Stierli bewahrt die Ruhe

  09.04.2021 Sport

Julia Stierli vor der EM-Qualifikations-Barrage gegen Tschechien

Heute Freitag, 16 Uhr, und am Dienstag, 13. April, 20 Uhr, trifft die Schweizer Frauenfussballnationalmannschaft in der EM-Qualifikations-Barrage auf Tschechien. Mit dabei ist die Murianerin Julia Stierli. Bei einer Qualifikation hätte die Abwehrspielerin die Chance auf ihre erste EM-Teilnahme.

Josip Lasic

Viel Zeit hatte Julia Stierli am Mittwoch nicht für diese Zeitung. Volles Programm war für die 24-jährige Murianerin angesagt. Die Abwehrspielerin der Frauen des FC Zürich bestritt in der Schweiz das letzte Training mit der Nationalmannschaft. Im Anschluss daran flogen die Schweizerinnen nach Tschechien. Heute Freitag, 16 Uhr, bestreiten sie im tschechischen Chomutov das Hinspiel der EM-Qualifikations-Barrage gegen die Osteuropäerinnen.

«Ich freue mich auf das Spiel. Die Tschechinnen haben ihre Qualitäten, wie wir auch. Wir dürfen sie jedenfalls nicht unterschätzen.»

Die erste EM-Teilnahme ist möglich

Auf Papier sind die Schweizerinnen favorisiert. Bei einer Qualifikation wäre es für die Murianerin die erste EM-Teilnahme im A-Nationalteam. Bis vor der EM 2017 wurde sie von der damaligen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg zu einem Länderspiel eingeladen, kam aber nicht zum Einsatz.

Am Ende wurde sie auch nicht für die EM aufgeboten. Ihr Debüt im Nationalteam gab sie erst nach der Europameisterschaft. «Damals war ich auch noch wirklich frisch dabei. Aber es ist ja auch jetzt nicht gesagt, dass ich für die EM nominiert werde. Es geht jetzt erstmal um die Qualifikation.»

Nationaltrainer Nils Nielsen scheint jedenfalls auf Stierli zu setzen. Verletzungsbedingt hat sie dem Team eine Zeit lang gefehlt. In den beiden Testspielen gegen Frankreich Ende Februar gab sie ihr Comeback. Damals fehlten der Schweiz sämtliche Englandlegionärinnen. Diese sind jetzt dabei und Julia Stierli auch. Für Nielsen ist sie sicher keine Lückenbüsserin. Dass sie gute Chancen hat, bei der EM dabei zu sein, ist nicht von der Hand zu weisen. «Es ist jetzt nicht so, dass ich komplett überrascht bin, im Aufgebot zu sein», sagt sie. «Um ehrlich zu sein, mache ich mir darüber aber keine Gedanken. Ich sehe zu, dass ich meine Leistung bringe. Ob ich dann aufgeboten werde oder nicht, liegt nicht in meiner Hand.»

Normalerweise gute Stimmung in Thun

Das Rückspiel der Barrage findet am Dienstag, 13. April, 20 Uhr, in der Stockhorn-Arena in Thun statt. Beide Partien werden pandemiebedingt ohne Zuschauer ausgetragen. «Mittlerweile spielen wir schon seit fast einem Jahr vor leeren Rängen. Daran habe ich mich gewöhnt», erzählt Stierli. «In Thun ist aber normalerweise gute Stimmung. Deshalb ist es schon ein wenig schade, dass wir kein Publikum haben. Am Ende sind es aber einfach zwei Spiele über 90 Minuten. Eines in Tschechien, eines in der Schweiz.»

Stichwort 90 Minuten: Würde es allenfalls zu einer Verlängerung oder gar einem Penaltyschiessen kommen, hätten die Schweizerinnen sogar 120 Minuten oder mehr zu Hause. Ein Vorteil? Stierli lacht: «Darüber denke ich nicht nach. Das sind Gedankenspiele, die einem im Vorfeld nichts bringen.»

Die Zuversicht ist vorhanden

Die Freiämterin ist komplett auf die Aufgabe Tschechien fokussiert. «Ein wenig Anspannung ist da. Die brauche ich, um meine Leistung bringen zu können.»

Ansonsten gibt sich die Murianerin zuversichtlich. Von Trainer Nielsen und seinem Staff hat sie eine enorm hohe Meinung und ist der Ansicht, dass er viel Positives für das Schweizer Nationalteam bewegen konnte. «Wir haben das Potenzial und die Chance, uns zu qualifizieren. Jetzt müssen wir das auch auf dem Platz beweisen.»


Barrage der Schweizerinnen

Tschechien – Schweiz: Fr 16.00 Uhr

Schweiz – Tschechien: Di 20.00 Uhr

Modus: Hin- und Rückspiel. Wenn nach beiden Partien bei Gleichstand kein Team mehr Tore aufweist, kommt die Auswärtstorregel zum Einsatz. In diesem Fall kommt die Mannschaft weiter, die in der Addition von Hin- und Rückspiel mehr Auswärtstore erzielt hat. Sollte auch bei den Auswärtstoren Unentschieden stehen, entscheiden Verlängerung und danach ein Penaltyschiessen.


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