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30.07.2024 Region OberfreiamtDiego Burkard, bester Zimmermannslehrling im Kanton Aargau
Den besten Abschluss an der Lehrlingsprüfung als Zimmermann hat Diego Burkard aus Sins geschafft. Was er nach der Rekrutenschule studieren will, das lässt er zurzeit noch offen.
...Diego Burkard, bester Zimmermannslehrling im Kanton Aargau
Den besten Abschluss an der Lehrlingsprüfung als Zimmermann hat Diego Burkard aus Sins geschafft. Was er nach der Rekrutenschule studieren will, das lässt er zurzeit noch offen.
Inspiriert wurde Diego Burkard von seinem Vater, seinem Grossvater und seinem Urgrossvater. Sie haben das Holzbauunternehmen Burkard in Auw gegründet, welches heute als «Burkard trilegno» weit über das Freiamt hinaus bekannt ist. «Sie haben mir vorgelebt, was der Beruf möglich macht», so Diego Burkard, der mit Begeisterung Zimmermann ist.
Burkard, der sich in der Jungwacht als Gruppenleiter engagiert und einen Teil seiner Freizeit dafür investiert, wollte schon immer Zimmermann werden. Dass er nun als der Beste seines Jahrgangs im Kanton abschloss, hat auch ihn etwas überrascht. «Ich wusste, dass ich vorne dabei bin», erwähnt er bescheiden.
Lehrbetrieb fördert seine Lehrlinge
Von seinem Lehrbetrieb Holzbau Meier in Mühlau konnte er viel profitieren, erzählt er. Die Förderung der Lernenden ist dem Ausbildungsbetrieb wichtig. Sein Lehrbetrieb bedauert den Weggang seines Spitzenlehrlings. Sie verstehen dies jedoch auch, dass er künftig im Betrieb seiner Eltern arbeiten wird. «In der Lehrlingswerkstatt gab es immer wieder die Möglichkeit, Holz, das ich für die Berufsschule benötigte, vorzubereiten.» Dies war für den Zimmermannslehrling eine hilfreiche Unterstützung. «Es wurde viel gemacht für uns.» Diego Burkard erinnert sich an Lehrlingssamstage oder die «Stiftenprojekte», welche durch einen erfahrenen Zimmermann begleitet wurden. Dort hatten die Lernenden die Möglichkeit, selbst Projekte aufzugleisen und durchzuführen. Im Fall von Diego Burkard war dies weniger möglich, da er während anderthalb Tagen in der Woche die Berufsschule und die Berufsmittelschule besuchte. Daher war sein Bewegungsradius bei der Mitarbeit an Projekten «ausserhalb» eher gering. Ging er zum Beispiel am Morgen in die Schule, war er am Nachmittag im Betrieb oder umgekehrt. «So war ich eher auf Baustellen in der Nähe oder im Betrieb tätig. Damit ich Zeit hatte, mich umzuziehen, und zur Schule gehen konnte.» Auch das Lehrlingsprojekt, bei dem Lehrlinge ein Projekt leiten, lag daher weniger in seinem Aufgabenbereich. Da er «nur» an dreieinhalb Tagen im Betrieb mitarbeitete, konnte er keines der Projekte leiten, was er bedauert.
Die Prüfung ist vielseitig, wie der Beruf
Zweimal drei Stunden Theorie müssen die jungen Fachleute bei ihrer Prüfung ablegen. Dies beinhalte zum Beispiel das Zeichnen eines Werkplans, Fensteranschlüsse und Schalungen. Dazu kommen Berufskunde, Fachrechnen und Materialkunde. Während der Ausbildung führen die Lernenden ein Arbeitsbuch. Sieben Projekte aus diesem Buch geben sie an die Kommission ab. Über drei der Projekte werden sie befragt und wird ein Fachgespräch mit den Experten geführt. Dies gehörte zur Abschlussprüfung genauso wie der praktische Teil zum Beispiel mit Arbeiten an einem Dachmodell, Wandelement oder einem Aussenwandverschlag. Dazu musste Diego Burkard in seiner Prüfung Material für eine Remise bestellen. Er war sich sicher, dass er vorne mit dabei ist. «Doch dass ich der Beste bin, damit habe ich nicht gerechnet», so der berechtigt zufriedene Zimmermann. Bis zu seiner Rekrutenschule im Winter wird Burkard im elterlichen Betrieb Burkard trilegno in Auw arbeiten. «Mein Vater hat mich gefragt. Sie haben zurzeit Projekte und benötigen Hilfe.» Da möchte sich Burkard noch etwas Berufserfahrung holen. Da er wegen der Schule den Gesamtablauf eines Projekts weniger erfahren konnte, würde ihn dies noch reizen. «Dann siehst du, was du gemacht hast.»
Nach der Rekrutenschule plant der junge Berufsmann in der Holzfachschule in Biel eine Weiterbildung zu besuchen. Welche Richtung es genau werden wird, ob Techniker, Ingenieur oder Zimmermeister, das lässt er für sich noch offen. --vaw