Situation wird signalisiert
02.07.2021 KelleramtVerkehrsregeln auf der Hauptstrasse sollen markiert werden
Auf der Hauptstrasse von Rottenschwil gilt zurzeit fast von allen Zufahrten her Rechtsvortritt. Diese sind aber nicht gekennzeichnet. Künftig soll es nur noch zwei Rechtsvortritte und eine verständliche Signalisation geben.
Roger Wetli
Die Fahrt von der Rottenschwiler Brücke durch das Dorf zur Einmündung der Hauptstrasse in die Mohrentalstrasse gleicht seit langer Zeit einer Pokerpartie. Grundsätzlich gilt auf dieser Strasse Rechtsvortritt, es sei denn, zwischen Quartier- und Hauptstrasse befindet sich ein Trottoir. Der weisse Mittelstreifen vermittelt zudem das Gefühl, sich auf einer Kantonsstrasse zu befinden. Schilder mit «Kein Vortritt» oder auf die Fahrbahn gezeichnete Rechtsvortritte fehlen.
Bisherige Regeln kaum beachtet
Das soll sich nun ändern. Bis 2. August ist ein neues Verkehrsregime ausgeschrieben. Dieses sieht vor, dass bei allen Einmündungen von Quartierstrassen, die nicht über ein Trottoir führen, das Schild «Kein Vortritt» angebracht wird. Nur in Schulhausnähe bei den Einmündungen der Werd- und gegenüber bei der Hinterfeldstrasse werden Rechtsvortritte markiert. Damit soll endlich Klarheit geschaffen werden.
Die bisherigen Verkehrsregeln wurden in Rottenschwil kaum beachtet. Trotzdem sind dem Gemeinderat nur wenige Unfälle bekannt. «Es gab vereinzelte Fälle, wenn die Fahrzeuglenker von rechts auf den Rechtsvortritt beharrten», weiss Gemeindeammann Giordana Huonder. «Da die von rechts kommenden Fahrzeuglenker oft nicht auf den Vortritt beharrten, konnten viele mögliche Unfälle verhindert werden.»
Durchbruch gelungen
Der Durchbruch mit dem neu vorgesehenen Verkehrsregime gelang dem Gemeinderat, weil erneut Unklarheiten bezüglich eines Rechtsvortrittes im Dorf mit zu geringer Sichtweite aufgetaucht seien, erklärt sie. «Die Bereinigung dieser Situation musste mit dem Kanton Aargau besprochen werden. Im gleichen Zuge brachte der Gemeinderat die Gesamtsituation mit den geltenden, aber nicht markierten Rechtsvortritte erneut zur Sprache.»
Giordana Huonder ist überzeugt, dass die neue Signalisation nicht nur für die Durchfahrenden, sondern auch für die Anwohnerinnen und Anwohner der Quartiere Klarheit bringt. «Für sie wird sich sonst nicht viel ändern, weil bisher nur sehr wenige Fahrzeuglenker, welche auf der Hauptstrasse unterwegs waren, hielten und den Rechtsvortritt gewährten.» Rund um die Schul- und Mehrzweckanlage hat der Gemeinderat auf die Beibehaltung der aktuellen Vortrittsregeln beharrt. Er möchte hier damit die Geschwindigkeit drosseln und somit die Verkehrssicherheit für die Schüler und Kindergärtner erhöhen.
Ausser an diesem zentralen Ort wird es künftig auf der Hauptstrasse «freie Fahrt» geben. Trotzdem glaubt Giordana Huonder nicht, dass sich an der generellen Fahrgeschwindigkeit etwas ändern wird. «Da die meisten Fahrzeuglenker die Rechtsvortritte bereits bisher nicht beachtet haben, erwarten wir kein höheres Verkehrstempo. Wir hoffen aber, dass sich die Verkehrsteilnehmenden an die geltende Signalisation halten werden und somit die Rechtsvortritte an der Einmündung Werdstrasse und Hinterfeldstrasse beachtet und gewährt werden.» Der Gemeinderat sei froh, dass nun endlich eine für alle Parteien passende Lösung gefunden werden konnte.
Umsetzung bis September
Ob das neue Verkehrsregime etwas nützt, wird der Kanton evaluieren. So wird vor und nach der Signalisation an der Einmündung Werd- und Hinterfeldstrasse das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmenden geprüft. Giordana Huonder betont, dass der Aargau Eigentümerin der Hauptstrasse ist, und damit auch für die Markierungen verantwortlich sei. «Sollten keine Einsprachen eingehen, werden die Signalisation und Markierung nach dem Ablauf der Einsprachefrist im August/September umgesetzt», blickt sie voraus.