Spielt der FC bald Wasserball?
09.05.2025 Region UnterfreiamtGut besuchter Politapéro im Forsthaus Hägglingen mit interessanten Themen
Die Sanierung des Fussballplatzes beschäftigt die Behörden schon länger. Weil eine eingedohlte Bachleitung unter dem Platz durchführt, ist eine Lösung nicht ganz ...
Gut besuchter Politapéro im Forsthaus Hägglingen mit interessanten Themen
Die Sanierung des Fussballplatzes beschäftigt die Behörden schon länger. Weil eine eingedohlte Bachleitung unter dem Platz durchführt, ist eine Lösung nicht ganz so einfach zu realisieren. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit diversen Varianten. Dies eines der fünf Themen, über die der Gemeinderat orientiert hat.
Chregi Hansen
Manchmal weiss beim Kanton die eine Hand nicht, was die andere tut. Zum einen wurde Hägglingen vom Departement Bildung, Kultur und Sport für den Bau eines Kunstrasenfelds ein Beitrag von 400 000 Franken in Aussicht gestellt. «Wir haben einen Antrag gestellt, obwohl wir kein konkretes Projekt haben. Aber wir wollten die Chance nutzen, und es hat geklappt», erklärt Gemeindeammann Franz Schaad.
Zum anderen verlangt das Departement Bau, Umwelt und Verkehr bei einer allfälligen Sanierung und Erweiterung des Hägglinger Spielfelds eine Bachöffnung. Denn direkt unter dem Fussballfeld verläuft ein eingedohlter Bach, die Leitung ist alt und zum Teil schon eingebrochen, was zu Problemen führt. Natürlich kann der Bach nicht am jetzigen Ort geöffnet werden, sonst fliesst das Wasser mitten durch den Platz. Heisst, es müsste verlegt werden, was ein langes Verfahren nötig macht. «Wenn der Kanton wirklich auf eine Bachöffnung besteht, dann dauert das Ganze wohl Jahre», so Schaad.
Schon jetzt eine Ausnahmegenehmigung
So viel Zeit hat die Gemeinde nicht. Das Problem ist akut. 302 Mitglieder, davon 182 Junioren und Juniorinnen, zählt der FC Bünz-Maiengrün, der aus den Fussballclubs Hägglingen und Dottikon hervorgegangen ist. «Es ist ein grosser Verein, der viel tut für die Jugend. Aber die Trainings- und Spielsituation ist an beiden Orten schlecht», stellt Ressortvorsteher Röbi Wirz fest. Die Plätze in Dottikon entsprechen nicht den heutigen Vorgaben und können nicht erweitert werden, auch der Hägglinger Platz ist alles andere als ideal. Aktuell besitzt der Verein nur eine Ausnahmegenehmigung für den Spielbetrieb, die 2029 abläuft. Und auch das Geld für den Kunstrasen gibt es nur, wenn rechtzeitig ein Projekt vorgelegt wird,
Ziel: Projektkredit an der Winter-«Gmeind»
«Wir wollen das Problem jetzt endlich lösen», macht Wirz deutlich. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der beiden Gemeinden, des Vereins und des Kantons kümmert sich darum. Eine Lösung wäre, den Hauptplatz in Hägglingen zu sanieren und daneben ein Kunstrasenfeld für die Trainings zu bauen. «Der Platz wäre vorhanden», so Wirz. Doch bis dahin sind noch viele offene Fragen zu klären, auch was die Trägerschaft und den Finanzierungsschlüssel betrifft. «Unser Ziel ist es, an der Winter-‹Gmeind› einen Projektierungskredit vorzulegen», schaut Gemeinderat Wirz voraus.
Im Weiteren beschäftigt sich die Gemeinde auch mit dem Thema der familienergänzenden Kinderbetreuung.
