Schön aussehen tut es zwar immer
02.05.2025 MuriAlles bereit für den Sommer
Die Badi Muri startet am Donnerstag, 8. Mai, in die neue Saison
Die Zeit von Maurerkelle und Pinsel ist vorbei. Die Badi Muri strahlt, bald startet die Saison. Auch in politischer Hinsicht eine ...
Alles bereit für den Sommer
Die Badi Muri startet am Donnerstag, 8. Mai, in die neue Saison
Die Zeit von Maurerkelle und Pinsel ist vorbei. Die Badi Muri strahlt, bald startet die Saison. Auch in politischer Hinsicht eine entscheidende.
Annemarie Keusch
Die Becken sind gefüllt. Auch wenn das Wasser erst rund 15 Grad warm ist, wirkt es gerade diese Woche bereits einladend. Die blaue Farbe in den Becken strahlt, der grüne Rasen gleicht einem englischen. «Wir sind bereit», sagt Betriebsleiter Martin Burkart. Lebensmittel und Getränke sind angeliefert, deklariert, beschriftet und einsortiert. Die Sonne hilft, das Wasser in den Becken zu wärmen. «Dank 600 Quadratmetern Solarmatten auf dem Dach der Turnhalle», erklärt Martin Burkart. Das kalte Wasser läuft dort langsam hindurch, erwärmt sich. Technisch ist die Badi Muri auf neustem Stand. Die Badewassertechnik wurde im letzten Jahr erneuert. «Super», sagt Burkart, angesprochen darauf, wie diese funktioniere. Einiges an Arbeit fiel dadurch im letzten Winter weg.
Heisst aber nicht, dass es dem Betriebsleiter der Badi in den kühleren Monaten langweilig wurde. Denn mit Ausnahme der Badewassertechnik ist ganz vieles in die Jahre gekommen. Im November entscheiden die Murianer Stimmbürger an der «Gmeind» über einen Baukredit für die Badi-Sanierung. Restaurant, Duschen, Garderoben, Eingang – vor allem aber auch die Becken sollen erneuert werden. «Die Betonsanierung ist dringend notwendig», betont Burkart. Hier eine Abplatzung, da ein Riss. «Mit Maurerkelle und Farbe ist es eben nicht nachhaltig gelöst.»
Am Donnerstag startet die Badi-Saison – der Betriebsleiter ist auch politisch gefragt
Die Becken, das Restaurant, die Duschen, die Garderoben und der Eingang. Die Badi hat eine Sanierung nach 40 Jahren dringend nötig. Im November entscheidet die «Gmeind». Für Badi-Betriebsleiter Martin Burkart ist es das grosse Thema der Badi-Saison.
Annemarie Keusch
«Vielleicht ist genau dies das Problem», sagt Martin Burkart, Betriebsleiter der Badi Muri. Dass die Becken, allgemein der Beton in der Badi, eine Sanierung brauchen, das sieht man nicht. Zumindest auf den ersten Blick nicht. «Darum sagen viele, dass es doch schön aussehe und nicht eine solch teure Investition brauche.» Dass es schön aussieht, ist aber mit einiges an Arbeit verbunden. Und liegt auch am Berufsstolz von Burkart und seinem Team. «Natürlich wollen wir keine Badi präsentieren mit Verfärbungen, Abplatzungen oder Rostflecken», betont er.
Aber eben, wer genau hinsieht, der sieht die Risse, die Löcher, die Abplatzungen. «Das ist eine Stolperfalle», sagt Burkart und zeigt auf ein kleines Loch im Bodenbelag. «Hier mussten wir auffüllen und neu bemalen», sagt er und deutet auf ein Geländer, das ins Schwimmbecken führt. Ein typischer Ort, wo der Beton über all die Jahre litt. «Weil Wasser in die kleinen Zwischenräume läuft und im Winter gefriert», erklärt der Badi-Betriebsleiter. Kondenswasser greift den Beton an, Chlorid ebenso. Und beidem ist der Beton in der Badi seit 40 Jahren ausgeliefert. Dass es zu Abplatzungen kommt, ist logisch. «Die grösste mass 60 Zentimeter», sagt Burkart. Jeden Winter und Frühling wird viel Zeit und Geld investiert, um solche Abplatzungen und Risse zu reparieren, um Verfärbungen zu übermalen. «Damit es eben schön aussieht.»
