Jahren zeigt, dass das Bedürfnis für die Fasnacht im Dorf da ist. Das gibt uns ganz viel Motivation.»
«Oldies im Wunderland» belebte an den zwei Fasnachtstagen den «Sternen» wieder. Besitzer Dasuri Kista ermöglichte dies. «Dafür sind wir ihm sehr dankbar», sagt Trottmann. Und auch Kista, der in Cham unter anderem eine Hauswartungsfirma führt, war zufrieden. «Es war alles so sauber geputzt, ihr könnt alle bei mir arbeiten, wenn ihr wollt.»
Fahnen anstelle der Puppen
Für das Oldie-Team ist die diesjährige Fasnacht eine Erfolgsgeschichte. Auch weil sie erstmals Schulweggen in Boswil und Kallern verkauften und dadurch viel positives Echo entgegennehmen durften. Aber es gab auch Wermutstropfen. Mit viel Zeit, Herzblut und Geld bringt das Oldie-Team jeweils die Puppen auf Vordermann, die während der Fasnachtszeit an den Kandelabern im Dorf aufgehängt werden. Seit über 30Jahren gehören diese Puppen zum fasnächtlichen Boswil, das Oldie-Team übernahm diese Tradition von den «Räbemöschtlern». Während der letzten fünften Jahreszeit wurden ganze sechs Puppen entwendet. «Ärgerlich», sagt Selina Christen vom Oldie-Team. Zwei verschwanden noch vor der Fasnacht, vier weitere während den ausgelassenen Tagen. «Das Verständnis fehlt. Aber das ist Geschichte», sagen sie und Trottmann. Sie hätten sich schon länger überlegt, bezüglich Dekoration im Dorf neue Wege zu gehen. Nun nehmen sie die sechs entwendeten Puppen zum Anlass, diese Pläne Realität werden zu lassen. Die Puppen – der Maler, der Pöstler, der Gärtner, der Fahrlehrer – sie hingen im Februar also letztmals an den Boswiler Kandelabern.
An ihrer Stelle sollen künftig Fahnen aufgehängt werden. Fahnen, die das Dorf während sechs Wochen schmücken. «Farbenfroh und originell», verspricht Selina Christen. Lanciert wird das Projekt wiederum in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe im Dorf. Pro Betrieb, der das Projekt unterstützt, wird vom Kreativteam der Oldies eine Karikatur gestaltet und samt Firmenlogo auf eine der Fahnen gedruckt. «Weil ganz viele der Strassenlampen im Dorf mit Aufhängevorrichtungen ausgestattet sind, ist das Aufhängen der Fahnen viel einfacher als bisher bei den Puppen», erklärt Selina Christen. 80 Kandelaber gebe es total. «Wir haben also genug Platz», meint sie lachend. Ende Sommer treffen sich die Oldies an einem Infoanlass mit dem Gewerbe. «Wir sind überzeugt, dass diese neue Idee gut ankommt.»
Jung und Alt profitiert vom Gewinn
So, wie es die Oldie-Bar seit über 20 Jahren immer wieder tut. Und das Geld, das die Fasnächtler erwirtschaften, kommt dem Dorf zugute. Heuer berücksichtigen sie mit ihren Spenden Jungwacht und Blauring, den Frauenverein Boswil-Kallern, die Senioren Boswil, die Senioren Kallern und die Schulen der beiden Dörfer. Diese sind dankbar. Für die Spenden, aber vor allem auch dafür, dass jemand die Fasnacht im Dorf belebt.