Dies verstärkt, nachdem letztes Jahr eine Initiative dazu eingereicht wurde. «Wir haben ein Angebot im Dorf, darum stehen wir nicht unter Zeitdruck», macht Gemeinderat Peter Wyss deutlich. Trotzdem wolle man überprüfen, ob das Angebot auch der Nachfrage entspricht. An einer Umfrage haben sich von 240 Familien deren 110 beteiligt. Die Fachstelle K&F leitet aus den Rückmeldungen einen Bedarf von 11 Plätzen in der Tagesstruktur und 22 für einen Mittagstisch ab. «Aber das sind Schätzungen», so Wyss.
Versuchsbetrieb geplant für Tagesstruktur
Inzwischen wurde eine Projektgruppe gegründet, in der möglichst alle Player mitmachen. «Es geht darum, die künftige Trägerschaft zu klären. Aber auch darum, geeignete Räume zu finden», erklärt Wyss. Klar sei, dass es eine Mindestanzahl an Anmeldungen braucht, damit ein Angebot Sinn macht. Solange man aber nicht weiss, wie viele Familien ihre Kinder in die Betreuung oder an den Mittagstisch schicken, sei die Planung schwierig. «Unser Ziel ist es, auf Anfang Jahr einen Pilotbetrieb aufzugleisen. Am besten in gemeindeeigenen Räumen», so Wyss. Findet dieser Versuch Anklang, so soll auf Schuljahr 26/27 der reguläre Betrieb starten.
Gemeinderätin Sonja Gass berichtet über die Ergebnisse der umfassenden Gebäudeanalyse, welche in Auftrag gegeben wurde. Damit will man sich vor unliebsamen Überraschungen schützen, denn Bauprojekte müssen während 35 Jahren abgeschrieben werden und belasten die Rechnung. Die wichtigste Botschaft: «Unsere Liegenschaften werden gut unterhalten», so Gass. Kurzfristig sind nur wenige und eher günstige Massnahmen nötig wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung oder die Böden im Gemeindehaus und im Kindergarten. Mittelfristig, also ab 2035, kommen weitere Arbeiten auf die Gemeinde zu, etwa der rote Platz beim Schulhaus. Die grösseren Brocken stehen dann ab 2040 an. Dann müssen beispielsweise sowohl das Schulhaus Bühl wie das Schulhaus Dorf saniert werden. «Wir können sicher nicht alles auf einmal machen. Die Analyse hilft uns, die nächsten Schritte zu planen», erklärt die Gemeinderätin.
Zusätzliche Hilfe bietet hier jetzt auch die Immobilienstrategie, die nach einem Antrag an der letzten «Gmeind» erarbeitet wurde. «Die Arbeitsgruppe hat wirklich Gas gegeben. Nach drei Monaten war das Papier fertig», freut sich Ammann Franz Schaad. Das Papier gebe bei künftigen Bauprojekten gute Richtlinien vor, an die sich die Gemeinde zu halten hat. «Wir müssen nicht mehr bei jedem neuen Projekt bei null anfangen», so Schaad.
Anschluss an neue ARA
Ein grösserer finanzieller Brocken steht der Gemeinde aber noch bevor. Die neuen Vorschriften im Bereich der Abwasserreinigung bringen es mit sich, dass die ARA Falkenmatt, die auch das Schmutzwasser aus Hägglingen reinigt, die verlangten Werte nicht mehr erreicht. Darum will man sich dem in Planung befindlichen Grossprojekt der ARA Seetal in Wildegg anschliessen. Dafür ist der Bau einer neuen Leitung von der Falkenmatt in die dann ausgebaute ARA in Wildegg nötig. «Die Kosten müssen die fünf in Hendschiken angeschlossenen Gemeinden tragen. Wir rechnen mit Gesamtkosten rund 10 Millionen Franken», so Vizeammann Ruedi Schmid. Eine andere Lösung gibt es eigentlich nicht, ein Ausbau der eigenen Kläranlage würde nicht bewilligt. Das Projekt ARA Seetal befindet sich noch in der Planung und wird den Betrieb wohl erst im Jahr 2030 aufnehmen.