Im schlimmsten Fall bricht der Boden
Nachhaltig verbessert diese «Pflästerli-Politik», wie Burkart es nennt, die Situation aber nicht. Er betont: «Der Beton muss nun wirklich saniert werden.» Die Becken seien zwar nach wie vor dicht, aber sanierungsbedürftig. Die Oberflächen haben über die mehr als vier Jahrzehnte gelitten. «Früher setzten wir noch viel mehr Chemie ein, das schadete natürlich.» Gleichzeitig sind mit dem Einsatz von weniger Chemikalien die Reinigungen intensiver. «Auch ein Hochdruckreiniger schadet der Beton-Oberfläche.» Kommt hinzu, dass damals, als 1983 die Badi gebaut wurde, der Beton noch nicht zu hundert Prozent dicht war wie heute. «Das Kondenswasser fand über die Jahre seinen Weg.» Folgen davon sind beim genauen Hinsehen überall sichtbar. Etwa da, wo die Armierungen nur knapp unter der Oberfläche liegen und nun Rostflecken verursachen. Für Martin Burkart ist klar: «Eine Betonsanierung ist unumgänglich.» Auch weil die gesamte Badi auf Pfählen gebaut ist. «Wenn wir nie etwas nachhaltig unternehmen, kann es schlimmstenfalls sein, dass der Boden bricht.» Ein Szenario, das niemand wünscht.
Wie die Sanierung des Betons erfolgen soll, werde aktuell eruiert. Anhand von Betonmehl, das entnommen wurde. «Je nach Zustand ist der Aufwand grösser», weiss Martin Burkart. Im schlimmsten Fall brauche es eine neue Betonschicht. «Ich hoffe nicht.» Im Herbst wird man mehr wissen. Im November wird an der «Gmeind» über einen entsprechenden Baukredit entschieden. Dieser umfasst die Betonsanierung und den Entscheid, ob die Becken nachher mit Folien ausgelegt oder mit einer Chromstahlschale ausgestattet werden. «Die Folie hält 12 Jahre, der Chromstahl 40 Jahre, ist aber entsprechend teurer», weiss Martin Burkart. Auch hier sei noch kein Entscheid gefallen.
Hofft auf viel Sonnenschein
Die Becken sind ein Teil der Grossinvestition Badi-Sanierung. Restaurant, Garderoben, Umkleidekabinen. «Nach 40 Jahren haben sich die Bedürfnisse in vielen Bereichen verändert», betont der Badi-Betriebsleiter. Das erfordere Massnahmen, weil auch in diesem Bereich «Pflästerli-Politik» nicht die langjährige Lösung sein könne. «Zumal sie überall Jahr für Jahr mehr Aufwand mit sich bringt.» Und der Eingang zur Badi wird neu – und wird verschoben.
Zuerst aber freut sich Martin Burkart auf die bald startende Badi-Saison. Verändert hat sich im Vergleich zur letzten nicht viel. «Wenn grosse Investitionen anstehen, dann müssen wir in den Jahren vorher nicht noch alles auf den Kopf stellen.» Burkart freut sich darüber, dass fast das ganze Team mittlerweile steht. «Gerade in der Küche dürfen wir auf eine gute Truppe zählen», betont er. So sei denkbar, dass die Badi ab und zu abends länger offen bleiben könne. Natürlich hofft er auf einen guten Sommer, viel Sonnenschein, viele Gäste – etwa auch im Juni, wenn die schnellste Freiämter Wasserrate gekürt wird. Dann rückt das Politische in den Hintergrund, aber präsent wird es den ganzen Sommer über sein.
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