Sieg im Offensivspektakel
24.09.2024 Sport, HandballHandball, 1. Liga: TV Dagmersellen – TV Muri 32:35 (14:16)
Der TV Muri feiert den ersten Saisonsieg. Dazu benötigte es aber viel Nerven und Kampf. Der Angriff erwischte einen guten Tag, die Abwehr eher nicht.
45 Sekunden vor dem Spielende ist ...
Handball, 1. Liga: TV Dagmersellen – TV Muri 32:35 (14:16)
Der TV Muri feiert den ersten Saisonsieg. Dazu benötigte es aber viel Nerven und Kampf. Der Angriff erwischte einen guten Tag, die Abwehr eher nicht.
45 Sekunden vor dem Spielende ist der TV Muri drauf und dran, einen vermeintlich entscheidenden Vorsprung zu verspielen. Soeben hat der Dagmerseller Dominik Sommer für seine Farben den Anschlusstreffer erzielt (32:33). Muri-Torhüter Ivo Rüttimann leitet blitzschnell das schnelle Anspiel ein. Und es kommt zu einem ungleichen Duell. Denn der Ball landet bei Elia Galizia, dem 18-jährigen Murianer Eigengewächs, der noch nicht viele Spielminuten auf diesem Niveau auf dem Buckel hat. Im gegnerischen Tor stellt sich ihm der 39-jährige André Willimann entgegen. In der vergangenen Saison spielte er noch in der höchsten Schweizer Spielklasse beim RTV Basel. Unbeeindruckt von dessen Erfahrung und Palmares gewinnt der Grünschnabel das Duell und netzt zum vorentscheidenden 32:34 ein. Die restlichen Sekunden sind für Muri Formsache. Die Partie ist entschieden.
Muri legt los wie die Feuerwehr
Eine geballte Ladung Murianer Offensivpower bekam der erfahrene Altmeister im Tor der Gastgeber schon in der Startphase zu spüren. Vor allem die Würfe von Noel Angehrn flogen ihm um die Toren. Nach 15 Minuten liess Willimann sich entnervt auswechseln. Nach 22 Minuten führte Muri mit vier Toren Vorsprung. Erst wenige Minuten vor der Pause riss der Faden. Nichtsdestotrotz gingen die Gäste mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine (14:16).
Die zweite Halbzeit entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch mit vermeintlichen Vorteilen für die Luzerner. Denn nach 37 Minuten führten die Gastgeber erstmals mit zwei Toren Vorsprung. Die Partie schien zu kippen. Hauptgrund für den Murianer Durchhänger waren einige unerzwungene technische Fehler und vor allem die beiden Dagmerseller Rückraumspieler Urs Oggier und Dominik Sommer. Sie warfen zusammen bis zum Abpfiff 18 Tore. Mehrmals sah die Murianer Abwehr gegen die beiden Shooter schlecht aus. «In der Abwehr gab es vor allem wegen Oggier einige schwierige Situationen und Abstimmungsfehler», sagt Noel Angehrn. Das war aber der einzige Punkt, den es bei Muri zu bemängeln gab. Über die gesamte Spielzeit sprühte die junge Mannschaft nur so vor Spielfreude und Entschlossenheit. Angetrieben von Topskorer Noel Angehrn. Er warf nicht nur elf Tore, sondern war auch der Denker und Lenker an diesem Abend. Zudem leistete er wichtige Abwehrarbeit. Beeindruckend war auch die Leistung von Flügelspieler Daniel Lang. Bei seinen sechs Treffern zeigte er sich äusserst nervenstark und treffsicher. Mit seinen Aktionen von der Flügelposition aus machte er das Spiel seiner Mannschaft unberechenbarer und öffnete Räume für den Rückraum. Trainer Mimmo Di Simone sagt zum Spiel: «Das war eine enge Angelegenheit und ein echter Härtetest. Solche Spiele werden wir in dieser engen Gruppe noch einige haben. Wir hielten dagegen und konnten am Ende unsere physische Überlegenheit in die Waagschale werfen. Unsere Darbietung sehe ich als Generalprobe für noch viele Spiele in dieser Saison, die folgen werden. Ich bin stolz, dass die Mannschaft den Test bestanden hat.»
Grosse Unterstützung bekam Muri von den Rängen. Ein Dutzend lautstarke angereiste Supporter verwandelten zeitweise das Auswärtsspiel in ein Heimspiel für die Gäste. «Unsere Fans waren unglaublich. Sie haben uns extrem gepuscht», sagt Noel Angehrn. Die Mannschaft auf dem Parkett wusste die tolle Unterstützung mit einer starken Performance zu verdanken. Am nächsten Samstag (16 Uhr) ist Muotathal zu Gast in der Murianer Bachmattenhalle. --tvm