Sich mehr im Gremium einbringen

  23.02.2021 Niederwil

Norbert Ender kandidiert als Ammann, Cornelia Stutz als Vizeammann

Er ist zwei Jahre im Gemeinderat und kandidiert im Herbst schon als Gemeindeammann. Dabei würde es von aussen gesehen auch Sinn machen, dass die bald amtsälteste Gemeinderätin Cornelia Stutz Ammann wird. Für sie ist das aber keine Option.

Chantal Gisler

Im Niederwiler Gemeinderat stehen grosse Veränderungen an. Ende Jahr verlassen Ammann Walter Koch und Vizeammann Peter Gauch das Gremium. Jetzt ist bekannt, wer in die Fussstapfen der beiden treten möchte: Gemeinderätin Cornelia Stutz kandidiert als Vizeammann und Gemeinderat Norbert Ender als Gemeindeammann. Ender trat vor zwei Jahren die Nachfolge von Gemeinderat Stefan Maurer an. Und schon jetzt peilt er das Amt als Ammann an. Was hat ihn dazu bewogen? «Für mich gibt es drei Gründe, weshalb ich antrete», sagt Ender. «Erstens: Die Arbeit im Gemeinderat gefällt mir gut und sie liegt mir. Zweitens möchten wir eine Kontinuität im Gemeinderat haben. Wir haben es im Gremium abgesprochen, dass Cornelia Stutz als Vizeammann antritt. Damit soll es einen fliessenden Übergang geben. Und drittens: Ich wurde im Dorf schon darauf angesprochen. Man weiss ja schon länger, dass Walter Koch zurücktreten wird. Das hat mich ermutigt, anzutreten.»

Ender ist in Niederwil geboren und aufgewachsen. Er kennt das Dorf bestens. Und dieses Wissen möchte er im Amt als Gemeindeammann vermehrt einsetzen. «Ich engagiere mich als Gemeinderat gerne für Niederwil. Meine Kinder leben hier und ich möchte das Dorf für sie, aber auch für alle anderen Einwohner voranbringen», sagt Ender. Als Pensionierter hat er genügend Zeit, um sich diesen Aufgaben zu widmen.

Sehr exponiert

Für Norbert Ender ist klar: Walter Koch hinterlässt grosse Fussstapfen, er war 20 Jahre im Gemeinderat tätig, 12 davon als Ammann. Aber wieso kandidiert der neuste Gemeinderat gleich für das höchste Amt? Wäre es nicht sinnvoller, wenn Cornelia Stutz als später Amtsälteste Gemeindeammann wird? «Ich kann verstehen, dass das von aussen gesehen Sinn macht», erklärt Stutz. Sie ist seit etwas mehr als sieben Jahren im Gemeinderat tätig und hat sich die Amtsübernahme überlegt. «Ich bin aber zum Schluss gekommen, dass ich lieber im Hintergrund agiere. Als Gemeindeammann ist man sehr exponiert und oft in der Schusslinie bei Diskussionen. Ich sehe meine Tätigkeit eher im Hintergrund, wo ich mein Fachwissen einbringen kann. Das ist das, was mir gefällt und wo ich mich am besten einbringen kann.» Stutz wird als Nachfolgerin von Vizeammann Peter Gauch kandidieren, der nach 12 Jahren im Gemeinderat aufhört. Sie hat in ihrer Zeit als Gemeinderätin viel gelernt und kann sich vorstellen, das Amt des Vizeammanns auszufüllen.

Die Suche nach weiteren Kandidaten für den Gemeinderat könnte sich aus ihrer Sicht aber schwierig gestalten. «Als Gemeinderat, vor allem als Ammann, wird man von der Bevölkerung gerne für alles verantwortlich gemacht. Wir versuchen, das Beste für die Gemeinde zu machen, und geben uns grosse Mühe, sie vorwärtszubringen.» Aber nicht immer wird dem Gemeinderat Verständnis entgegengebracht. «Das könnte potenzielle Kandidaten abschrecken, was wir nicht hoffen.» Sie ist gespannt, mit wem sie in der neuen Amtsperiode zusammenarbeiten darf.

Gutes Team

Die Arbeit im Gemeinderat gefällt ihr, «wir sind ein gutes Team». Sie möchte das Dorf voranbringen, genau wie Norbert Ender. Beide betonen, dass sie sich für ein gutes Dorfleben einsetzen und die Vereine unterstützen möchten. «Die Vereine bringen das Dorf zusammen und lassen es aufleben», sagt Stutz. Ender ergänzt: «Ich hoffe, dass wir neben all den grossen Projekten wie der Geere oder dem Kindergarten das kulturelle Zusammenleben wieder aufleben lassen können, besonders nach dieser Pandemie», sagt Ender.


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