«Sind auf dem richtigen Weg»
30.09.2025 Wohlen, WahlenGemeinderatswahlen: Grosse Freude bei der Mitte und Sonja Isler-Rüttimann, neue Gemeinderätin
Das Spitzenresultat geht an die Mitte und an Sonja Isler-Rüttimann. Mit 2508 Stimmen liess sie alle anderen Kandidierenden hinter sich. Auch im Kampf um den ...
Gemeinderatswahlen: Grosse Freude bei der Mitte und Sonja Isler-Rüttimann, neue Gemeinderätin
Das Spitzenresultat geht an die Mitte und an Sonja Isler-Rüttimann. Mit 2508 Stimmen liess sie alle anderen Kandidierenden hinter sich. Auch im Kampf um den Vizeammann liegt sie vorne. Logisch, bei der Mitte ist die Stimmung bestens – und voller Selbstvertrauen.
Daniel Marti
«Wir sind überglücklich», freute sich Stefanie Dietrich, Co-Präsidentin der Mitte. Sonja Isler-Rüttimann übertraf alle. Die Mitte-Kandidatin holte mit 2508 Stimmen das absolute Spitzenresultat, noch vor den beiden Bisherigen. «Das gibt uns einfach ein gutes Gefühl», strahlte Dietrich weiter. «Und es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir fühlen uns breit abgestützt.»
Diese Sätze und diese Empfindungen konnten nur noch von einer Person getoppt werden. Von Sonja Isler-Rüttimann selbst, souverän verteidigte sie den Mitte-Sitz von Ariane Gregor. «Ich bin total überrascht», strahlte sie. Dass ausgerechnet sie das beste Resultat aller neun Kandidierenden erzielen würde, das konnte sie nicht erwarten. «Das ist das Ergebnis eines Super-Teams», gab sie die Komplimente weiter. Wahlausschuss, Vorstand, Präsidiumskollegin – alle haben für sie gekämpft. «Ich bin ja nur das Gesicht», meinte sie bescheiden. «Ein solches Resultat schafft man ja nicht alleine.»
«Es ist Ehrfurcht»
Sonja Isler-Rüttimann freut sich auf die Arbeit in der neuen Regierung. Sie werde sich so gut wie nur möglich eingliedern. Die Linke fehle zwar aktuell im neuen Gemeinderat, die Ausgeglichenheit leidet da ein wenig. Aber mit dem Kollegialitätsprinzip werde auch das gut funktionieren. Sie werde sich jedenfalls dort einsetzen, wo sie benötigt werde. Wenn es bei der Ressortwahl nach der ungeschriebenen Regel geht, darf sie als Bestgewählte wohl relativ rasch zugreifen. «Aber ich bin völlig offen.» Wobei sich wohl alle im Klaren sind, dass die gewählte Finanzexpertin Claudia Hauri das Ressort Finanzen übernehmen wird.
Die Herausforderungen der Gemeinde Wohlen sind mit dem Wahlsonntag nicht kleiner geworden. Hat sie Respekt davor? «Es ist wohl eher Ehrfurcht, denn es ist doch ein Privileg, in den Gemeinderat gewählt zu werden. Ich freue mich auf diese Aufgabe.» Und an die Herausforderungen wagt sie sich gerne heran. Sie hofft, dass alle mit «frischen Ideen im Gemeinderat mitwirken. So können wir vielleicht zusammen neue Stossrichtungen finden. Bei den Herausforderungen wie Verkehr, Schulraum, Finanzen können wir hoffentlich neue Ansätze erarbeiten.» Gewiss, sie wisse auch, dass dies alles Zeit und Raum braucht. «Wir müssen langfristig neue Wege einschlagen. Zumindest wünsche ich mir das», betont die neue Gemeinderätin.
Sie ist auch bereit, bei der Besetzung des Vizeammanns persönlich neue Wege zu gehen. «Wir hatten noch nie eine Frau Vizeammann», betont sie.
Eine gute Chance für Sonja Isler-Rüttimann. Auch bei dieser Ausmarchung schaffte sie mit 1131 Stimmen das beste Resultat, knapp vor Thomas Geissmann (991 Stimmen). Das Absolute Mehr lag bei 1607 Stimmen. Sie wird jedenfalls zum zweiten Wahlgang antreten. Bei dieser guten Ausgangslage stehen die Chancen nicht schlecht. Und diese Gelegenheit möchte sie unbedingt nützen. Ob Frau Vizeammann oder «nur» Gemeinderätin – Sonja Isler-Rüttimann ist auf dem vorläufigen Polit-Karrierehöhepunkt angelangt. Für den Moment sei das sicher so, erklärt sie.
Zeichen setzen
Vor acht Jahren ist sie mit der Wahl in den Einwohnerrat in die Politik eingestiegen. Da habe sie überhaupt nicht an eine mögliche Wahl in den Gemeinderat gedacht. «Erst mit der Zeit habe ich mir Gedanken in diese Richtung gemacht», gibt sie zu. «Gemeinderat? Das könnte mir Spass machen.» Nun habe sich diese Gelegenheit ergeben. Und nun kann sie ab nächstem Jahr beweisen, dass sie mit neuen Ideen im Gemeinderat Zeichen setzen kann.
«Gestärkt in den nächsten Wahlkampf»
Mit der erfolgreichen Wahl in den Gemeinderat endet dafür ihre Karriere definitiv im Einwohnerrat. Aber dafür nimmt die Partei viel mit vom jetzigen Gemeinderatswahlkampf. «Wir haben einen breit abgestützten Wahlkampf geführt. Uns war der Kontakt zu den Menschen wichtig», so Stefanie Dietrich. Dies wolle man im anstehenden Einwohnerratswahlkampf wiederholen. Mit einer Liste von 18 Kandidierenden geht die Mitte in den Wahlkampf ums Dorfparlament. «Wir gehen gestärkt in den nächsten Wahlkampf», betont Dietrich.
Zurück zum Gemeinderat. Dort erhofft sich die Co-Präsidentin, dass die neue Regierung kräftig anpacken wird. «Und hoffentlich legt der neue Gemeindeammann seinen Fokus auf die Politik und nicht auf seinen Beruf. Wir fordern vom neuen Gemeindeammann, dass er Vollgas geben wird.» Am liebsten mit einer Frau Vizeammann von der Mitte an seiner Seite.